Land

Lettland

559 Spezies

Lettland ist ein Staat im Baltikum.

Geographie

Lettland befindet sich im Zentrum des Baltikums. Dessen Zuordnung ist umstritten und wird neben geographischen Kriterien auch von historisch-kulturellen und politischen Gesichtspunkten beeinflusst. So wird das Baltikum sowohl Nordeuropa als auch Mitteleuropa, Osteuropa und Nordosteuropa zugeordnet.

Lettland besteht im Wesentlichen aus den vier historischen Regionen Kurland (lettisch: Kurzeme) im Westen, Livland (Vidzeme) im Nordosten, Semgallen (Zemgale) als schmaler Streifen zwischen Düna (Daugava) und der litauischen Grenze sowie Lettgallen (Latgale) im Südosten. Es ist zum größten Teil ein bewaldetes Moränen-Hügelland mit zahlreichen Seen und einer langen, wenig gegliederten Küstenebene. Die längsten Flüsse Lettlands sind die Düna und die Gauja (dt. Livländische Aa). Der größte See Lettlands ist der Lubāns mit 80,7 km², der Dridza-See ist der tiefste See der baltischen Länder (65,1 m Tiefe). Die Hauptstadt Riga ist auch in geographischer Hinsicht das Zentrum des dünn besiedelten Landes. Der Rigaische Meerbusen, eine Bucht der Ostsee, liegt im Nordwesten des Landes.

Die Republik Lettland hat eine Fläche von 64.589 km² und ist damit etwas kleiner als Bayern. Das Land grenzt im Nordosten auf einer Länge von 343 km an Estland, im Osten auf einer Länge von 276 km an Russland, im Südosten auf einer Länge von 161 km an Belarus und im Süden auf einer Länge von 588 km an Litauen. Die Küstenlinie entlang der Rigaer Bucht im Norden und der Ostsee im Westen misst etwa 498 km; Seegrenzen hat Lettland mit Estland und Litauen. Die durchschnittliche Höhe Lettlands beträgt 87 m. 57 % der Landesfläche liegt nicht höher als 100 Meter. Der höchste Berg ist der 120 km östlich von Riga gelegene Gaiziņkalns (Gaising) mit 311 m.

Insgesamt 2.543 km² (= 3,9 % der Landesfläche) werden von Gewässern (Flüsse, Seen, Stauseen) belegt, darunter 2250 Seen, die 2,5 % der Landesfläche einnehmen. Vom verbleibenden Land werden etwa 40 %, nämlich 24.710 km² agrarwirtschaftlich und etwa 46 %, nämlich 28.855 km² forstwirtschaftlich genutzt.

Die Republik Lettland dehnt sich in Ost-West-Richtung 450 km und in Nord-Süd-Richtung 210 km aus.

Von 1920 bis 1940 war die Fläche Lettlands um etwa 1300 km² größer, da die frühere Region Neu-Lettgallen um die Stadt Abrene/Pytalowo, als Ergebnis des Lettisch-Sowjetischen Friedensvertrages von 1920 an Lettland fiel. Nach der Okkupation durch die Sowjetunion wurde dieses Territorium der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik zugeschlagen. Diese Grenzänderung wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht rückgängig gemacht. Um die Voraussetzungen für seinen Beitritt zur Europäischen Union (EU) und NATO zu erfüllen, war Lettland gezwungen, das vormals hauptsächlich von Letten bewohnte Neu-Lettgallen an Russland auch de jure abzutreten. Der russische Name für die Stadt Pytalowo stammt vermutlich vom historischen lettischen Namen des Ortes, „Pie Tālavas“.

Klima

In Lettland herrscht wie in allen baltischen Staaten ein kühlgemäßigtes Klima mit kalten Wintern unter 0 °C und mäßig warmen Sommern zwischen 16 und 17 °C. In Riga liegt die Jahresdurchschnittstemperatur bei knapp 6 °C, es fallen 600 mm Niederschläge. Am feuchtesten ist es im Spätsommer und am trockensten im Frühjahr. 1800 bis 1900 Stunden jährlich scheint die Sonne (zehn Prozent mehr als in Deutschland).

