Der Goldscheiteltaucher (Podiceps gallardoi) ist eine Vogelart aus der Familie der Lappentaucher (Podicipedidae), der nur im südlichen Südamerika, in der argentinischen Provinz Santa Cruz in Patagonien vorkommt.
Goldscheiteltaucher erreichen ausgewachsen eine Größe von etwa 32 Zentimeter und wiegen circa 500 Gramm. Es sind damit mittelgroße Lappentaucher, die ein schwarz-weißes Gefieder haben. Namensgebend ist ihre zimt- und schwarz-farbene Haube. Kennzeichnend für sie ist außerdem der kleine spitze Schnabel.
Der Goldscheiteltaucher ist während der Brutzeit in Basaltseen zu finden. Zurzeit sind die einzigen erfassten Überwinterungsgebiete Flussmündungen an der Atlantikküste Argentiniens.
Die Brutgebiete dieser Art sind Basaltseen in Santa Cruz im Südwesten Argentiniens und die Überwinterungsgebiete sind die Mündungen des Río Coyle, des Río Gallegos und des Río Chico an der Atlantikküste von Santa Cruz. Man nimmt an, dass die Art auch zufällig in Magallanes im Süden Chiles vorkommt. Im Oktober 2013 wurden auch zwei Individuen aus einem See in der Laguna Blanca beobachtet.
Goldscheiteltaucher leben an einsamen Seen in Höhen von 500 bis 1200 Metern. Sie ernähren sich vor allem von kleinen wirbellosen Tieren, vor allem von Schlammschnecken der Gattung Lymnaea und Flohkrebsen. Die Nahrung wird vor allem zwischen den Büscheln des Tausendblatt (Myriophyllum) gesucht. Die Vögel können für 16 sec. unter Wasser bleiben.
Der Populationsbestand ist sehr gering; die Art wurde erst 1974 wissenschaftlich beschrieben.
Wie viele andere Lappentaucher – beispielsweise Haubentaucher und Renntaucher – haben auch die Goldscheiteltaucher ein ausgeprägtes und auffallendes Balzverhalten. Die Männchen und Weibchen sehen dabei einander an und bewegen die Köpfe heftig auf- und nieder.
In allen Lebensstadien des Haubentauchers ist er durch den Amerikanischen Nerz gefährdet . Als der Nerz 2010-2011 erstmals auf der Hochebene von Buenos Aires eintraf, tötete er mehr als die Hälfte der erwachsenen Tiere in einer Brutkolonie mit zwei Dutzend Nestern. In den Jahren 2012 und 2013 kam es zu weiteren Verlusten durch einen Mink: 15 Erwachsene und 7 Jungvögel wurden in El Cervecero und 10 Erwachsene und 5 Küken in der Kolonie C199 auf der Hochebene von La Siberia getötet. Da sich der größte Teil der Lappentaucherpopulation derzeit in der Hochebene von Buenos Aires befindet, ist der Lappentaucher durch den Mink ernsthaft bedroht. Auch der Amerikanische Nerz tötet im Übermaß, so dass ein einziger Nerz zum Verlust ganzer Haubentaucherkolonien führen kann.
Weitere Bedrohungen für die Lappentaucherpopulation sind übermäßiges Weiden durch Schafe (dies führt zu Erosion an den Ufern und schränkt das Wachstum der Vegetation ein), Angriffe durch Langflügel-Dampfschiffenten(Tachyeres patachonicus ) und Prädatoren wie Dominikanermöwen. Vulkanausbrüche in der Region können sich aufgrund des starken Ascheregens kurzfristig negativ auf die Populationsgröße auswirken. Allerdings führt die Asche auch zu einer langfristigen Steigerung der Produktivität der Feuchtgebiete.