Land

Schweiz

825 Spezies

Die Schweiz, amtlich Schweizerische Eidgenossenschaft, ist ein föderalistischer, demokratischer Staat in Mitteleuropa.

Geographie

Der Binnenstaat Schweiz liegt zwischen dem 46. und 48. Breitengrad und verfügt über die Quellgebiete von Flüssen, die in die Nordsee, das Mittelmeer und das Schwarze Meer münden. Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 220,1 Kilometer (von Bargen nach Chiasso), die grösste West-Ost-Ausdehnung 348,4 Kilometer (von Chancy nach Val Müstair).

Der höchste Punkt in der Schweiz ist die 4634 m ü. M. hohe Dufourspitze an der Grenze zu Italien, der tiefste Punkt ist das Ufer des Lago Maggiore mit 193 m ü. M., ebenfalls an der italienischen Grenze. Die höchstgelegene Siedlung Juf im Kanton Graubünden liegt auf 2126 m ü. M.; die tiefstgelegenen Siedlungen um den Lago Maggiore im Kanton Tessin auf 196 m ü. M. Der geographische Mittelpunkt der Schweiz liegt im Kanton Obwalden auf der Älggi-Alp.

Die Schweiz hat eine Landesgrenze von total 1935 Kilometern Länge. Die längste Staatsgrenze ist mit 782 Kilometern diejenige zu Italien im Süden (→ Grenze zwischen Italien und der Schweiz). Im Westen grenzt die Schweiz über 585 Kilometer an Frankreich (→ Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz); im Norden an Deutschland über 347 Kilometer, die zum grössten Teil den Rhein entlangführen (→ Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz). Im Osten grenzt die Schweiz mit 180 Kilometern an Österreich (→ Grenze zwischen Österreich und der Schweiz) und mit 41 Kilometern an das Fürstentum Liechtenstein (→ Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz).

23,9 Prozent der Fläche der Schweiz sind landwirtschaftliche Nutzfläche, 13 Prozent sind alpwirtschaftliche Flächen. Siedlungsfläche sind 6,8 Prozent, und 25,5 Prozent – vorwiegend in den Alpen und im Jura – gelten als unproduktive Naturfläche. Rund 30,8 Prozent sind Wald und Gehölze.

Klima

Nördlich der Alpen herrscht gemässigtes, meistens von ozeanischen Winden geprägtes, mitteleuropäisches Klima, südlich der Alpen ist es eher mediterran. Das Klima ist regional jedoch sehr unterschiedlich, bedingt durch die geographischen Elemente.

Grundsätzlich herrscht vom Jurabogen über Mittelland und Voralpen täglich ein ähnliches Wetter, während inneralpin und in der Südschweiz vollkommen anderes Wetter herrschen kann. In der Zentralschweiz, in den Alpen und im Tessin beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge ungefähr 2000 Millimeter im Jahr. Niederschlagsreichster Ort ist der Säntis (2502 m ü. M.) mit durchschnittlich 2840 mm, trockenster Ort ist Ackersand im Vispertal mit durchschnittlich 543 Millimetern im Jahr (beide Werte Normperiode 1991–2020). In der Normperiode 1961–1990 lag der Wert für Ackersand noch bei 521 Millimetern. Im Mittelland beträgt die Menge etwa 1000 bis 1500 Millimeter pro Jahr. Als einzige Region der Schweiz verzeichnet diese Region seit dem Jahr 1864 eine statistisch signifikante Zunahme der jährlichen Niederschlagsmengen, die vor allem auf eine Zunahme in den Wintermonaten zurückzuführen ist. Die Niederschlagsmenge in der Schweiz ist im Sommer allgemein ungefähr doppelt so hoch wie im Winter. Primär abhängig von der Höhenlage fällt im Winter viel Niederschlag als Schnee, sodass in den Alpen und Voralpen monatelang eine geschlossene Schneedecke liegt. Vergleichsweise selten schneit es in den Regionen um Genf und Basel sowie im Südtessin, hier kann es auch Winter ohne Schneedecke geben. Die grösste Schneehöhe in der Schweiz wurde mit 816 cm im April 1999 auf dem Säntis gemessen.

Die Temperaturen in der Schweiz sind primär abhängig von der Höhenlage. Zudem sind sie in der Tendenz im Westen statistisch etwas höher als im Osten (ca. 1 °C). Generell liegt in den Niederungen die Durchschnittstemperatur im Januar bei rund −1 bis +1 °C. Im wärmsten Monat, dem Juli, liegt sie bei 16 bis 19 °C. Die Jahresmitteltemperaturen betragen ungefähr 7 bis 9 °C. Der durchschnittlich wärmste Ort mit verfügbarer Messreihe ist Lugano mit einem Jahresmittel von 13 °C (Normperiode 1991–2020). Wie an fast allen Messstationen zeigt sich auch hier der Klimawandel: In der Normperiode 1961–1990 lag der Durchschnittswert noch bei 11,6 °C. Der durchschnittlich kälteste Ort ist das Jungfraujoch mit −6,7 °C (Normperiode 1991–2020). Auch hier hat die Durchschnittstemperatur um 0,7 °C zugenommen seit der Normperiode 1961–1990. Absolute Rekorde wurden in Grono mit 41,5 °C am 11. August 2003 gemessen, beziehungsweise in La Brévine mit −41,8 °C (12. Januar 1987). Verglichen mit der Höhenlage von Vergleichsorten im Mittelland sind die Temperaturen im Rhonetal, im Rheintal und in der Region Basel durchschnittlich ein bis zwei Grad Celsius wärmer, in der Magadinoebene im Tessin zwei bis drei Grad. Obwohl klimatisch zur Südschweiz zählend, sind die Temperaturen im Engadin um durchschnittlich zehn Grad Celsius kälter. Dies liegt daran, dass das Engadin ein alpines Hochtal ist. Ähnliches gilt für die Seitentäler und das Goms im Wallis.

