Stachlige Baumwollratte
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Sigmodon hispidus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
6 months-5 years
Gewicht
100-225
3.5-7.9
goz
g oz 
Länge
224-365
8.8-14.4
mminch
mm inch 

Die Stachlige Baumwollratte (Sigmodon hispidus) ist ein in Nord-, Mittel- und Südamerika lebendes Nagetier (Rodentia) aus der Familie der Wühler (Cricetidae) und der Gattung der Baumwollratten (Sigmodon). Der Artname leitet sich von dem lateinischen Wort hispidus mit der Bedeutung „borstig“ ab und bezieht sich auf das raue, stachlige Fell erwachsener Individuen.

Aussehen

Die Stachlige Baumwollratte erreicht eine Gesamtlänge von 224 bis 365 Millimetern, wovon der Schwanz eine Länge von 81 bis 166 Millimetern einnimmt. Das Fell ist auf der Oberseite rau und stachlig. Es hat eine bräunliche bis schwärzliche Farbe und ist zuweilen mit grauen Haaren durchsetzt. Die Unterseite ist weißgrau bis dunkelgrau, zuweilen schwach gelblich gefärbt. Der dunkelgraue Schwanz ist geringelt beschuppt und schwach behaart. Das Gewicht erwachsener Tiere reicht von 110 bis 225 Gramm bei den Männchen und von 100 bis 200 Gramm bei den Weibchen. Jungtiere sind zunächst kürzer und dunkler behaart und nehmen nach etwa fünf bis sechs Wochen das Aussehen der Elterntiere an. Die Zahnformel lautet I1/1-C0/0-P0/0-M3/3 mit insgesamt 16 Zähnen

Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet der Stachligen Baumwollratte erstreckt sich vom Süden und Südosten der USA durch Mittelamerika bis in den Norden von Südamerika. Es wird eine Vielzahl von regionalen Unterarten geführt.

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Die Art kommt in vielen unterschiedlichen Lebensräumen vor, dazu zählen Gras- und Strauchlandschaften, Savannen, Prärien sowie Ufergebiete und lichte Wälder mit dichtem Unterholz. Sie bewohnen auch landwirtschaftlich genutzte Flächen, beispielsweise Sonnenblumen- oder Baumwollfelder.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Die tag- und nachtaktiven Stachligen Baumwollratten leben in becher- oder kugelförmigen Nestern, die aus gewebten Gräsern angelegt werden. Der Nesteingang wird in klimatisch ungünstigen Regionen meist nach Südosten ausgerichtet, um die Abkühlung des Nestes durch kalte Nordwestwinde gering zu halten.

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Die Weibchen können sich zu jedem Zeitraum im Jahr paaren. Nach einer Paarung werfen sie nach ca. 27 Tagen zwischen einem und 15 Junge. Diese sind schon gut entwickelt und können bei der Geburt bereits laufen, obwohl ihre Augen noch geschlossen sind. Die Augen öffnen sich normalerweise zwischen 18 und 36 Stunden nach der Geburt. Sie wachsen schnell und nehmen etwa ein bis zwei Gramm pro Tag an Gewicht zu. Die Jungtiere werden vom Weibchen betreut und in der Regel nach 10 bis 15 Tagen entwöhnt. Männliche Stachlige Baumwollratten werden nach 60 Tage geschlechtsreif, bei Weibchen tritt die Geschlechtsreife bereits nach 30 bis 40 Tagen ein. Aufgrund von unterschiedlichen klimatischen Gegebenheiten können sich regionale Abweichungen von diesen Zeiten ergeben. Die Tiere gelten als eines der produktivsten Säugetiere auf dem amerikanischen Kontinent, da die Weibchen in der Lage sind, mehrere zahlenmäßig umfangreiche Würfe pro Jahr zu generieren.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Stachlige Baumwollratten sind Allesfresser. Der überwiegende Teil ihrer Nahrung besteht jedoch aus grüner Vegetation. Nur gelegentlich fressen sie Insekten und andere kleine Tiere. Bevorzugte Nahrung sind die Stängel, Blätter und Samen von Wild- und Kulturpflanzen. Zuweilen werden auch Beeren, Wurzeln und Knollen verzehrt. Nahrungsvorräte werden in ihren Nestern nicht angelegt.

