Farbmaus
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Klasse
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Gattung
SPEZIES
Mus musculus domestica

Farbmäuse (Mus musculus f. domestica) sind Säugetiere (Mammalia) aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia). Sie sind die domestizierte Zuchtform der Hausmaus (Mus musculus). Die bedeutendsten europäischen wilden Unterarten der Hausmaus sind die westliche Haus-Hausmaus (Mus musculus domesticus) und die nördliche Feld-Hausmaus (Mus musculus musculus). Von Mus musculus domesticus stammen die Zuchtformen der domestizierten Mäuse ab, die zoologisch als Mus musculus forma domestica bezeichnet werden.

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Farbmäuse werden als Haustiere für die dauernde Haltung und in der Terraristik auch als Futtertiere zur Ernährung von Schlangen und anderen exotischen Heim- und Zootieren (Reptilien) angeboten. Sie stellen außerdem seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen der wichtigsten Modellorganismen in der europäischen Tierversuchskunde dar.

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Aussehen

Der Begriff Farbmaus wird verwendet, um eine Maus zu beschreiben, die selektiv für Ausstellungen gezüchtet wurde. Wild gefangene Exemplare, die gefügig werden und über viele Generationen hinweg gezüchtet werden, fallen immer noch unter den Phantasietyp. Farbmäuse können sehr unterschiedlich groß sein, von kleinen Hausmäusen, die von der Nase bis zum proximalen Schwanzansatz etwa 5-8 cm lang sind, bis hin zu Ausstellungsmäusen, die von der Nase bis zum Schwanz 8 cm messen. Heimtiermäuse wiegen etwa 29-44 g (1,0-1,6 oz), aber große Ausstellungsmäuse können bis zu 130 g (4,6 oz) wiegen.

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Erdkunde

Gewohnheiten und Lebensstil

Wie viele Nagetiere zeigen auch Farbmäuse mehrmals täglich einen Wechsel von Aktivitäts- und Ruhephase (polyphasisch). Sie können sehr gut klettern, hoch springen und passen durch alle Löcher, durch die ihr Kopf passt; der restliche Körper ist äußerst verformbar. Der Schwanz wird als „Ruder“ benutzt, um das Gleichgewicht zu halten. Er kann auch als „Fangleine“ eingesetzt werden.

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Farbmäuse sind soziale Tiere. Die Stammart lebt in Gruppen. Bei reinen Weibchengruppen gibt es kaum Rangordnungskämpfe. Die Haltung von Männchen ist schwieriger. Bei mehreren Männchen in einer Gruppe kann es auch unabhängig vom Verwandtschaftsgrad der Tiere mit Einsetzen der Geschlechtsreife zu Kämpfen kommen, die unabhängig von der Größe der Haltungsfläche mit Bisswunden oder tödlich enden können. Nach einer Kastration legen männliche Mäuse wegen der nachlassenden Produktion von Sexualhormonen ihr aggressives Verhalten weitgehend ab und können dann mit ebenfalls kastrierten Männchen oder Weibchen gemeinsam gehalten werden.

Farbmäuse sind Allesfresser. Neben pflanzlicher Nahrung ernähren sie sich auch von Insekten. Sie verständigen sich durch Laute im Ultraschallbereich, der für Menschen nicht wahrnehmbar ist.

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Fressverhalten und Ernährung

Das Futter für Farbmäuse kann von speziell zusammengestellten Futtermischungen bis hin zu Küchenabfällen reichen. Karotten, Spinat, Salat und andere Gemüsesorten werden von Mäusen gerne gefressen, sollten aber nur sparsam verfüttert werden, da diese Nahrungsmittel zu Durchfall und lebensbedrohlicher Dehydrierung führen können. Brotkrümel, Weizen und Reis können ebenfalls gut für Mäuse sein. Laboratorien, die Mäuse als Versuchspersonen halten, verwenden fast einheitlich ein Produkt namens Lab Block, eine wissenschaftlich formulierte Mischung, die ursprünglich für Mäuse in Laboratorien entwickelt wurde. Um für Abwechslung in ihrer Ernährung zu sorgen, können Mäuse auch Hafer, ölhaltige Samen, saubere Eierschalen, Frühstücksflocken und altes Brot essen. Obst und Gemüse sind Teil einer natürlicheren und gesünderen Ernährung. Manche Besitzer geben es ihnen als Leckerbissen, nachdem sie einen Trick ausgeführt haben. Mäuse kauen oft Holz und andere harte Substanzen, damit ihre Zähne nicht zu lang werden. Da Mäuse und Ratten eine ähnliche Ernährung haben, füttern manche Besitzer von Hausmäusen sie mit Rattenfutter. Obwohl es üblich ist, vorgemischtes Futter zu füttern, das für andere Nagetiere bestimmt ist, ist es für die Langlebigkeit und Gesundheit des Tieres am besten, auf Mäuse zugeschnittene Nahrung zu füttern. Die Ernährung von Hamstern beispielsweise enthält bekanntermaßen mehr Protein als die von Mäusen oder Ratten.

