Trauerwaran
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SPEZIES
Varanus tristis

Der Trauerwaran (Varanus tristis) ist eine in Australien heimische Art der Warane (Varanus). Die über ganz Australien verbreitete Art ist sowohl baum- als auch bodenbewohnend und ernährt sich vorwiegend von Echsen sowie auch von Insekten, Vogeleiern und Jungvögeln.

Aussehen

Der Trauerwaran erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 75 cm, die Schwanzlänge beträgt das 1,5-2,3-fache der Kopf-Rumpf-Länge. Die Schuppen am Kopf sind klein und glatt. Die Nasenlöcher liegen etwas näher an der Schnauzenspitze als an den Augen. Der Schwanz ist im Querschnitt rund und die Schuppen auf ihm sind stark gekielt. Die Klauen sind sehr scharf und stark gekrümmt.

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Innerhalb des großen Verbreitungsgebiets existiert eine Vielzahl an Farbvariationen. Die Körperoberseite ist zumeist grau, braun oder schwarz, mit zahlreichen blassen, teils aber auch rosa oder blaugrauen Augenflecken. Diese Flecken sind bei ausgewachsenen Exemplaren meist recht düster. Kopf und Hals sind im südlichen Verbreitungsgebiet schwarz, im Top End orange und vom Golf von Carpentaria nach Westen bis Kimberley hellbraun. Die Beine sind schwarz und zeigen kleine weiße Punkte.

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Verteilung

Erdkunde

Der Trauerwaran bewohnt ganz Australien bis auf die südlichsten Regionen (Victoria, große Teile von New South Wales und South Australia). Trauerwarane bewohnen alle Lebensräume, in denen sich Bäume mit Höhlen finden, etwa trockenes und halbfeuchtes tropisches Waldland, daneben finden sie sich jedoch auch in Felsgebieten.

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung des Trauerwarans besteht zu großen Teilen aus anderen Echsen; daneben werden auch Insekten, Vogeleier, Jungvögel und Amphibien (z. B. Korallenfinger-Laubfrosch, Litoria caerulea) gefressen. Bei der Untersuchung der Mageninhalte von 100 Exemplaren wurde festgestellt, dass Echsen 70 % der Nahrung ausmachen. Generell werden alle Echsen gefressen, die überwältigt werden können. Pianka (1994) berichtete von einem Trauerwaran, der eine Westliche Bartagame (Pogona minor) von 22,7 % seines eigenen Körpergewichts fraß.

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Sweet (2007) beobachtete die Nahrungssuche des Trauerwarans im Kakadu-Nationalpark. Der Trauerwaran jagt dort üblicherweise am Boden und sucht große Gebiete züngelnd nach Nahrung ab. Die Tiere legen geradlinige Strecken zwischen dichter Vegetation, Baumstümpfen, Wurzelgeflecht und Laubhaufen zurück, die sie auf dort versteckte Echsen untersuchen. In Laubhaufen stoßen sie etwa 1-2 Körperlängen hinein und gehen dann mit angespannter Körperhaltung wieder aus dem Laubhaufen heraus, um möglicherweise aufgeschreckte Echsen zu erbeuten. Fliehende Echsen werden meist 2-4, selten 12 m verfolgt, dann erbeutet und verschluckt. Die Echsen entkommen nur sehr selten. Pianka (1994) hingegen berichtet davon, dass Spuren von Trauerwaranen in der Großen Victoria-Wüste stets gerade von einem Baum zum anderen verlaufen. Die Trauerwarane dort jagen also vorwiegend baumbewohnende Echsen (z. B. Geckos) und erbeuten Jungvögel und Eier.

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Paarungsgewohnheiten

Männchen und Weibchen erreichen die Geschlechtsreife bei einer KRL von etwa 20 cm. Die Paarungszeit ist im großen Verbreitungsgebiet sehr variabel. In der Großen Victoria-Wüste fällt sie in die frühe Regenzeit, im Oktober und November, im Kakadu-Nationalpark jedoch in die frühe Trockenzeit von Anfang Mai bis Anfang Juni. Während der Trockenzeit werden die Männchen sehr aktiv und folgen züngelnd den Pheromonen der Weibchen. Dies motiviert die Männchen zu sehr plötzlichen Wanderungen von bis zu 723 m. Sie bewegen sich während der Paarungszeit weit über ihre normalen Aktionsräume hinaus. Die Paarung findet oft in einer Baumhöhle statt, in der das Männchen das Weibchen findet. Im Kakadu-Nationalpark werden die Eier dann im späten Juni und frühen Juli in hohle Baumstümpfe u. ä. gelegt. Gelege umfassen 5-17, im Schnitt 10,1 Eier. Die Jungtiere (KRL 7,2-7,3 cm) schlüpfen nach etwa 114-117 Tagen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Größere nistende Vögel, wie etwa Kakadus, hassen Trauerwarane, die auf den Nistbaum der Vögel klettern. Gejagt werden Trauerwarane vor allem von Greifvögeln, weiteren Vögeln wie z. B. dem Haubenliest (Dacelo leachii), von Schlangen, anderen Waranen und Säugetieren wie etwa eingeführten Hauskatzen. Die Lebenserwartung des Trauerwarans liegt bei circa zwölf Jahren.

Referenzen

1. Trauerwaran artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Trauerwaran
2. Trauerwaran auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/83779050/101752380

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