Hagel ist in den Alpen, in der Romandie und im Tessin ein eher seltenes Ereignis. In der Periode von 1999 bis 2002 hagelte es im Emmental, im Laufental und im Toggenburg im Jahresdurchschnitt bis zu 60 Minuten, in den anderen Regionen waren es unter 30 Minuten.

Nebel ist im ganzen Mittelland zu beobachten, die Alpengebiete sind seltener betroffen. Besonders häufig ist der Nebel entlang der Aare, der nördlichen Reuss und im Thurgau, wo er vor allem im Herbst, im Winter und im Frühfrühling über mehrere Wochen auftreten kann. Mit Ausnahme von Hochnebel ist Nebel im Jurabogen und in der Region Basel ein vergleichsweise seltenes Phänomen. Die Nebelhäufigkeit im Schweizer Mittelland ist seit den 1970er Jahren deutlich zurückgegangen. Die Wetterstation Zürich-Kloten zum Beispiel registrierte früher immer wieder Jahre mit 50 bis 60 Nebeltagen. Heute sind es um die 40. Ursachen für den Nebelrückgang dürften in einer Umstellung der vorherrschenden Wetterlagen und in der Verbesserung der Luftreinhaltung zu finden sein.

Häufig auftretende Winde in der Schweiz sind der milde Föhn beidseits des Alpenkamms und die kalte Bise, von der die Südschweiz oft verschont wird. Die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit ist 285 Kilometer pro Stunde (Jungfraujoch, 27. Februar 1990).

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) ist der staatliche Wetterdienst der Schweiz. Weitere bekannte private Wetterdienste sind: SRF Meteo, Meteomedia und MeteoNews. In Davos ist das Institut für Schnee- und Lawinenforschung beheimatet.

Klimawandel

Im Zuge des globalen Klimawandels hat sich das Klima auch in der Schweiz verändert. Die Jahresdurchschnittstemperatur ist seit der vorindustriellen Zeit um 1864 um rund 2,1 °C (Stand: August 2022) angestiegen. Dies ist mehr als doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt – somit ist die Schweiz besonders stark vom Klimawandel betroffen. Seit 1971 hat die Erwärmung jede Dekade kontinuierlich zugenommen. Als besonders grosse Herausforderung gilt u. a. der Gletscherschwund; er tangiert z. B. die Verfügbarkeit von Trinkwasser und die Gewinnung von Strom durch Wasserkraft. Im Jahr 2019 wurden nur noch 1463 Schweizer Gletscher gezählt, was einem Verlust von 700 Gletschern seit den 1970er-Jahren durch Abschmelzung entspricht. Klimawissenschaftler prognostizieren, dass die meisten Alpengletscher zum Ende des 21. Jahrhunderts verschwunden sein werden. Auch ergeben sich Trends in den Niederschlagssummen, z. B. eine signifikante Zunahme im Mittelland. Darüber hinaus gibt es eine Zunahme in der Häufigkeit und Intensität der Starkniederschläge, was wiederum zu lokalen Überschwemmungen führen kann. Die Sommer werden hingegen trockener und heisser, wodurch es vor allem in der Landwirtschaft zu Wasserknappheit kommen kann.

2023 fällt die Schweiz beim sogenannten Klimaschutz-Index auf Rang 22 zurück. Am meisten trägt der Verkehrssektor zum Ausstoss von Treibhausgasen bei. Der CO2-Ausstoss der Schweiz pro Kopf und der CO2-Ausstoss bezogen auf das Bruttoinlandprodukt sind verglichen mit anderen OECD-Staaten relativ niedrig. Die Treibhausgase, die die Schweiz im Ausland produziert, werden nicht den Schweizern angerechnet. Würden diese dazugerechnet, sähe die CO2-Bilanz negativer aus. Pro Person hat die Schweiz hinter Luxemburg und Belgien den grössten CO2-Ausstoss in Europa. Bei den Übertragungseffekten belegt die Schweiz den letzten Platz. Die aktuelle Klimapolitik der Schweiz beabsichtigt bis 2030 Massnahmen zur Reduzierung von die CO2-Emissionen und bis 2050 zur vollständigen Vermeidung vorgenannter Emissionen.

Natur

In der Schweiz leben schätzungsweise 40'000 Tierarten, davon sind ca. 30'000 Insekten und nur ca. 83 Säugetierarten. Mindestens 40 Prozent der Tierarten sind gefährdet, besonders Amphibien und Reptilien.

