Sphinx-, Roter pavian
Der Guinea-Pavian (Papio papio), auch Sphinx- oder Roter Pavian genannt, ist eine Primatenart aus der Gattung der Paviane innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae).
Guinea-Paviane gehören zu den kleineren Pavianarten. Sie haben ein rötlich-braunes Fell und ein haarloses, dunkelviolettes oder schwarzes Gesicht mit der typischen langgezogenen Pavianschnauze. Die Männchen tragen auf ihrem Kopf und Schultern eine mähnenartige Behaarung.
Über die Lebensweise der Guinea-Paviane ist verglichen mit anderen Pavianarten wenig bekannt. Sie sind tagaktiv und halten sich häufig am Boden auf, klettern zur Nachtruhe jedoch meist auf Bäume. Das Vorhandensein geeigneter Ruhebäume limitiert die Gruppengröße und das Verbreitungsgebiet. Laut Beobachtungen von Forschenden vom Deutschen Primatenzentrum in Göttingen leben Guinea-Paviane in gemischten Gruppen, wobei die Friedfertigkeit der Männchen untereinander im Gegensatz zu anderen Pavianarten einzigartig ist.
Wie alle Paviane sind sie Allesfresser, die Früchte, Knospen, Wurzeln, Insekten und kleine Säugetiere zu sich nehmen.
Auch über die Fortpflanzung ist wenig bekannt. Nach einer rund 180-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt.
Als Allesfresser frisst der Guinea-Pavian sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung wie Wurzeln, Früchte, Samen, Knollen, Zwiebeln, Grashalme und gelegentlich auch Fleisch.
Guinea-Paviane können sowohl polygyn (ein Männchen paart sich mit mehreren Weibchen) als auch polygynandrisch (promiskuitiv) sein (sowohl Männchen als auch Weibchen haben mehrere Partner). Unbekannt sind das Paarungssystem und die Gewohnheiten dieser Art, obwohl die meisten Pavianarten das ganze Jahr über brüten. Die Weibchen gebären im Abstand von 423 Tagen nach einer Tragezeit von 184 Tagen. Die Weibchen bringen ein einzelnes Kind zur Welt, das bis zu einem Alter von etwa 6 - 8 Monaten gesäugt wird. Weibliche Guinea-Paviane werden im Alter von 4,3 Jahren geschlechtsreif.
Aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebietes und des Verlustes ihres Lebensraumes werden Guinea-Paviane als gering gefährdet eingestuft.
Laut IUCN ist der Guinea-Pavian in vielen Teilen seines Verbreitungsgebiets verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Potentiell gefährdet (NT) eingestuft.
Aufgrund ihrer Gewohnheit zu graben, tragen Guinea-Paviane in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet erheblich zur Bodenbelüftung bei. Durch ihre Ernährung können sie außerdem wichtige Samen bestimmter Früchte und Körner ausstreuen. Außerdem kontrollieren Guinea-Paviane die Populationen von Tieren, die sie fressen. Außerdem sind sie wiederum eine wichtige Beutetierart für viele lokale Prädatoren.