Der Balkan-Wasserfrosch (Pelophylax kurtmuelleri, Synonym: Rana kurtmuelleri, Rana balcanica) gehört innerhalb der Ordnung der Froschlurche zur Familie der Echten Frösche (Ranidae), wo er den Wasserfröschen zugeordnet wird. Die Art ist über weite Teile von Griechenland sowie in Albanien und im Süden von Serbien verbreitet.
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beginnt mitDer Balkan-Wasserfrosch hat eine Körperlänge von etwa 75 bis 100 Millimetern, wobei die Männchen Größen bis maximal etwa 80 Millimetern und die Weibchen von maximal 100 Millimetern erreichen. Es handelt sich damit um vergleichsweise große Wasserfrösche aus dem Verwandtschaftskreis der Seefrösche mit einem ausgeprägten Sexualdimorphismus.
Die Rückenfärbung ist meistens grün, kann jedoch bei einzelnen Individuen auch teilweise oder vollständig braun sein. Die Rückenseite weist in der Regel einen hellgrünen Streifen auf, der sich über die Rückenmitte zieht, und besitzt unregelmäßig verteilte dunkelgrüne, -braune, -graue oder schwärzliche Flecken. Die Bauchseite ist hell und meistens unbefleckt. Die Augen stehen relativ nah beieinander, die Trommelfelle sind bronzefarben oder grau mit einem grünen Zentralbereich. Die Männchen besitzen paarige hell- oder dunkelgraue Schallblasen an den Mundwinkeln.
Vom Seefrosch (Pelophylax ridibundus) lässt sich der Balkan-Wasserfrosch vor allem durch die Paarungsrufe der Männchen unterscheiden. Diese sind kürzer als beim Seefrosch und bestehen meist nur aus 3 bis 5 deutlich hörbaren Impulsgruppen, während die des Seefrosches länger sind und aus 7 Impulsgruppen bestehen. Von dem im Westen Griechenlands teilweise sympatrisch vorkommenden Epirus-Wasserfrosch (Pelophylax epeiroticus) unterscheiden sich der Balkan-Wasserfrosch und der Seefrosch durch dessen markanten Paarungsruf, der aus Einzelimpulsen und nicht aus Impulsgruppen aufgebaut ist. Ferner zeichnet sich der Epirus-Wasserfrosch durch hell-grüne bis gelbliche Flankenfärbung und durch gelb-orange Färbung der Schwimmhäute aus, Merkmale, die dem Balkan-Wasserfrosch und dem Seefrosch fehlen.
Die Art kommt in großen Teilen von Griechenland, Albanien und dem südlichen Serbien sowie auf verschiedenen griechischen Insel wie Zakynthos und Kythira vor. Zudem wurde die Art um 1941 in die Provinz Imperia in Ligurien, Norditalien, eingeführt, wo sie sich etablieren und weiter ausbreiten konnte. Im Nationalpark Aspromonte an der Südspitze des italienischen Festlandes wurde der Balkanfrosch, Pelophylax kurtmuelleri, in acht Gewässern nachgewiesen, in drei davon er allein, in fünf syntop mit Pelophylax bergeri. Die Gewässer haben unterschiedliche Höhenlage, das höchstgelegene befindet sich auf 1350 Meter über Normalnull. Die Balkanfrösche stammen aus Südwest-Griechenland und wurden Anfang der 1980er Jahre im Rahmen einer Baumaßnahme von den Beschäftigten eingeführt, um sie als Nahrungsquelle zu nutzen. Weitere Ansiedlungen als Neozoen gab es in Frankreich, Dänemark, der Schweiz und in Süddeutschland.
Die Höhenverbreitung der Art reicht vom Meeresniveau bis maximal etwa 1000 Meter.
In der Lebensweise entspricht der Balkan-Wasserfrosch weitgehend den anderen Arten der Gattung, vor allem dem Seefrosch (Pelophylax ridibundus). Es handelt sich um eine weitgehend aquatische Art von Dauerfeuchtgebieten und er lebt unter anderem in langsam fließenden Gewässern, Tümpeln und permanenten Teichen. Zudem ist er auch in den umliegenden feuchten terrestrischen Lebensräumen zu finden. Er ist relativ anpassungsfähig und in der Lage, auch in Gebieten mit organischer Verschmutzung sowie in anthropogen angelegten und gestörten Gewässern zu leben. Die Art ist weitgehend tagaktiv, wird jedoch auch nachts gesichtet oder gehört. Wie andere Frösche ernährt sich auch der Balkan-Wasserfrosch unspezifisch von Insekten, Spinnen, Asseln und Schnecken, wobei die Zusammensetzung stark vom jeweiligen Habitat und der Nahrungsverfügbarkeit abhängt.
Die Männchen beginnen mit ihren Rufen im Februar. Die Fortpflanzung ist saisonal, und die Paarung der Tiere findet ab März in flachen, permanenten Gewässern statt. Die Kaulquappen erreichen eine Länge von bis zu 10 Zentimetern und verlassen die Gewässer erst nach der vollständigen Metamorphose.
Der Balkan-Wasserfrosch wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als nicht gefährdet („Least Concern“) eingestuft, weil er über ein relativ großes Verbreitungsgebiet verfügt, eine größere Anpassungsfähigkeit gegenüber Lebensraumveränderungen sowie eine verhältnismäßig große Gesamtpopulation angenommen wird. Innerhalb der Verbreitungsgebiete ist er im Bereich der geeigneten Süßwasserhabitate generell häufig anzutreffen.
In ihrem heimischen Verbreitungsgebiet ist die Art durch die Entwässerung von Feuchtgebietshabitaten und die Verschmutzung vieler Wasserwege durch agrochemische und industrielle Verunreinigungen, teilweise aus dem Bergbau, bedroht. In den nördlichen Teilen ihres heimischen Verbreitungsgebiets, etwa am Skadarsee, ist sie durch übermäßiges Sammeln für kommerzielle Zwecke erheblich bedroht. Zusätzlich wird die Art durch die versehentliche Einführung von kommerziell transportierten und nicht einheimischen Wasserfröschen teilweise verdrängt. Die Art ist in den Anhängen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) nicht gelistet.