Das Schweizer Gewässernetz umfasst rund 65'300 Kilometer Fluss- und Bachläufe. Das Jedermannszutrittsrecht gestattet in der Schweiz allen Menschen, sich unter bestimmten Einschränkungen frei in der Natur zu bewegen. Auch das Sammeln von Beeren und Pilzen ist mit Einschränkungen gestattet. In einigen Kantonen darf an bestimmten Gewässern im Rahmen des Freiangelrechts unter gewissen Voraussetzungen ohne Bewilligung gefischt werden, ansonsten ist ein Patent nötig. Die Jagd ist in den nördlichen Kantonen als Revierjagd organisiert, in den meisten übrigen Kantonen als Patentjagd; siehe auch Jagdrecht (Schweiz).

Flora und Vegetation

Ein Drittel der Landoberfläche der Schweiz ist bewaldet. In den Alpen dominieren Nadelhölzer (Tannen, Fichten, Lärchen und Arven). Die Wälder in den Alpen haben wichtige Funktionen als Lawinen-Bannwald und Hochwasserschutz (der Wald fängt die Regenmenge auf und gibt sie nur langsam wieder ab). Im Mittelland, im Jura und auf der Alpensüdseite unterhalb von 1000 Metern wachsen Laubmischwälder und Laubwälder. Besonders bekannte Waldgebiete in der Schweiz sind der Aletschwald, der Sihlwald und der Pfynwald sowie die alpinen Urwälder Bödmerenwald (unberührter Kernbereich ca. 150 Hektaren), der Tannenurwald von Lac de Derborence (22 Hektaren), der Fichtenwald Scatlè bei Brigels im Kanton Graubünden (9 ha) sowie das Waldreservat Val Cama – Val Leggia im Misox. Der Tamangur im Unterengadin ist der höchstgelegene Arvenwald Europas. Im Tessin und im Misox gibt es als regionale Besonderheit ausgedehnte Kastanienwälder, die in früheren Zeiten eine Hauptrolle in der Ernährung der Bevölkerung spielten. Die drei grössten zusammenhängenden Wälder der Schweiz liegen in der Südschweiz sowie auf den Jurahöhen. Es sind dies Waldflächen westlich der Maggia (169 Quadratkilometer), zwischen dem Monte Tamaro und Roveredo (162 Quadratkilometer) sowie beim Col du Mollendruz bis zur Landesgrenze beim La Dôle (117 Quadratkilometer). Über 700 Pflanzenarten in der Schweiz gelten als vom Aussterben bedroht.

In den Tallagen des Tessins sowie vereinzelt im Mittelland wachsen als Zierpflanzen einige Palmenarten, beispielsweise die Zwergpalme oder die Chinesische Hanfpalme. Letztere Palmenart verwilderte, und da sie einheimisches Gehölz bedrängt, wird sie als invasiver Neophyt auf der Schwarzen Liste invasiver Neophyten aufgeführt.

Fauna

Die Fauna in der Schweiz beinhaltet circa 99 Säugetierarten in freier Wildbahn, davon ist der grösste Teil den Fledermäusen und anderen Kleinsäugern zuzuordnen. Alle grossen Raubtiere sind in den letzten hundert Jahren aus der Schweiz verschwunden. Die Wichtigkeit von Räubern in einem gesunden Ökosystem wurde erkannt, und Luchs, Wolf und Bär wurden unter Schutz gestellt. Der Luchs wurde wieder in die Schweiz eingeführt. Der Wolf ist selbständig von Italien und Frankreich her eingewandert. Im Südosten Graubündens sind seit 2005 zudem vereinzelt von Italien herkommende Braunbären, die seit 1910 durch die Jagd verschwunden waren, auf Schweizer Territorium anzutreffen, ohne dass sich jedoch bis anhin eine Population bilden konnte. Am häufigsten zu beobachten ist der Rotfuchs. Er fühlt sich auch in den Schweizer Städten wohl. Dachse bewohnen oft mit Füchsen zusammen dieselbe Wohnhöhle, weshalb sie stark unter der Verfolgung des Fuchses litten. Als weitere Baubewohner gibt es in einigen Alpenregionen Murmeltiere. Neben dem Luchs gibt es in der Schweiz vereinzelte Populationen von Wildkatzen im Jura. Fischotter sind seit 1990 aus der Schweiz verschwunden, letzte Spuren fanden sich 1989 am Neuenburgersee. Hauptgrund ist wohl der Zustand der Gewässer und die dadurch reduzierten Fischbestände. Oft in Siedlungen anzutreffen ist der Steinmarder. Sein Verwandter, der Baummarder, ist eher selten und hält Abstand zu Menschen. Der erste Goldschakal wurde 2011 gesichtet.