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Fressfeinde der Stachligen Baumwollratte sind eine Vielzahl von Raubvögeln, Schlangen und fleischfressenden Säugetieren. In Oklahoma sind sie die Hauptbeute des Präriebussards (Buteo swainsoni). Aufgrund ihrer hohen Vermehrungsrate stellen sie einen wichtigen Bestandteil der Ernährung vieler Tiere dar.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Derzeit gibt es nur wenige Daten über das Fortpflanzungssystem der Stachligen Baumwollratte. Es wird jedoch vermutet, dass sie aufgrund der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Größe ihres Lebensraums polygyn zu sein scheinen. Jedes Individuum hat sein eigenes definiertes Revier. Dabei sind die Reviere der Männchen wesentlich größer als die der Weibchen. Populationen in den gemäßigten Zonen ihres Verbreitungsgebiets brüten in der Regel im Sommer, während die Populationen in tropischen Gebieten das ganze Jahr über brüten. Die Trächtigkeit dauert 27 Tage und bringt 5 - 7 Junge pro Wurf hervor. Die Weibchen dieser Art sind in der Lage, 3 - 4 Würfe pro Jahr zu produzieren. Die neugeborenen Babys sind sehr klein, 76 mm lang und wiegen 6,5 Gramm. Die Entwöhnung erfolgt im Alter von 3 Wochen. Die Jungtiere können innerhalb der ersten 35 - 40 Tage ihres Lebens zur Fortpflanzung bereit sein, beginnen aber in der Regel erst nach 2 Monaten mit der Fortpflanzung und erreichen die Geschlechtsreife erst im Alter von 5 Monaten.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Stachlige Baumwollratte ist in den meisten ihrer Verbreitungsgebiete zahlreich zu finden und wird von der Weltnaturschutzorganisation IUCN demzufolge als „Least Concern = nicht gefährdet“ klassifiziert.

Populationszahl

Laut IUCN ist die Stachlige Baumwollratte in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet sehr häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihre Zahl nimmt zu.

Ökologische Nische

Einerseits sind die Stachligen Baumwollratten in einigen Teilen ihres Verbreitungsgebiets große landwirtschaftliche Schädlinge: Wenn sie hungrig sind, kann eine einzige Gruppe dieser Nagetiere bis zu 90 % der Ernten wie Zuckerrohr, Kürbis, Reis, Baumwolle, Melonen und Süßkartoffeln zerstören. Andererseits sind diese Tiere eine wichtige Beutetierart für größere Prädatoren der Region, darunter Füchse, Hunde, Kojoten, Wiesel, Waschbären, Nerze, Hauskatzen, Waschbären, Falken und Schlangen. Einigen Forschern zufolge bilden die Stachligen Baumwollratten aufgrund ihrer Häufigkeit und Verbreitung ein Bindeglied zwischen Prädatoren und Wildtieren.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Männchen dieser Art werden als "Böcke" bezeichnet, die Weibchen als "Hündinnen", während der Nachwuchs als "Jungtier, Nestling, Pinkie oder Welpe" bezeichnet wird. Eine Gruppe von Stachligen Baumwollratten wird als 'Kolonie, Horde, Rudel, Plage oder Schwarm' bezeichnet.
  • Dieses Nagetier wird aufgrund des Fells auf seinem Rücken, das aus cremefarbenen, braunen und schwarzen Haaren besteht, die einem borstigen Fell ähneln, 'Stachlige Baumwollratte' genannt.
  • Ratten sind dafür bekannt, dass sie sehr aufmerksam gegenüber ihren Gruppenmitgliedern sind und sich um verletzte und kranke Individuen kümmern.
  • Wenn sie alleine leben, werden diese Nagetiere einsam und depressiv.
  • Ratten sind dafür bekannt, ein gutes Gedächtnis zu haben. Sie sind in der Lage, eine Route zu lernen und sich ein Leben lang daran zu erinnern.
  • Diese Tiere zeigen ihre Freude, indem sie mit den Augen vibrieren und mit den Zähnen klappern und knirschen.
  • Wenn sie spielen, geben Ratten typischerweise fröhliche, lachende Laute von sich.

Referenzen

1. Stachlige Baumwollratte artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Stachlige_Baumwollratte
2. Stachlige Baumwollratte auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/20213/0

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