Großes Nacktschwanzgürteltier

Großes Nacktschwanzgürteltier

Große nacktschwanzgürteltier

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Familie
SPEZIES
Cabassous tatouay
Gewicht
5
12
kglbs
kg lbs 
Länge
64
25
cminch
cm inch 

Das Große Nacktschwanzgürteltier (Cabassous tatouay) ist der größte Vertreter der Nacktschwanzgürteltiere und lebt im zentralen Teil Südamerikas. Es kommt dabei sowohl in trockenen offenen Landschaften als auch in feuchteren Wäldern vor. Die Gürteltierart ist weit verbreitet, lebt aber weitgehend in unterirdisch angelegten Bauen und ist nachtaktiv. Dadurch wird sie nur selten beobachtet. Viele Aspekte über die Lebensweise des Großen Nacktschwanzgürteltiers sind deshalb unbekannt. Laut IUCN ist es in seinem Bestand nicht gefährdet.

Na

Nachtaktiv

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

Gr

Grabend

Te

Terrestrisch

So

Solitär

Ke

Keine Tierwanderung

G

beginnt mit

Aussehen

Das Große Nacktschwanzgürteltier erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 36 bis 49 cm (durchschnittlich 45,8 cm). Der lange und schmale Schwanz kann dabei 15 bis 20 cm lang werden. Das Gewicht variiert zwischen 3,4 und 6,4 kg, damit ist dies die größte Art der Nacktschwanzgürteltiere. Die Schnauze ist kurz und breit geformt, die Augen sind klein. Die weit auseinanderstehenden Ohren haben eine trichterartige Form und sind mit 4,4 cm ausgesprochen lang. Charakteristisch ist der dreieckig geformte Kopfschild, welcher aus rund 48 kleinen Knochenplättchen besteht. Der Rückenpanzer bedeckt den gesamten Körper bis zu den Gliedmaßen und ist insgesamt über die Krümmung gemessen 38 cm lang und 35 cm breit. Er teilt sich in einen festen Schulter- und Beckenteil, zwischen denen 12 bis 14 bewegliche Bänder liegen, die aus durchschnittlich 30 bis 31 aneinandergereihten Knochenplättchen bestehen. Sowohl Schulter- als auch Beckenpanzer besitzen ebenfalls mehrere Reihen von knöchernen Plättchen. Ersterer weist je Reihe 22 bis 29, letzterer 29 bis 8 derartiger Plättchen auf (jeweils von vorne nach hinten). Zusätzliche Knochenplättchen befinden sich am Nacken und sehr lose gestreut am Schwanz. Der Panzer insgesamt ist meist rötlich braun, selten schwarz gefärbt, durch häufige Sandbedeckung besitzt das Tier jedoch häufig einen gelblichen Farbton. Haare befinden sich nur an den Körperseiten, die aber durchaus lang sein können. Der Bauch ist grau gefärbt und meist haarlos. Die kurzen Gliedmaßen enden vorn und hinten in jeweils fünfstrahlige Füße, die krallenbewehrt sind. Die Krallen der Vorderfüße sind relativ lang, wobei die mittlere deutlich herausragt. Beim Laufen bewegt sich das Große Nacktschwanzgürteltier auf der vollständigen Sohle der Hinterfüße fort, während die Vorderfüße nur mit den Krallen aufsetzen. Die Länge des Hinterfußes beträgt durchschnittlich 8,2 cm.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Das Verbreitungsgebiet umfasst das zentrale und südöstliche Brasilien, den Osten Paraguays und den Nordosten Argentiniens, wobei es auch im Norden Uruguays vorkommt. Berichte über die Art aus dem zentralen Teil von Argentinien erwiesen sich als Falschmeldungen. Das nördlichste Vorkommen liegt im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso, das südlichste im uruguayischen Department Maldonado. Das gesamte Verbreitungsgebiet wird mit etwa 2,3 Millionen Quadratkilometern angegeben, die genaue Größe ist aber nicht bekannt, da es in der Vergangenheit teils Verwechslungen mit anderen Arten der Nacktschwanzgürteltiere gab.