Bei den Huftieren sind ebenfalls verschiedene Arten aus der Schweiz verschwunden, so zum Beispiel der Wisent und der Elch. Einige ausgerottete Arten wie der Alpensteinbock wurden mittlerweile wieder angesiedelt; er bevölkert das Hochgebirge der Alpen. Im Unterwallis gibt es zwei Kolonien von Europäischen Mufflons, die aus Frankreich eingewandert sind. Die Gämse ist in den höher gelegenen Regionen der Alpen sowie des Juras sehr häufig. Grösste Hirschart ist momentan der Rothirsch. Kleinste einheimische Hirschart ist das Reh. Das Reh ist auch die häufigste Hirschart und besiedelt Mittelland und Jura. Im zürcherisch-schaffhausischen Grenzgebiet beim Rafzerfeld kommt der Sikahirsch vor. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges entkamen einige Tiere aus süddeutschen Gehegen und besiedelten von dort aus die Schweiz. Ebenfalls recht häufig in einigen Gebieten der Nordschweiz ist das Wildschwein. Von den Nagetieren wurde der Biber wieder eingeführt. Ab 2022/23 wird eine Wisent-Testherde von bis zu 25 Tieren in betreuter Halbfreiheit im Jura angesiedelt.

In der Schweiz leben zahlreiche Vogelarten. Die Schweizer Seen und Flüsse sind wichtige Rast- und Überwinterungsgebiete für Wasservögel. So überwintern jährlich mehrere Tausend Reiher-, Tafel- und Kolbenenten sowie Blesshühner, Gänsesäger und Haubentaucher in der Schweiz. Von den Greifvögeln sind vor allem der Turmfalke und der Mäusebussard sehr häufig. Aber auch Rot- und Schwarzmilane kommen regelmässig vor. Der Steinadler besiedelt erneut den gesamten Alpenraum. Auch die Bestände von Habicht und Sperber haben sich erholt und sind stabil. Der ausgerottete Bartgeier wurde im Schweizerischen Nationalpark ausgesetzt; 2007 brüteten drei Paare erstmals in der Schweiz.

Von den Raufusshühnern besiedeln Haselhuhn, Alpenschneehuhn, Birkhuhn und Auerhuhn die Schweizer Alpen sowie zum Teil den Jurabogen. Die Bestände des Auerhuhns sind jedoch aufgrund des Alpentourismus sowie der Intensivierung der Forstwirtschaft stark gefährdet. So ist das Auerhuhn bereits aus vielen Gebieten der Voralpen und des nördlichen Juras verschwunden. Naturschutzorganisationen bemühen sich jedoch intensiv um die Erhaltung der Art. Das Steinhuhn besiedelt die Gebiete im Bereich der Waldgrenze. Stark vom Aussterben bedroht sind das Rebhuhn, der Wachtelkönig sowie der Grosse Brachvogel.

In der Schweiz leben Eulenarten wie der Waldkauz, die Waldohreule, der Uhu, der Sperlingskauz sowie Raufusskauz und Schleiereule. In den alten Bergwäldern leben viele Spechtarten. Singvögel sind in der Schweiz zahlreich vertreten. Durch die Ausdehnung des Siedlungsraumes, die Intensivierung der Landwirtschaft auch in immer höheren Bergregionen sowie den Wintertourismus sind viele Vogelarten in der Schweiz gefährdet. Insgesamt stehen knapp 40 Prozent der Vogelarten in der Schweiz auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Bei Uhus und Weissstörchen ist der Stromschlag, laut Daniela Heynen von der Vogelwarte Sempach, eine der häufigsten bekannten Todesursachen (vgl. Vogelschlag).

An Reptilien sind vor allem viele Schlangenarten zu nennen, die sich in den sonnigen Südtälern der Alpen wohl fühlen, wie die Aspisviper. In den Hochlagen der Alpen und des Juras lebt zudem die Kreuzotter. Weitaus häufiger und weiter verbreitet sind jedoch ungiftige Schlangen wie die Ringelnatter und die Würfelnatter. Stark verbreitet sind verschiedene Eidechsenarten. Als einzige einheimische Schildkrötenart ist die Europäische Sumpfschildkröte anzutreffen. Daneben gibt es in der Schweiz die nicht einheimische Rotwangen-Schmuckschildkröte, welche weit verbreitet ist.

Amphibien sind in der Schweiz weit verbreitet. Häufig sind etwa der Grasfrosch, die Erdkröte und der Bergmolch. Deutlich seltener sind hingegen der Laubfrosch, die Geburtshelferkröte und der Alpen-Kammmolch. Das typischste Wirbeltier der Schweiz ist der Alpensalamander – dessen grösste Populationen und das Zentrum seiner Verbreitung sind die Schweizer Alpen.

In den Schweizer Gewässern gibt es etwa 65 einheimische Fischarten und Unterarten, davon eine einmalige Vielfalt an Felchen. Zusätzlich kommen etwa 20 eingeführte Fischarten hinzu. Zudem gibt es vier einheimische Krebsarten (Edelkrebs, Italienischer Dohlenkrebs, Dohlenkrebs, Steinkrebs) und vier eingeführte Krebsarten. Seit dem 19. Jahrhundert werden die Fischbestände auch durch Besatzmassnahmen künstlich erneuert, insbesondere seit den 1980er Jahren. Pro Jahr werden mehrere Hundert Millionen Jungfische ausgesetzt.

Den grössten Teil aller Tierarten machen mit etwa einem Viertel die Insekten aus.

