Parmakänguru
Das Parmawallaby oder Parmakänguru (Notamacropus parma) ist eine Känguruart aus der Gattung der Wallabys (Notamacropus). Die Art, die zu den kleinsten Vertretern der Wallabys zählt, war bereits mehrere Jahrzehnte für ausgestorben gehalten worden, bevor sie in den 1960er-Jahren „wiederentdeckt“ wurde.
Parmawallabys zählen zu den kleinsten Vertretern der Kängurus, sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 45 bis 53 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 40 bis 55 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 3,2 und 5,9 Kilogramm, wobei die Männchen deutlich größer und schwerer als die Weibchen werden. Wie bei den meisten Kängurus sind die Hinterbeine deutlich länger und kräftiger als die Vorderbeine. Ihr Fell ist an der Oberseite rötlich oder graubraun gefärbt, die Unterseite ist hellgrau. Kennzeichnend sind die weiße Kehle, ein weißer Wangenstreifen und ein dunkler Rückenstreifen.
Parmawallabys bewohnen ein kleines Gebiet in der Great Dividing Range im australischen Bundesstaat New South Wales. Ihr Lebensraum sind vorwiegend mit Hartlaubvegetation bestandene Bergländer mit dichtem Unterholz bis in 900 Metern Seehöhe. Seltener findet man sie auch in Eukalyptuswäldern oder feuchteren Habitaten. Eine kleine, eingeschleppte Population lebt auf der zu Neuseeland gehörenden Insel Kawau.
Diese Kängurus sind scheue, vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktive Tiere. Sie leben in der Regel einzelgängerisch, finden sich aber manchmal zu kurzlebigen Gruppen ohne ausgeprägte Sozialstruktur zusammen. Wie bei den meisten Känguruarten ist kein Territorialverhalten ausgeprägt. Parmakängurus sind Pflanzenfresser, die sich von Gräsern und Kräutern ernähren.
Ein Parmawallaby ist ein Pflanzenfresser und ernährt sich hauptsächlich von krautigen Pflanzenteilen und schilfartigen Gräsern.
Die Paarungszeit liegt zwischen März und Juli, dann bringt das Weibchen nach rund 35-tägiger Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt. Wie bei vielen anderen Känguruarten kommt es zur verzögerten Geburt: kurz nach der Geburt paart sich das Weibchen erneut, der neugezeugte Embryo wächst jedoch erst heran, sobald das alte Jungtier entwöhnt wird oder stirbt. Auf diese Weise können sie eine rasche Geburtsfolge sicherstellen.
Das Jungtier verbringt seine ersten 30 Lebenswochen im Beutel der Mutter, wo es gesäugt wird, nach zehn weiteren Wochen ist es entwöhnt und selbständig. Die Geschlechtsreife tritt mit 16 bis 24 Monaten ein.
Die Lebenserwartung in freier Wildbahn wird auf sechs bis acht Jahre geschätzt, in menschlicher Obhut können sie elf bis 15 Jahre alt werden.
Die größte Bedrohung für Parmawallabys ist die Prädation durch eine Reihe von eingeführten natürlichen Prädatoren, darunter Dedomestikation, Füchse und Dingos. Eine weitere Hauptbedrohung ist die Zerstörung des Lebensraums, da Buschbrände und Weidegänger die Menge an geeigneter Vegetation reduzieren können, in der Wallabys Schutz finden können.
Laut der Roten Liste der IUCN liegt die Gesamtpopulation der Parmawallabys zwischen 1.000 und 10.000 Individuen. Derzeit werden sie auf der Liste der bedrohten Arten als Potentiell gefährdet (NT) eingestuft.
Das Parmawallaby weidet kleine Pflanzen ab und ist somit ein Prädator für kleine Sträucher und andere Pflanzen in seiner Umgebung.