Wüstenwaran
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Varanus griseus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
8 years
Höchstgeschwindigkeit
32
20
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
520-2850
18.3-100.5
goz
g oz 
Länge
1-2
3.3-6.6
mft
m ft 

Der Wüstenwaran (Varanus griseus) ist eine Echse aus der Gattung der Warane. Schon Herodot berichtete von einem „Landkrokodil“ im Gebiet der libyschen Nomadenvölker. Es werden neben der Nominatform Varanus griseus griseus (Daudin, 1803) noch zwei weitere Unterarten unterschieden: V. g. caspius (Eichwald, 1831) und V. g. konieczkyi Mertens, 1954.

Aussehen

Der Wüstenwaran wird bis zu 150 cm lang und hat einen für Warane typischen, langhalsigen Körper mit einem allerdings dickeren Schwanz als verwandte Arten. Der Kopf ist in der Draufsicht dreieckig, die stumpfe Schnauze mit nahe an den Augen liegenden Nasenlöchern erinnert an einen Schnabel. Der Wüstenwaran hat auf sandfarbener Grundfärbung am Rücken bis zu sechs dunkelbraune Sattelflecken. Die Zeichnung am Hals ist längs-, am Schwanz quer-gestreift. Am gesamten Körper findet sich ein labyrinthartiges Punktmuster, das hellbraun und gelb, manchmal auch weiß oder gar nicht vorhanden sein kann. Der Kopf ist hell und hat ein dunkles Schädeldach. Die Kiefer weisen manchmal schwarze Streifen auf.

Verteilung

Erdkunde

Der Wüstenwaran lebt in Wüsten- und Steppengebieten von der gesamten Sahara in Afrika über die Arabische Halbinsel bis nach Vorder- und Südasien. Im Einzelnen gehören folgende Staaten zu seinem Areal: Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Westsahara, Mauretanien, Mali, Niger, Tschad, Sudan, Israel, Syrien, Libanon, Türkei, Irak, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Turkmenistan, Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Afghanistan, Iran (einschließlich der Wüste Dascht-e Kawir), Pakistan und Indien. Der weiten Verbreitung steht allerdings meist eine nur geringe Populations- und Individuendichte (Abundanz) der Art entgegen.

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Wüstenwaran ist wie alle reptilienartigen Tiere wechselwarm und geht nur am Morgen und am Abend auf Nahrungssuche, wenn es in seinen Wüstenhabitaten weder zu kalt noch zu heiß ist. Mittags und nachts verkriecht er sich in einer circa zwei Meter langen, selbstgegrabenen Erdhöhle. Dort sucht er Schutz vor den extremen Temperaturen, aber auch vor Fressfeinden wie Adlern, Großkatzen und Hyänen. In Teilen Asiens hält er sogar eine mehrmonatige Winterruhe.

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Wird der Wüstenwaran angegriffen, füllt er seine Lungen mit Luft, zischt bedrohlich und richtet sich manchmal auf. Vertreibt dies den Feind nicht, greift er überraschend an, beißt und schlägt mit seinem Schwanz um sich und verteilt mit den mit spitzen Krallen besetzten Vordergliedmaßen Schläge.

Paarungszeit ist von Mai bis Juni. Die Männchen kämpfen um das Vorrecht bei der Paarung: Die Tiere richten sich auf, schieben den Gegner mit den Vorderbeinen und versuchen diesen umzuwerfen. Diese Kämpfe gehen nie tödlich aus. Das Weibchen legt zwei bis drei Wochen nach der Paarung circa acht Eier in eine selbstgegrabene Mulde und bedeckt sie mit Sand. Eine anschließende Brutpflege findet nicht statt. Die Jungen schlüpfen nach maximal zehn Monaten und leben bis zum Erreichen der Geschlechtsreife mit zweieinhalb Jahren im Verborgenen.

Wüstenwarane fressen hauptsächlich Wirbellose, aber auch Vögel und Kleinsäuger. Die Art wagt sich auch an Schlangen heran – dies hat ihr in Nordafrika den Namen „Schlangenkönig“ eingebracht.

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Saisonales Verhalten

Gift

Die Möglichkeit von Gift in der Gattung Varanus ist weithin umstritten. Früher dachte man, dass Gift nur bei Serpentes (Schlangen) und Heloderma (giftige Echsen) vorkommt. Man ging davon aus, dass die Nachwirkungen eines Varanus-Bisses allein auf orale Bakterien zurückzuführen sind, aber neuere Studien haben gezeigt, dass Giftdrüsen eher im Mund von mehreren, wenn nicht allen Arten vorkommen. Der Wüstenwaran wurde noch nicht speziell getestet, aber seine Bisse haben Nachwirkungen gezeigt, die mit den giftigen Bissen anderer Varanus-Echsen übereinstimmen. Das Gift kann als Verteidigungsmechanismus eingesetzt werden, um Prädatoren abzuwehren, die Verdauung der Nahrung zu unterstützen, die Mundhygiene aufrechtzuerhalten und möglicherweise beim Fangen und Töten von Beutetieren zu helfen.

Fressverhalten und Ernährung

Wüstenwarane sind Fleischfresser. Ihre bevorzugte Beute sind Mäuse, Eier oder Fische, aber sie jagen auch kleinere Säugetiere, Reptilien, Vögel, Amphibien, Insekten oder andere wirbellose Tiere.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Die Brutzeit der Wüstenwarane findet zwischen Mai und Juli statt. Die Weibchen legen normalerweise von Ende Juni bis Anfang Juli bis zu 20 Eier. Sie graben Behausungen für ihre Gelege und verteidigen diese aktiv gegen andere Individuen ihrer eigenen Art. Die Eier werden bei Temperaturen von 29 bis 31 °C ausgebrütet und schlüpfen nach durchschnittlich 120 Tagen. Bei der Geburt haben die Baby-Echsen eine Gesamtlänge von etwa 25 cm (9,8 in); sie schlüpfen voll entwickelt und benötigen keine elterliche Fürsorge. Junge männliche Wüstenwarane werden im Alter von 3 bis 4 Jahren fortpflanzungsfähig, während die Weibchen im Alter von 4 bis 5 Jahren geschlechtsreif werden.

POPULATION

Populationsgefährdung

Unter anderem wegen seines Fleisches wird der Wüstenwaran vom Menschen verfolgt; auch seine Eier werden zum Verzehr ausgegraben. Besonders bestandsdezimierend hat sich aber die Jagd zum Zweck der Nutzung seiner Haut ausgewirkt, die zu Handtaschen, Schuhen und Uhrbändern verarbeitet wird. Wegen der übermäßigen Bejagung wurde die Art auf Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens (CITES) gesetzt. Der Handel mit toten und lebenden Exemplaren sowie Erzeugnissen des Wüstenwarans unter allen Staaten der Konvention ist seitdem verboten. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist die Art außerdem „streng geschützt“.

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Trotz dieser Gefährdungsursachen listete die IUCN die Art 2021 als least concern (ungefährdet) mit einem sinkenden Populationstrend.

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Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Wüsteneidechse. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.

Coloring Pages

Referenzen

1. Wüstenwaran artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCstenwaran

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