Der Goldkronen-Flughund (Acerodon jubatus) ist eine Säugetierart aus der Familie der Flughunde (Pteropodidae). Er gilt als eines der größten lebenden Fledertiere.
Goldkronen-Flughunde erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 29 Zentimeter, ein Schwanz fehlt wie bei nahezu allen Flughunden. Die Flügelspannweite beträgt 1,5 bis 1,7 Meter und das Gewicht erwachsener Tiere variiert zwischen 0,7 und 1,2 Kilogramm. (Ob er wirklich das größte Fledertier ist, ist umstritten; auch vom Kalong und vom Indischen Riesenflughund sind ähnliche Ausmaße bekannt.)
Im Körperbau entspricht er den übrigen Flughunden, die Flugmembran wird von den verlängerten zweiten bis fünften Fingern gespannt und reicht bis zu den Fußgelenken. Die Schnauze ist verlängert und „hundeähnlich“, die Ohren sind jedoch klein. Das Fell ist dunkel gefärbt, namensgebendes Merkmal ist der orange-gelb gefärbte Kopf- und Nackenbereich, auch die Schultern können gelblich gefärbt sein.
Diese Flughunde sind auf den Philippinen endemisch, wo sie – mit Ausnahme der Region um die Insel Palawan – auf der gesamten Inselgruppe verbreitet sind. Ihr Lebensraum sind Regenwälder und Mangrovengebiete vom Meeresspiegel bis in 1100 Meter Seehöhe.
Goldkronen-Flughunde sind wie die meisten Fledertiere nachtaktiv. Zum Schlafen hängen sie sich, oft in großen Kolonien, an Baumzweige, wobei den größeren vorgelagerte kleine Inseln bevorzugt werden. Aus den 1930er-Jahren gibt es Berichte über Kolonien, die 150.000 Tiere umfasst haben; mittlerweile sind die Gruppen aufgrund der Gefährdung der Art weit kleiner.
Am Abend begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei sie oft weite Strecken – auch über das Meer – zurücklegen können. Die Nahrung dieser Tiere besteht aus Früchten, vorzugsweise Feigen.
Über die Fortpflanzung dieser Tiere ist wenig bekannt. Einmal im Jahr – meist im Mai oder Juni – bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Die Geschlechtsreife tritt mit zwei Jahren ein.
Diese Fledermäuse sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich als Fruchtfresser und bevorzugen vor allem die Früchte von Feigenbäumen (Ficus), fressen aber auch Pflanzenblätter (Blattfresser).
Goldkronen-Flughunde kommen in der Regel in isolierten Populationen vor. Daher sind das Fortpflanzungssystem und das Verhalten dieser Art nur wenig bekannt. Es ist jedoch bekannt, dass andere Flughunde ein polygynes Paarungssystem aufweisen, bei dem sich die Männchen während einer Brutsaison mit vielen Weibchen paaren. Man nimmt an, dass diese Fledermäuse zwei Brutsaisons pro Jahr haben, aber jedes Weibchen produziert nur einmal im Jahr Nachwuchs. Weder der genaue Zeitpunkt der Brutsaison noch die Dauer der Schwangerschaft sind bekannt. Die Weibchen bringen in der Regel zwischen April und Juni ein einzelnes Jungtier zur Welt, das sich mit seinen Krallen an das Fell seiner Mutter klammert. Die Mutter kümmert sich um ihr Junges, säugt es und fächelt ihm mit ihrem Flügel zu, um es kühl zu halten. Weibliche Fledermäuse sind im Alter von 2 Jahren bereit, eigene Nachkommen zu zeugen.
Der Goldkronen-Flughund zählt zu den bedrohten Arten. Die Gründe dafür liegen zum einen in der fortschreitenden Zerstörung seines Lebensraumes, zum anderen in der Bejagung wegen seines Fleisches. In vielen Regionen der Philippinen sind die Bestände drastisch zurückgegangen, mancherorts ist die Art gänzlich verschwunden. Größere Bestände des Goldkronen-Flughundes leben unter anderem im Northern Sierra Madre Natural Park, am Hamiguitan und dem Mount Kalatungan Range Natural Park. Die IUCN listet die Art als stark gefährdet (endangered).
Laut der Roten Liste der IUCN liegt die grobe Schätzung der Gesamtpopulation der Goldkronen-Flughunde bei etwa 10.000 Individuen (und wahrscheinlich nicht mehr als 20.000 Individuen). Derzeit wird diese Art als Stark gefährdet (EN) eingestuft und ihre Zahl nimmt weiter ab.
Aufgrund ihrer Fruchtfresser-Ernährung fungieren diese Tiere als wichtige Samenverbreiter einiger Fruchtpflanzen, was sie durch ihre Gesichter tun. Dies macht sie auch zu wichtigen Bestäubern in ihrem Verbreitungsgebiet und kommt dem Ökosystem ihres Lebensraums zugute.