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Die Schweiz, amtlich Schweizerische Eidgenossenschaft, ist ein föderalistischer, demokratischer Staat in Mitteleuropa.

Geographie

Der Binnenstaat Schweiz liegt zwischen dem 46. und 48. Breitengrad und verfügt über die Quellgebiete von Flüssen, die in die Nordsee, das Mittelmeer und das Schwarze Meer münden. Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 220,1 Kilometer (von Bargen nach Chiasso), die grösste West-Ost-Ausdehnung 348,4 Kilometer (von Chancy nach Val Müstair).

Der höchste Punkt in der Schweiz ist die 4634 m ü. M. hohe Dufourspitze an der Grenze zu Italien, der tiefste Punkt ist das Ufer des Lago Maggiore mit 193 m ü. M., ebenfalls an der italienischen Grenze. Die höchstgelegene Siedlung Juf im Kanton Graubünden liegt auf 2126 m ü. M.; die tiefstgelegenen Siedlungen um den Lago Maggiore im Kanton Tessin auf 196 m ü. M. Der geographische Mittelpunkt der Schweiz liegt im Kanton Obwalden auf der Älggi-Alp.

Die Schweiz hat eine Landesgrenze von total 1935 Kilometern Länge. Die längste Staatsgrenze ist mit 782 Kilometern diejenige zu Italien im Süden (→ Grenze zwischen Italien und der Schweiz). Im Westen grenzt die Schweiz über 585 Kilometer an Frankreich (→ Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz); im Norden an Deutschland über 347 Kilometer, die zum grössten Teil den Rhein entlangführen (→ Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz). Im Osten grenzt die Schweiz mit 180 Kilometern an Österreich (→ Grenze zwischen Österreich und der Schweiz) und mit 41 Kilometern an das Fürstentum Liechtenstein (→ Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz).

23,9 Prozent der Fläche der Schweiz sind landwirtschaftliche Nutzfläche, 13 Prozent sind alpwirtschaftliche Flächen. Siedlungsfläche sind 6,8 Prozent, und 25,5 Prozent – vorwiegend in den Alpen und im Jura – gelten als unproduktive Naturfläche. Rund 30,8 Prozent sind Wald und Gehölze.

Klima

Nördlich der Alpen herrscht gemässigtes, meistens von ozeanischen Winden geprägtes, mitteleuropäisches Klima, südlich der Alpen ist es eher mediterran. Das Klima ist regional jedoch sehr unterschiedlich, bedingt durch die geographischen Elemente.

Grundsätzlich herrscht vom Jurabogen über Mittelland und Voralpen täglich ein ähnliches Wetter, während inneralpin und in der Südschweiz vollkommen anderes Wetter herrschen kann. In der Zentralschweiz, in den Alpen und im Tessin beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge ungefähr 2000 Millimeter im Jahr. Niederschlagsreichster Ort ist der Säntis (2502 m ü. M.) mit durchschnittlich 2840 mm, trockenster Ort ist Ackersand im Vispertal mit durchschnittlich 543 Millimetern im Jahr (beide Werte Normperiode 1991–2020). In der Normperiode 1961–1990 lag der Wert für Ackersand noch bei 521 Millimetern. Im Mittelland beträgt die Menge etwa 1000 bis 1500 Millimeter pro Jahr. Als einzige Region der Schweiz verzeichnet diese Region seit dem Jahr 1864 eine statistisch signifikante Zunahme der jährlichen Niederschlagsmengen, die vor allem auf eine Zunahme in den Wintermonaten zurückzuführen ist. Die Niederschlagsmenge in der Schweiz ist im Sommer allgemein ungefähr doppelt so hoch wie im Winter. Primär abhängig von der Höhenlage fällt im Winter viel Niederschlag als Schnee, sodass in den Alpen und Voralpen monatelang eine geschlossene Schneedecke liegt. Vergleichsweise selten schneit es in den Regionen um Genf und Basel sowie im Südtessin, hier kann es auch Winter ohne Schneedecke geben. Die grösste Schneehöhe in der Schweiz wurde mit 816 cm im April 1999 auf dem Säntis gemessen.

Die Temperaturen in der Schweiz sind primär abhängig von der Höhenlage. Zudem sind sie in der Tendenz im Westen statistisch etwas höher als im Osten (ca. 1 °C). Generell liegt in den Niederungen die Durchschnittstemperatur im Januar bei rund −1 bis +1 °C. Im wärmsten Monat, dem Juli, liegt sie bei 16 bis 19 °C. Die Jahresmitteltemperaturen betragen ungefähr 7 bis 9 °C. Der durchschnittlich wärmste Ort mit verfügbarer Messreihe ist Lugano mit einem Jahresmittel von 13 °C (Normperiode 1991–2020). Wie an fast allen Messstationen zeigt sich auch hier der Klimawandel: In der Normperiode 1961–1990 lag der Durchschnittswert noch bei 11,6 °C. Der durchschnittlich kälteste Ort ist das Jungfraujoch mit −6,7 °C (Normperiode 1991–2020). Auch hier hat die Durchschnittstemperatur um 0,7 °C zugenommen seit der Normperiode 1961–1990. Absolute Rekorde wurden in Grono mit 41,5 °C am 11. August 2003 gemessen, beziehungsweise in La Brévine mit −41,8 °C (12. Januar 1987). Verglichen mit der Höhenlage von Vergleichsorten im Mittelland sind die Temperaturen im Rhonetal, im Rheintal und in der Region Basel durchschnittlich ein bis zwei Grad Celsius wärmer, in der Magadinoebene im Tessin zwei bis drei Grad. Obwohl klimatisch zur Südschweiz zählend, sind die Temperaturen im Engadin um durchschnittlich zehn Grad Celsius kälter. Dies liegt daran, dass das Engadin ein alpines Hochtal ist. Ähnliches gilt für die Seitentäler und das Goms im Wallis.