Die Küsten der Ostsee bleiben im Winter meistens eisfrei, im August erreicht die Wassertemperatur bis zu 17 °C, an heißen Sommertagen in der Küstennähe bis 25 °C.

Natur

Neben Hirschen, Rehen, Hasen, Schwarzwild und Füchsen kommen auch Elche, Wölfe, Luchse, Biber und Wisente vor. Der Europäische Braunbär ist in Lettland in den Provinzen Latgale und Vidzeme wieder heimisch geworden. Für den Januar 2017 wird von einem festen Bestand von zwölf überwiegend auf lettischem Territorium lebenden Tieren ausgegangen.

In Lettland gibt es 706 staatlich geschützte Naturgebiete, darunter vier Nationalparks. Der mit einer Fläche von 16.145 ha kleinste, aber älteste Nationalpark ist der Nationalpark Slītere. Er wurde im Jahre 1921, während der ersten Unabhängigkeit Lettlands, gegründet. Mit einer Fläche von 38.114 ha ist der Nationalpark Ķemeri der zweitgrößte. Er wurde nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Lettlands eingerichtet. Mit seinem Gründungsjahr 1997 ist er der jüngste. Der größte Nationalpark ist der Nationalpark Gauja. Er nimmt eine Fläche von 92.261 ha ein und wurde im Jahre 1973, während der Zugehörigkeit Lettlands zur Sowjetunion, eingerichtet.

Besonders für Zugvögel von Bedeutung ist das Naturschutzgebiet Pape, wo auch Wisente, Konikpferde und Heckrinder angesiedelt wurden. Lettland hat eine lange Tradition von Naturschutz; erste Schutzbestimmungen gab es bereits im 16. Jahrhundert.

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Lettland ist ein Staat im Baltikum.

Geographie

Lettland befindet sich im Zentrum des Baltikums. Dessen Zuordnung ist umstritten und wird neben geographischen Kriterien auch von historisch-kulturellen und politischen Gesichtspunkten beeinflusst. So wird das Baltikum sowohl Nordeuropa als auch Mitteleuropa, Osteuropa und Nordosteuropa zugeordnet.

Lettland besteht im Wesentlichen aus den vier historischen Regionen Kurland (lettisch: Kurzeme) im Westen, Livland (Vidzeme) im Nordosten, Semgallen (Zemgale) als schmaler Streifen zwischen Düna (Daugava) und der litauischen Grenze sowie Lettgallen (Latgale) im Südosten. Es ist zum größten Teil ein bewaldetes Moränen-Hügelland mit zahlreichen Seen und einer langen, wenig gegliederten Küstenebene. Die längsten Flüsse Lettlands sind die Düna und die Gauja (dt. Livländische Aa). Der größte See Lettlands ist der Lubāns mit 80,7 km², der Dridza-See ist der tiefste See der baltischen Länder (65,1 m Tiefe). Die Hauptstadt Riga ist auch in geographischer Hinsicht das Zentrum des dünn besiedelten Landes. Der Rigaische Meerbusen, eine Bucht der Ostsee, liegt im Nordwesten des Landes.

Die Republik Lettland hat eine Fläche von 64.589 km² und ist damit etwas kleiner als Bayern. Das Land grenzt im Nordosten auf einer Länge von 343 km an Estland, im Osten auf einer Länge von 276 km an Russland, im Südosten auf einer Länge von 161 km an Belarus und im Süden auf einer Länge von 588 km an Litauen. Die Küstenlinie entlang der Rigaer Bucht im Norden und der Ostsee im Westen misst etwa 498 km; Seegrenzen hat Lettland mit Estland und Litauen. Die durchschnittliche Höhe Lettlands beträgt 87 m. 57 % der Landesfläche liegt nicht höher als 100 Meter. Der höchste Berg ist der 120 km östlich von Riga gelegene Gaiziņkalns (Gaising) mit 311 m.