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Das Große Nacktschwanzgürteltier bewohnt hauptsächlich tropische Tiefländer. Als Lebensraum nutzt es sowohl geschlossene Wälder, vorrangig Atlantische Regenwälder (Mata Atlântica), als auch die offenen Cerrado-Savannen und Graslandschaften der Pampa, es ist aber auch in den Feuchtgebieten des Pantanal beobachtet worden. Weitere Lebensräume umfassen Sekundärwälder und teilweise gemäßigt kultivierte Gebiete. In Argentinien ist die Gürteltierart häufiger in den Wäldern entlang des Río Paraná anzutreffen als in den Offenlandschaften Mesopotamias.

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Großes Nacktschwanzgürteltier Lebensraum-Karte
Großes Nacktschwanzgürteltier Lebensraum-Karte
Großes Nacktschwanzgürteltier
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Die Nahrungsgrundlage des Großen Nacktschwanzgürteltiers stellen Ameisen und Termiten dar. Dabei bricht es deren Baue mit den vorderen Krallen auf, die Nahrung kann aber auch direkt vom Boden oder aus kleinen Tunneln, die die Insekten als Wanderwege nutzen, aufgenommen werden. Zur Aufnahme der Nahrung ist eine lange Zunge behilflich, gelegentlich können dabei auch andere wirbellose Tiere oder Boden mit verschluckt werden. Zum Aufspüren der Nahrung dient der gute Geruchssinn. Über die Fortpflanzung des Großen Nacktschwanzgürteltiers ist wenig bekannt, außer dass in der Regel nur ein Jungtier geboren wird.

POPULATION

Populationsgefährdung

Als äußerer Parasit konnten Schildzecken der Gattung Amblyomma nachgewiesen werden. Endoparasiten sind mit Fadenwürmern, so Aspidodera und Protozoen wie Toxoplasma gondii bekannt, ebenso wurde von Infektionen mit Leptospira-Bakterien berichtet.

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Von der indigenen Bevölkerung wird das Große Nacktschwanzgürteltier zum Teil als Nahrungsquelle genutzt, Untersuchungen von 1980 bis 1996 unter den Aché im Mbaracayú-Biosphärenreservat in Paraguay ergaben insgesamt 24 gefangene Individuen in diesem Zeitraum, was einer Fleischmasse von 130 kg beziehungsweise 0,8 % der konsumierten Biomasse entspricht. Größte Bedrohung ist die Umwandlung des Lebensraums in Agrarflächen, vor allem in der Cerrado-Region Brasiliens und in den küstennahen Wäldern, wodurch die Baue dieser unterirdisch lebenden Tierart zerstört werden, die eingesetzten Pestizide vergiften weiterhin aber auch die Nahrungsressourcen. Des Weiteren gehören Feuerrodungen zu den größeren Gefährdungen.

Insgesamt wird das Große Nacktschwanzgürteltier von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) geführt, durch die weite Verbreitung aber insgesamt geringe Besiedlungsdichte und die überwiegende unterirdische sowie nachtaktive Lebensweise wird die Tierart aber nur selten gesichtet, was in vielen Regionen zu Datenlücken über ihr Auftreten führt. Experten gehen von einem Rückgang der Population von rund 30 % seit etwa dem Jahr 2002 aus und plädieren für eine höhere Gefährdungseinstufung. Das Große Nacktschwanzgürteltier ist in mehreren Nationalparks heimisch, unter anderem im Emas-Nationalpark im Cerrado Brasiliens und im Iguazú-Nationalpark sowie im San Antonio-Nationalpark in Argentinien.

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Referenzen

1. Großes Nacktschwanzgürteltier artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_Nacktschwanzg%C3%BCrteltier
2. Großes Nacktschwanzgürteltier auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/3414/47437737

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