Coquerel-Sifaka
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Überfamilie
Familie
Gattung
SPEZIES
Propithecus coquereli
Populationsgrösse
200,000
Lebensdauer
25-30 years
Gewicht
3.7-4
8.1-8.8
kglbs
kg lbs 
Länge
42-50
16.5-19.7
cminch
cm inch 

Der Coquerel-Sifaka (Propithecus coquereli) ist eine Primatenart aus der Familie der Indriartigen innerhalb der Lemuren. Er ist zu Ehren des französischen Naturforschers Charles Coquerel benannt. Ehemals galt er als Unterart des Larvensifakas.

Ta

Tagaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Bl

Blattfresser

Ba

Baumbewohner

Ne

Nesthocker

Zo

Zoochorie

In

Inselendemisch

Sp

Springend

Te

Terrestrisch

Re

Revier

Po

Polyandrie

So

Sozial

Do

Dominanzhierarchie

C

beginnt mit

Aussehen

Coquerel-Sifakas erreichen eine Kopfrumpflänge von 42 bis 50 Zentimetern, hinzu kommt noch der 50 bis 60 Zentimeter lange Schwanz. Ihr Gewicht beträgt 3,5 bis 4,3 Kilogramm, sie zählen damit zu den kleineren Sifakaarten. Ihr Fell ist weich und dicht, der Kopf, der Rücken und der Schwanz sind weiß, auf den Oberarmen, der Brust und auf den Schenkeln haben sie auffällige braune Flächen. Das von einem weißen Haarkranz umgebene Gesicht ist unbehaart und dunkelgrau oder schwarz gefärbt, die schwarzen Ohren ragen aus dem Fell hervor, die Augen sind gelb. Wie bei allen Sifakas sind die Hinterbeine deutlich länger als die Vorderbeine.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Wie alle Lemuren kommen Coquerel-Sifakas nur auf Madagaskar vor, sie bewohnen ein relativ kleines Gebiet im Nordwesten dieser Insel. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Befandriana Nord bis zum Fluss Betsiboka. Ihr Lebensraum sind trockene Laubwälder, manchmal sind sie auch in Mangroven zu finden. Sie kommen vom Meeresspiegel bis in 500 Meter Seehöhe vor.

Coquerel-Sifaka Lebensraum-Karte
Coquerel-Sifaka Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Diese Primaten sind tagaktive Baumbewohner, die sich im Geäst senkrecht kletternd fortbewegen, dank ihrer kräftigen Hinterbeine aber auch gut springen können. Sie leben in Gruppen von drei bis zehn, meist vier oder fünf, Tieren. Die kleineren Gruppen sind Familiengruppen mit einem ausgewachsenen Paar und dem gemeinsamen Nachwuchs, die größeren können mehrere Tiere beiden Geschlechts beinhalten und sind variabel in ihrer Zusammensetzung. Es sind territoriale Tiere, ihre Reviere umfassen 4 bis 8 Hektar. Meist hält sich die Gruppe allerdings in einem nur 2 bis 3 Hektar großen Kerngebiet auf, an den Rändern können die Reviere mit denen anderer Gruppen überlappen.

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Sie sind Pflanzenfresser, die sich vorwiegend von Blättern und Knospen ernähren. In der Trockenzeit nehmen sie auch Rinde zu sich, in der Regenzeit fressen sie vermehrt Blüten und Früchte. In der Regenzeit beginnt die Nahrungssuche schon vor Sonnenaufgang und erstreckt sich – unterbrochen von einer längeren Mittagsrast – bis zum Abend, in dieser Jahreszeit sind die Tagesstreifzüge durchschnittlich 1000 Meter lang. In der Trockenzeit beginnt die Nahrungssuche später und endet früher, allerdings ist die Mittagsrast kürzer. Dadurch legen sie täglich nur rund 750 Meter zurück.

Nach einer rund 160-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im Juni oder Juli meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses klammert sich zunächst an den Bauch der Mutter, später hält es sich an ihrem Rücken fest. Nach fünf bis sechs Monaten wird das Jungtier entwöhnt, mit rund einem Jahr ist es ausgewachsen.