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Hausmäuse ernähren sich hauptsächlich von pflanzlichen Stoffen, aber sie akzeptieren auch Fleisch und Milchprodukte. Fleisch ist sehr proteinreich und eignet sich gut für trächtige oder säugende Mäuse. Sie trinken zwar Wasser, benötigen aber nur wenig davon und verlassen sich hauptsächlich auf die Feuchtigkeit in ihrem Futter. Wenn Sie eine Wasserquelle zur Verfügung stellen, ist ein Schwerkraft-Futterautomat erforderlich, um die Wasserversorgung sauber zu halten. Sie fressen ihren Kot, um Nährstoffe aufzunehmen, die von Bakterien in ihrem Darm produziert werden. Dieses Verhalten teilen sie mit Kaninchen und Meerschweinchen und wird Koprophagie genannt. Hausmäuse erbrechen, wie andere Nagetiere auch, nicht.

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Paarungsgewohnheiten

Farbmäuse zeigen eine hohe Fertilitätsrate (FTR), unabhängig vom Platzangebot. Weibchen kann man an der Vaginalöffnung am hinteren Unterbauch erkennen. Bei Weibchen ist zudem der Abstand zwischen Anus und Geschlechtsöffnung deutlich geringer als beim Männchen, das auch an seinen äußerlich gut sichtbaren Hoden erkennbar ist.

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Die Geschlechtsreife weiblicher Farbmäuse hängt von verschiedenen Faktoren ab wie der genetischen Disposition, dem Entwicklungszustand, Tageslänge und Umgebungstemperatur. In der Literatur variieren die Angaben zwischen 28 und 56 Tagen nach der Geburt. Männliche Farbmäuse werden mit 28 bis 35 Tagen geschlechtsreif.

Farbmäuse haben einen ganzjährigen Sexualzyklus, der durch männlichen Urin und einen regelmäßigen 12-stündigen Hell-/ Dunkelrhythmus stimuliert wird. Die Wurfgröße vitaler Weibchen liegt zwischen drei und zwölf Jungtieren, teilweise auch darüber. Kleinere Würfe können auf ein hohes Alter der Mutter (über sechs Monate) oder beginnende Inzuchtdepressionen der Eltern hindeuten, kommen aber gelegentlich auch bei völlig vitalen Weibchen vor. Die Reproduktionsfähigkeit endet im Alter von ca. 8 Monaten nach 4 bis 6 Würfen. Auch nicht miteinander verwandte Weibchen helfen sich gegenseitig bei der Jungenaufzucht und erhöhen so den Fortpflanzungserfolg.

17 bis 24 Tage nach der Befruchtung kommen die noch nackten, tauben und blinden Jungen (Nesthocker) zur Welt. Wenige Stunden nach der Geburt ist das Weibchen wieder empfängnisbereit. Wird das Weibchen gedeckt, während es noch säugt, verzögert sich in der Regel die Nidation, bis sich die Gebärmutterschleimhaut regeneriert hat, und damit die Tragzeit um sieben bis vierzehn Tage.

Drei Tage nach der Geburt beginnt bei den Jungen das Fellwachstum, so dass man nach und nach die ersten Abzeichen und Fellfarben erkennen kann. Nach etwa zehn Tagen ist das Fell völlig entwickelt. Nach knapp zwei Wochen öffnen sich die Augen, und die Jungtiere verlassen das Nest für erste Erkundungen in der Umgebung. Die Muttertiere zeigen ab diesem Zeitpunkt kein Eintrageverhalten mehr. Außerdem beginnen die Jungen, selbständig zu fressen, werden aber weiterhin noch bis zum 21. bis 30. Lebenstag gesäugt. Jungtiere benötigen für eine ungestörte Entwicklung ihres Sozialverhaltens einen sechs- bis achtwöchigen Kontakt zur Mutter.

Die Lebenserwartung von Farbmäusen beträgt in der Regel etwa 1,5 bis 2 Jahre, einzelne Tiere können aber auch erheblich älter werden. Eine häufige Todesursache sind Tumoren.

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Referenzen

1. Farbmaus artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Farbmaus

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