Hagel ist in den Alpen, in der Romandie und im Tessin ein eher seltenes Ereignis. In der Periode von 1999 bis 2002 hagelte es im Emmental, im Laufental und im Toggenburg im Jahresdurchschnitt bis zu 60 Minuten, in den anderen Regionen waren es unter 30 Minuten.

Nebel ist im ganzen Mittelland zu beobachten, die Alpengebiete sind seltener betroffen. Besonders häufig ist der Nebel entlang der Aare, der nördlichen Reuss und im Thurgau, wo er vor allem im Herbst, im Winter und im Frühfrühling über mehrere Wochen auftreten kann. Mit Ausnahme von Hochnebel ist Nebel im Jurabogen und in der Region Basel ein vergleichsweise seltenes Phänomen. Die Nebelhäufigkeit im Schweizer Mittelland ist seit den 1970er Jahren deutlich zurückgegangen. Die Wetterstation Zürich-Kloten zum Beispiel registrierte früher immer wieder Jahre mit 50 bis 60 Nebeltagen. Heute sind es um die 40. Ursachen für den Nebelrückgang dürften in einer Umstellung der vorherrschenden Wetterlagen und in der Verbesserung der Luftreinhaltung zu finden sein.

Häufig auftretende Winde in der Schweiz sind der milde Föhn beidseits des Alpenkamms und die kalte Bise, von der die Südschweiz oft verschont wird. Die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit ist 285 Kilometer pro Stunde (Jungfraujoch, 27. Februar 1990).

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) ist der staatliche Wetterdienst der Schweiz. Weitere bekannte private Wetterdienste sind: SRF Meteo, Meteomedia und MeteoNews. In Davos ist das Institut für Schnee- und Lawinenforschung beheimatet.

Klimawandel

Im Zuge des globalen Klimawandels hat sich das Klima auch in der Schweiz verändert. Die Jahresdurchschnittstemperatur ist seit der vorindustriellen Zeit um 1864 um rund 2,1 °C (Stand: August 2022) angestiegen. Dies ist mehr als doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt – somit ist die Schweiz besonders stark vom Klimawandel betroffen. Seit 1971 hat die Erwärmung jede Dekade kontinuierlich zugenommen. Als besonders grosse Herausforderung gilt u. a. der Gletscherschwund; er tangiert z. B. die Verfügbarkeit von Trinkwasser und die Gewinnung von Strom durch Wasserkraft. Im Jahr 2019 wurden nur noch 1463 Schweizer Gletscher gezählt, was einem Verlust von 700 Gletschern seit den 1970er-Jahren durch Abschmelzung entspricht. Klimawissenschaftler prognostizieren, dass die meisten Alpengletscher zum Ende des 21. Jahrhunderts verschwunden sein werden. Auch ergeben sich Trends in den Niederschlagssummen, z. B. eine signifikante Zunahme im Mittelland. Darüber hinaus gibt es eine Zunahme in der Häufigkeit und Intensität der Starkniederschläge, was wiederum zu lokalen Überschwemmungen führen kann. Die Sommer werden hingegen trockener und heisser, wodurch es vor allem in der Landwirtschaft zu Wasserknappheit kommen kann.

2023 fällt die Schweiz beim sogenannten Klimaschutz-Index auf Rang 22 zurück. Am meisten trägt der Verkehrssektor zum Ausstoss von Treibhausgasen bei. Der CO2-Ausstoss der Schweiz pro Kopf und der CO2-Ausstoss bezogen auf das Bruttoinlandprodukt sind verglichen mit anderen OECD-Staaten relativ niedrig. Die Treibhausgase, die die Schweiz im Ausland produziert, werden nicht den Schweizern angerechnet. Würden diese dazugerechnet, sähe die CO2-Bilanz negativer aus. Pro Person hat die Schweiz hinter Luxemburg und Belgien den grössten CO2-Ausstoss in Europa. Bei den Übertragungseffekten belegt die Schweiz den letzten Platz. Die aktuelle Klimapolitik der Schweiz beabsichtigt bis 2030 Massnahmen zur Reduzierung von die CO2-Emissionen und bis 2050 zur vollständigen Vermeidung vorgenannter Emissionen.

Natur

In der Schweiz leben schätzungsweise 40'000 Tierarten, davon sind ca. 30'000 Insekten und nur ca. 83 Säugetierarten. Mindestens 40 Prozent der Tierarten sind gefährdet, besonders Amphibien und Reptilien.

