Die Südasiatische Wasserfledermaus (Myotis adversus) ist eine Art der Mausohren (Myotis) innerhalb der Fledermäuse (Chiroptera). Sie ist über Teile Südostasiens und Taiwan sowie von Neuguinea bis Australien und dem westlichen Ozeanien verbreitet.
Die Südasiatische Wasserfledermaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 51 bis 53 Millimetern und eine Schwanzlänge von 33 bis 48 Millimetern. Die Hinterfüße haben eine Länge von 10 bis 13 Millimeter und die Tibia ist mit 18 Millimetern fast doppelt so lang, wodurch die Art im englischen Sprachraum als „Large-Footed Myotis“ bezeichnet wird. Die Ohren messen 14 bis 18 Millimeter und sind damit vergleichsweise klein. Insgesamt handelt sich um eine relativ kleine Fledermausart. Die Unterarmlänge beträgt 38 bis 45 Millimeter und die Tiere haben einen lang ausgebildeten Calcar an der Hand zum Aufspannen der Flughaut. Die Handflughäute enden an den Fußknöcheln. Das Rückenfell ist rötlich braun, die Bauchseite dunkelbraun.
Der Schädel hat eine Gesamtlänge von 15,5 Millimeter und ist zart gebaut. Die kleinen Prämolaren sind in der Zahnreihe von der Seite sichtbar, der zweite und der dritte Prämolar sind durch eine Lücke getrennt.
Die Südasiatische Wasserfledermaus lebt in Teilen Südostasiens, auf Taiwan sowie wahrscheinlich in einigen Regionen von Neuguinea bis Australien und dem westlichen Ozeanien. Nachgewiesen ist sie von der Malaiischen Halbinsel, Singapur, Taiwan, Borneo, den indonesischen Inseln Java, Sulawesi, Mendanau, Karakelong (Talaudinseln), Westtimor und Flores sowie den Kangeaninseln und den Togianinseln. Einige nicht verifizierte Belege stammen aus den Regionen Sa Pa und Hanoi in Vietnam. Nachweise der Art aus New South Wales in Australien wurden der Südlichen Langfußfledermaus (Myotis macropus) zugeordnet und ein weiterer Nachweis aus Vanuatu ist bislang nicht bestätigt.
Über die Lebensweise und ökologischen Ansprüche der weit verbreiteten Fledermausart liegen nur sehr wenige Angaben vor. In Taiwan kommt die Art im Flachland und in mittleren Höhen vor und ruht in Höhlen und künstlichen Tunneln. Wie andere Fledermäuse ernähren sie sich von Insekten, die sie häufig im Flug über Wasserflächen fangen. Aufgrund der langen Füße und der aquatischen Jagdweise wurde zudem vermutet, dass sie kleine Fische aus dem Wasser erbeuten könnten.
Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund des großen Verbreitungsgebiets und der damit verbundenen angenommenen hohen Bestandszahlen als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft. Größere Bedrohungen für den Artbestand sind nicht bekannt, allerdings liegen auch nur wenige Daten zum aktuellen Bestand und die Lebensweise und ökologischen Ansprüche der Art vor, zudem die Art häufig mit anderen Arten der Gattung verwechselt wird. Regional könnte die Entwaldung und der Lebensraumverlust negative Effekte auf die Populationen haben.