Grünwangen-rotschwanzsittich
Der Molinasittich (Pyrrhura molinae), auch Grünwangen-Rotschwanzsittich genannt, gehört zur Gattung der Rotschwanzsittiche (Pyrrhura) und kommt ursprünglich aus Südamerika, genauer aus dem Hochland im Osten von Bolivien und lebt dort in Wäldern und anderen Gebieten, die zumindest einen geringen Baumbestand aufweisen. Man sieht Molinasittiche außerhalb der Brutzeit meist in kleinen Schwärmen mit 10–20 Tieren, manchmal auch in größeren Gruppen. In freier Natur sind sie häufig anzutreffen und gehören nicht zu den bedrohten Arten.
Molinasittiche sind als Heimvögel sehr beliebt, von den Pyrrhura-Arten werden sie mit am häufigsten in menschlicher Obhut gehalten. Es sind sehr muntere und agile Sittiche, von denen es nicht nur wildfarbene, sondern auch verschiedene Mutationen, z. B. zimt, opaline und türkis, zu kaufen gibt.
Molinasittiche werden etwa 26 cm groß. Männchen und Weibchen sind äußerlich nicht zu unterscheiden. Für eine genaue Geschlechtsbestimmung benötigt man eine Endoskopie oder eine DNA-Bestimmung.
Das Gefieder vom Molinasittich ist überwiegend grün. Stirn, Scheitel, Hinterkopf, Nacken, Hals, Oberbrust und Ohrdecken sind bräunlich, wobei jede Feder hell gesäumt ist.
Die Handdecken und Handschwingen sind blau. Ein großer Flecken am Bauch, Schwanzoberseite und Schwanzunterseite sind rot-braun. Der weiße Augenring ist nackt, die Iris braun und Schnabel und Füße sind grau.
Die jungen Vögel sehen aus wie die Elterntiere, nur ihr Gefieder ist noch nicht so leuchtend.
Molinasittiche kommen im westlichen und südlichen Mato Grosso, Brasilien, im nördlichen und östlichen Bolivien, im nordwestlichen Argentinien und im westlichen Paraguay vor. Sie leben in Wäldern und bewaldeten Gebieten.
Molinasittiche sind sehr agile Vögel, die besonders viel fliegen. Genau wie andere Pyrrhura-Arten baden sie gerne. Molinasittichhe gehören zu den mittellauten Papageien. Den größten Teil des Tages sind sie recht leise, bei Aufregung können sie jedoch sehr laut schreien.
Bei der Ernährung der Molinasittiche sollte berücksichtigt werden, dass mindestens 40 % des Tagesbedarfs durch Obst und Gemüse gedeckt werden. Die Basis des Futters bildet eine Körnermischung für Großsittiche mit möglichst wenigen Sonnenblumenkernen. Zusätzlich sollten Äste zum Benagen gereicht werden, da diese Sittichart ein starkes Nagebedürfnis verspürt.
Molinasittiche nisten in der Regel in Höhlen von Baumstämmen und legen zwischen 4 und 6 Eier. Die Inkubationszeit dauert 22-25 Tage. Die Küken schlüpfen als Nesthocker (hilflos) und werden fortpflanzungsfähig, wenn sie 1-3 Jahre alt sind.
Gegenwärtig sind keine Bedrohungen für diese Art bekannt.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtgröße der Population des Molinasittichs. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.