Guadalupe-Junko
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Junco insularis

Der Guadalupe-Junko (Junco insularis), auch als Guadalupeammer bezeichnet, ist eine Sperlingsvogelart aus der Familie der Neuweltammern (Passerellidae). Er wurde zeitweise als Unterart der Winterammer (Junco hiemalis) betrachtet, jüngere Systematiken akzeptieren ihn jedoch als eigenständige Art. Der Guadalupe-Junko ist endemisch auf der mexikanischen Insel Guadalupe.

Aussehen

Der Guadalupe-Junko erreicht eine Länge von 15 Zentimetern. Der Kopf ist grau mit schwarzen Zügeln. Die Oberseite ist graubraun und wird zum Bürzel hin grauer. Die schwarzen Flügel sind gelbbraun gesäumt. Der Schwanz ist schwärzlich. Die äußeren Steuerfedern sind weiß. Die Flanken sind weinrot. Die Unterseite ist weiß. Charakteristisch ist die Stimme des Guadalupe-Junkos. Der Ruf ist ein scharfes sik. Der Gesang besteht aus eine Reihe von chip-Tönen, die häufig summende Triller mit einschließen.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche
Guadalupe-Junko Lebensraum-Karte
Guadalupe-Junko Lebensraum-Karte
Guadalupe-Junko
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Guadalupe-Junko bewohnt Waldfragmente auf Guadalupe, die von Guadalupe-Zypressen (Cupressus guadalupensis var. guadalupensis), Guadalupe-Kiefern (Pinus radiata var. binata) und Eichen der Art Quercus tomentella dominiert sind. Beobachtungen einzelner Vögel am Blaugrünen Tabak (Nicotiana glauca) zeigen seine Anpassungsfähigkeit für neue Lebensräume. Er ernährt sich von Samen der Zypressen und Kiefern sowie von Insekten. Das Nest wird in einer Bodensenke oder auf niedrigen Zweigen der Zypressen und Kiefern errichtet. Die Brutsaison ist zwischen Februar und Juni. Das Gelege besteht aus drei bis vier Eiern.

Lebensstil
Saisonales Verhalten

POPULATION

Populationszahl

Früher gab es diesen Vogel im Überfluss, aber heute sollen nur noch 50-100 erwachsene Vögel überleben. Die Ziegen, die Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt wurden, um die Fischer zu ernähren und eine Fleischkonservenfabrik zu gründen, wurden zur Dedomestikation und überrannten die Insel bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, wobei um 1870 mehr als vier Ziegen pro Hektar (fast zwei pro Acre) vorhanden waren. Auch verwilderte Katzen vermehrten sich, und während der Lebensraum durch die Hausziegen zerstört wurde, richteten die Katzen in der endemischen Fauna verheerende Schäden an. Im Jahr 1897 stellte Kaeding fest, dass der Guadalupe-Junko "reichlich" vorhanden war, aber aufgrund von Katzenprädatoren bereits abnahm. Anthony resümierte 1901 nach 10 Jahren gelegentlicher Besuche, dass "...die Junkos langsam aber sicher seltener werden." Er machte dafür das Zusammenspiel von Hausziegen, die den Lebensraum zerstören, und Katzen, die die Vögel selbst vernichten, verantwortlich.

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W. W. Brown Jr., H. W. Marsden und Ignacio Oroso untersuchten Guadalupe im Mai und Juni 1906 und sammelten zahlreiche Vogelarten für das Thayer Museum - darunter eine "große Serie" des Guadalupe-Junkos. Sie stellten fest, dass der Guadalupe-Junko "ziemlich häufig" vorkommt, aber trotz der Plünderungen durch die Katzen immer noch "ein sehr zahmer, zutraulicher kleiner Vogel" ist - mit anderen Worten, er hat keine Angst vor Prädatoren.

Die Dedomestikation der Hausziegen wurde bis 2006 von der Grupo de Ecologia y Conservacion de Islas und der Island Conservation fast vollständig ausgerottet, so dass sich die einheimische Flora spektakulär regenerieren konnte. Vor kurzem wurde die Insel von den oben genannten Gruppen erneut als Biosphärenreservat geschützt. In dem Maße, in dem sich der Lebensraum regeneriert und vor allem, wenn die geplante Entfernung oder Eindämmung der Katzen durchgeführt wird, werden die verbleibenden Guadalupe-Junkos mehr geschützte Brut- und Futterplätze finden. In der Tat sieht die Zukunft des Guadalupe-Junkos besser aus als im 20. Jahrhundert, obwohl er immer noch bedenklich nahe am Aussterben ist und durch jedes zufällige Ereignis, wie einen heftigen Sturm oder eine eingeschleppte Krankheit, ausgelöscht werden könnte. Nach der IUCN ist er vom Aussterben bedroht.

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Erhaltung

Im 19. Jahrhundert brachten Fischer Ziegen nach Guadalupe, die sich dort so stark vermehrten, dass in den 1870er-Jahren 4 Ziegen pro Hektar gezählt wurden. Besonders verheerend wirkte sich die Ziegeninvasion auf die Bestände der Guadalupe-Zypresse aus. 1971 war noch ein drei Kilometer langer Zypressenwaldstreifen vorhanden und 1988 war er auf nur noch einen Kilometer geschrumpft. 1971 wurde mit der Beseitigung der Ziegen auf Guadalupe begonnen. 35.000 Ziegen wurden in den Jahren 1971 und 1972 getötet. Im Jahre 2000 lebten noch 4.000 Ziegen auf Guadalupe. In einer großanlegten Kampagne der Grupo de Ecología y Conservación de Islas (GECI) in Zusammenarbeit mit der mexikanischen Schutzgebiete-Kommission (CONANP), der mexikanischen Marine und dem mexikanischen Institut für Ökologie wurden zwischen 2003 und 2006 fast alle Ziegen auf Guadalupe beseitigt, mit dem Effekt, dass sich die endemische Flora erholte und sechs für ausgestorben gehaltene Pflanzenarten wiederentdeckt wurden. Des Weiteren wurden 2000 neue Keimlinge der Guadalupe-Kiefer entdeckt. Bedingt durch die Renaturierungsmaßnahmen stieg der Bestand des Guadalupe-Junkos von 50 bis 100 Individuen im Jahre 1988 auf 5700 Exemplare im Jahre 2007. 2008 erlitt das Schutzprogramm für den Guadalupe-Junko einen Rückschlag, nachdem Brände fast die Hälfte des primären Zypressen-Lebensraums vernichteten. Auch verwilderte Katzen und Mäuse stellen nach wie vor eine Gefährdung dar.

Referenzen

1. Guadalupe-Junko artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Guadalupe-Junko
2. Guadalupe-Junko auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22721102/104279152

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