Das Schweizer Gewässernetz umfasst rund 65'300 Kilometer Fluss- und Bachläufe. Das Jedermannszutrittsrecht gestattet in der Schweiz allen Menschen, sich unter bestimmten Einschränkungen frei in der Natur zu bewegen. Auch das Sammeln von Beeren und Pilzen ist mit Einschränkungen gestattet. In einigen Kantonen darf an bestimmten Gewässern im Rahmen des Freiangelrechts unter gewissen Voraussetzungen ohne Bewilligung gefischt werden, ansonsten ist ein Patent nötig. Die Jagd ist in den nördlichen Kantonen als Revierjagd organisiert, in den meisten übrigen Kantonen als Patentjagd; siehe auch Jagdrecht (Schweiz).

Flora und Vegetation

Ein Drittel der Landoberfläche der Schweiz ist bewaldet. In den Alpen dominieren Nadelhölzer (Tannen, Fichten, Lärchen und Arven). Die Wälder in den Alpen haben wichtige Funktionen als Lawinen-Bannwald und Hochwasserschutz (der Wald fängt die Regenmenge auf und gibt sie nur langsam wieder ab). Im Mittelland, im Jura und auf der Alpensüdseite unterhalb von 1000 Metern wachsen Laubmischwälder und Laubwälder. Besonders bekannte Waldgebiete in der Schweiz sind der Aletschwald, der Sihlwald und der Pfynwald sowie die alpinen Urwälder Bödmerenwald (unberührter Kernbereich ca. 150 Hektaren), der Tannenurwald von Lac de Derborence (22 Hektaren), der Fichtenwald Scatlè bei Brigels im Kanton Graubünden (9 ha) sowie das Waldreservat Val Cama – Val Leggia im Misox. Der Tamangur im Unterengadin ist der höchstgelegene Arvenwald Europas. Im Tessin und im Misox gibt es als regionale Besonderheit ausgedehnte Kastanienwälder, die in früheren Zeiten eine Hauptrolle in der Ernährung der Bevölkerung spielten. Die drei grössten zusammenhängenden Wälder der Schweiz liegen in der Südschweiz sowie auf den Jurahöhen. Es sind dies Waldflächen westlich der Maggia (169 Quadratkilometer), zwischen dem Monte Tamaro und Roveredo (162 Quadratkilometer) sowie beim Col du Mollendruz bis zur Landesgrenze beim La Dôle (117 Quadratkilometer). Über 700 Pflanzenarten in der Schweiz gelten als vom Aussterben bedroht.

In den Tallagen des Tessins sowie vereinzelt im Mittelland wachsen als Zierpflanzen einige Palmenarten, beispielsweise die Zwergpalme oder die Chinesische Hanfpalme. Letztere Palmenart verwilderte, und da sie einheimisches Gehölz bedrängt, wird sie als invasiver Neophyt auf der Schwarzen Liste invasiver Neophyten aufgeführt.

Fauna

Die Fauna in der Schweiz beinhaltet circa 99 Säugetierarten in freier Wildbahn, davon ist der grösste Teil den Fledermäusen und anderen Kleinsäugern zuzuordnen. Alle grossen Raubtiere sind in den letzten hundert Jahren aus der Schweiz verschwunden. Die Wichtigkeit von Räubern in einem gesunden Ökosystem wurde erkannt, und Luchs, Wolf und Bär wurden unter Schutz gestellt. Der Luchs wurde wieder in die Schweiz eingeführt. Der Wolf ist selbständig von Italien und Frankreich her eingewandert. Im Südosten Graubündens sind seit 2005 zudem vereinzelt von Italien herkommende Braunbären, die seit 1910 durch die Jagd verschwunden waren, auf Schweizer Territorium anzutreffen, ohne dass sich jedoch bis anhin eine Population bilden konnte. Am häufigsten zu beobachten ist der Rotfuchs. Er fühlt sich auch in den Schweizer Städten wohl. Dachse bewohnen oft mit Füchsen zusammen dieselbe Wohnhöhle, weshalb sie stark unter der Verfolgung des Fuchses litten. Als weitere Baubewohner gibt es in einigen Alpenregionen Murmeltiere. Neben dem Luchs gibt es in der Schweiz vereinzelte Populationen von Wildkatzen im Jura. Fischotter sind seit 1990 aus der Schweiz verschwunden, letzte Spuren fanden sich 1989 am Neuenburgersee. Hauptgrund ist wohl der Zustand der Gewässer und die dadurch reduzierten Fischbestände. Oft in Siedlungen anzutreffen ist der Steinmarder. Sein Verwandter, der Baummarder, ist eher selten und hält Abstand zu Menschen. Der erste Goldschakal wurde 2011 gesichtet.