Insgesamt 2.543 km² (= 3,9 % der Landesfläche) werden von Gewässern (Flüsse, Seen, Stauseen) belegt, darunter 2250 Seen, die 2,5 % der Landesfläche einnehmen. Vom verbleibenden Land werden etwa 40 %, nämlich 24.710 km² agrarwirtschaftlich und etwa 46 %, nämlich 28.855 km² forstwirtschaftlich genutzt.

Die Republik Lettland dehnt sich in Ost-West-Richtung 450 km und in Nord-Süd-Richtung 210 km aus.

Von 1920 bis 1940 war die Fläche Lettlands um etwa 1300 km² größer, da die frühere Region Neu-Lettgallen um die Stadt Abrene/Pytalowo, als Ergebnis des Lettisch-Sowjetischen Friedensvertrages von 1920 an Lettland fiel. Nach der Okkupation durch die Sowjetunion wurde dieses Territorium der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik zugeschlagen. Diese Grenzänderung wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht rückgängig gemacht. Um die Voraussetzungen für seinen Beitritt zur Europäischen Union (EU) und NATO zu erfüllen, war Lettland gezwungen, das vormals hauptsächlich von Letten bewohnte Neu-Lettgallen an Russland auch de jure abzutreten. Der russische Name für die Stadt Pytalowo stammt vermutlich vom historischen lettischen Namen des Ortes, „Pie Tālavas“.

Klima

In Lettland herrscht wie in allen baltischen Staaten ein kühlgemäßigtes Klima mit kalten Wintern unter 0 °C und mäßig warmen Sommern zwischen 16 und 17 °C. In Riga liegt die Jahresdurchschnittstemperatur bei knapp 6 °C, es fallen 600 mm Niederschläge. Am feuchtesten ist es im Spätsommer und am trockensten im Frühjahr. 1800 bis 1900 Stunden jährlich scheint die Sonne (zehn Prozent mehr als in Deutschland).

Die Küsten der Ostsee bleiben im Winter meistens eisfrei, im August erreicht die Wassertemperatur bis zu 17 °C, an heißen Sommertagen in der Küstennähe bis 25 °C.

Natur

Neben Hirschen, Rehen, Hasen, Schwarzwild und Füchsen kommen auch Elche, Wölfe, Luchse, Biber und Wisente vor. Der Europäische Braunbär ist in Lettland in den Provinzen Latgale und Vidzeme wieder heimisch geworden. Für den Januar 2017 wird von einem festen Bestand von zwölf überwiegend auf lettischem Territorium lebenden Tieren ausgegangen.

In Lettland gibt es 706 staatlich geschützte Naturgebiete, darunter vier Nationalparks. Der mit einer Fläche von 16.145 ha kleinste, aber älteste Nationalpark ist der Nationalpark Slītere. Er wurde im Jahre 1921, während der ersten Unabhängigkeit Lettlands, gegründet. Mit einer Fläche von 38.114 ha ist der Nationalpark Ķemeri der zweitgrößte. Er wurde nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Lettlands eingerichtet. Mit seinem Gründungsjahr 1997 ist er der jüngste. Der größte Nationalpark ist der Nationalpark Gauja. Er nimmt eine Fläche von 92.261 ha ein und wurde im Jahre 1973, während der Zugehörigkeit Lettlands zur Sowjetunion, eingerichtet.

Besonders für Zugvögel von Bedeutung ist das Naturschutzgebiet Pape, wo auch Wisente, Konikpferde und Heckrinder angesiedelt wurden. Lettland hat eine lange Tradition von Naturschutz; erste Schutzbestimmungen gab es bereits im 16. Jahrhundert.

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