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Fressverhalten und Ernährung

Der Coquerel-Sifaka ist ein Pflanzenfresser, der sowohl reife als auch unreife Blätter, Blüten, Samen, Früchte und Rinde frisst.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Coquerel-Sifakas sind polyandrisch. Die Weibchen paaren sich mit Männchen innerhalb der Gruppe oder mit Männchen aus Besuchergruppen. Es wurde beobachtet, dass die Männchen um die Weibchen kämpfen, aber nicht immer wird der Gewinner zur Paarung ausgewählt. Die Brutzeit findet im Januar und Februar statt. Die Trächtigkeit dauert etwa 162 Tage und in der Regel wird ein Jungtier geboren, und zwar während der Trockenzeit von Juni bis Juli. Die Säuglinge klammern sich während der Reise an den Bauch ihrer Mutter, bis sie etwa 1 Monat alt sind und dann auf ihren Rücken wechseln. Die Entwöhnung findet während der Regenzeit im Alter von 5 bis 6 Monaten statt, und die Jungtiere sind im Alter von 6 Monaten völlig unabhängig. Die meisten von ihnen erreichen die Erwachsenengröße zwischen 1 und 5 Jahren, was von den Lebensraumbedingungen und der Verfügbarkeit von Futter abhängt. Sowohl Männchen als auch Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 2 bis 3,5 Jahren, obwohl einige Weibchen erst im Alter von 6 Jahren gebären.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Hauptbedrohung für die Coquerel-Sifakas stellt die Zerstörung ihres Lebensraums durch Umwandlung in Viehweiden und durch die Holzkohleerzeugung dar. Traditionell genossen die Tiere aus Tabugründen Schutz vor der Bejagung, durch Zuwanderung in ihr Verbreitungsgebiet und Aufweichung der Traditionen fällt dieser Schutz immer mehr weg, sodass die Bejagung heute bereits eine Bedrohung darstellt. Die IUCN schätzt, dass die Gesamtpopulation in den letzten 30 Jahren (drei Generationen) um mehr als 50 % zurückgegangen ist, und listet die Art als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered).

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Coquerel-Sifakas auf etwa 200.000 Individuen. Derzeit ist diese Art als Stark gefährdet (EN) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Coquerel-Sifakas nützen der Umwelt durch ihre Ernährung, indem sie bei der Verbreitung von Samen helfen und so die Vermehrung der Pflanzenwelt fördern. Außerdem sind sie Beute für eine Reihe von einheimischen und eingeführten Wirbeltier-Prädatoren.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der madagassische Name "Sifaka" leitet sich von dem markanten Ruf "shif-auk" ab, den dieses Tier auf seinem Weg durch die Bäume ausstößt.
  • Coquerel-Sifakas werden in der madagassischen Kultur oft als "heilige Sonnenanbeter" angesehen. Diese Ansicht rührt wahrscheinlich daher, dass sie sich am frühen Morgen in der Sonne sonnen, bevor sie auf Nahrungssuche gehen.
  • Sowohl in den Bäumen als auch auf dem Boden sind Coquerel-Sifakas gute Springer, die leicht bis zu 12,2 Meter weit springen können, wenn sie sich von Baum zu Baum bewegen. Auf dem Boden bewegen sie sich tanzend und hüpfend wie ein Känguru.
  • Coquerel-Sifakas kuscheln sich in kalten Nächten in Gruppen zusammen und sitzen in einer Reihe auf einem Ast, um sich warm zu halten. Dies wurde als ähnlich wie bei Menschen beschrieben, die auf einem Schlitten sitzen.
  • Coquerel-Sifakas haben wie viele andere Lemuren untere Schneidezähne, die für die Fellpflege spezialisiert sind. Diese Zähne sind groß, dünn und gleichmäßig verteilt und helfen beim Reinigen und Kämmen der Haare. In der Ruhephase sieht man oft, wie sie sich gegenseitig die Haare kämmen und lecken.

Coloring Pages

Referenzen

1. Coquerel-Sifaka artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Coquerel-Sifaka
2. Coquerel-Sifaka auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/18355/0

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