Bei den Huftieren sind ebenfalls verschiedene Arten aus der Schweiz verschwunden, so zum Beispiel der Wisent und der Elch. Einige ausgerottete Arten wie der Alpensteinbock wurden mittlerweile wieder angesiedelt; er bevölkert das Hochgebirge der Alpen. Im Unterwallis gibt es zwei Kolonien von Europäischen Mufflons, die aus Frankreich eingewandert sind. Die Gämse ist in den höher gelegenen Regionen der Alpen sowie des Juras sehr häufig. Grösste Hirschart ist momentan der Rothirsch. Kleinste einheimische Hirschart ist das Reh. Das Reh ist auch die häufigste Hirschart und besiedelt Mittelland und Jura. Im zürcherisch-schaffhausischen Grenzgebiet beim Rafzerfeld kommt der Sikahirsch vor. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges entkamen einige Tiere aus süddeutschen Gehegen und besiedelten von dort aus die Schweiz. Ebenfalls recht häufig in einigen Gebieten der Nordschweiz ist das Wildschwein. Von den Nagetieren wurde der Biber wieder eingeführt. Ab 2022/23 wird eine Wisent-Testherde von bis zu 25 Tieren in betreuter Halbfreiheit im Jura angesiedelt.

In der Schweiz leben zahlreiche Vogelarten. Die Schweizer Seen und Flüsse sind wichtige Rast- und Überwinterungsgebiete für Wasservögel. So überwintern jährlich mehrere Tausend Reiher-, Tafel- und Kolbenenten sowie Blesshühner, Gänsesäger und Haubentaucher in der Schweiz. Von den Greifvögeln sind vor allem der Turmfalke und der Mäusebussard sehr häufig. Aber auch Rot- und Schwarzmilane kommen regelmässig vor. Der Steinadler besiedelt erneut den gesamten Alpenraum. Auch die Bestände von Habicht und Sperber haben sich erholt und sind stabil. Der ausgerottete Bartgeier wurde im Schweizerischen Nationalpark ausgesetzt; 2007 brüteten drei Paare erstmals in der Schweiz.

Von den Raufusshühnern besiedeln Haselhuhn, Alpenschneehuhn, Birkhuhn und Auerhuhn die Schweizer Alpen sowie zum Teil den Jurabogen. Die Bestände des Auerhuhns sind jedoch aufgrund des Alpentourismus sowie der Intensivierung der Forstwirtschaft stark gefährdet. So ist das Auerhuhn bereits aus vielen Gebieten der Voralpen und des nördlichen Juras verschwunden. Naturschutzorganisationen bemühen sich jedoch intensiv um die Erhaltung der Art. Das Steinhuhn besiedelt die Gebiete im Bereich der Waldgrenze. Stark vom Aussterben bedroht sind das Rebhuhn, der Wachtelkönig sowie der Grosse Brachvogel.

In der Schweiz leben Eulenarten wie der Waldkauz, die Waldohreule, der Uhu, der Sperlingskauz sowie Raufusskauz und Schleiereule. In den alten Bergwäldern leben viele Spechtarten. Singvögel sind in der Schweiz zahlreich vertreten. Durch die Ausdehnung des Siedlungsraumes, die Intensivierung der Landwirtschaft auch in immer höheren Bergregionen sowie den Wintertourismus sind viele Vogelarten in der Schweiz gefährdet. Insgesamt stehen knapp 40 Prozent der Vogelarten in der Schweiz auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Bei Uhus und Weissstörchen ist der Stromschlag, laut Daniela Heynen von der Vogelwarte Sempach, eine der häufigsten bekannten Todesursachen (vgl. Vogelschlag).

An Reptilien sind vor allem viele Schlangenarten zu nennen, die sich in den sonnigen Südtälern der Alpen wohl fühlen, wie die Aspisviper. In den Hochlagen der Alpen und des Juras lebt zudem die Kreuzotter. Weitaus häufiger und weiter verbreitet sind jedoch ungiftige Schlangen wie die Ringelnatter und die Würfelnatter. Stark verbreitet sind verschiedene Eidechsenarten. Als einzige einheimische Schildkrötenart ist die Europäische Sumpfschildkröte anzutreffen. Daneben gibt es in der Schweiz die nicht einheimische Rotwangen-Schmuckschildkröte, welche weit verbreitet ist.

Amphibien sind in der Schweiz weit verbreitet. Häufig sind etwa der Grasfrosch, die Erdkröte und der Bergmolch. Deutlich seltener sind hingegen der Laubfrosch, die Geburtshelferkröte und der Alpen-Kammmolch. Das typischste Wirbeltier der Schweiz ist der Alpensalamander – dessen grösste Populationen und das Zentrum seiner Verbreitung sind die Schweizer Alpen.

In den Schweizer Gewässern gibt es etwa 65 einheimische Fischarten und Unterarten, davon eine einmalige Vielfalt an Felchen. Zusätzlich kommen etwa 20 eingeführte Fischarten hinzu. Zudem gibt es vier einheimische Krebsarten (Edelkrebs, Italienischer Dohlenkrebs, Dohlenkrebs, Steinkrebs) und vier eingeführte Krebsarten. Seit dem 19. Jahrhundert werden die Fischbestände auch durch Besatzmassnahmen künstlich erneuert, insbesondere seit den 1980er Jahren. Pro Jahr werden mehrere Hundert Millionen Jungfische ausgesetzt.

Den grössten Teil aller Tierarten machen mit etwa einem Viertel die Insekten aus.

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