Großer Harlekinfrosch

Großer Harlekinfrosch

Große harlekinfrosch, Paradoxer frosch

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Pseudis paradoxa

Der Große Harlekinfrosch (Pseudis paradoxa), auch Paradoxer Frosch genannt, ist ein Froschlurch aus der Familie der Laubfrösche (Hylidae). Er ist ein ungewöhnlicher Vertreter der Harlekinfrösche (Pseudis), der als Kaulquappe bis zu 25 Zentimeter lang werden kann, als erwachsenes Tier aber auf eine Länge von nur 4,5 bis 7,5 Zentimeter zusammenschrumpft.

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Aus dem Hautsekret von Pseudis paradoxa konnten mehrere Substanzen mit antimikrobieller Wirkung isoliert werden, die für medizinische Anwendungen von Interesse sind.

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Aussehen

Der Große Harlekinfrosch ähnelt im Aussehen dem Teichfrosch. Er ist grün mit dunkelgrünen bis olivgrünen Streifen. Bei den weiblichen Tieren ist die Kehlregion weißlich hell mit vereinzelten Sprenkeln. Der Kopf ist kurz und läuft vorne spitz zu, die Augen sind wulstig. Die ovalen Pupillen sind waagerecht gestellt. Die Haut ist sehr glitschig. Die mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen ausgestatteten Hinterbeine sind kräftig und deutlich länger als die Vorderbeine. An den Vorderbeinen fällt der abgespreizte Daumen auf, die langen Finger werden zum Fangen von Beutetieren und zum Graben im Schlamm eingesetzt. Zur Verstärkung der Beine besitzt Pseudis paradoxa einen zusätzlichen Knochen zwischen den beiden äußeren Zehen.

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Durch diesen Körperbau ist der Große Harlekinfrosch sehr gut an das Leben im Wasser angepasst. Er verbringt sein Leben fast ausschließlich im Wasser, meist knapp unter der Wasseroberfläche schwimmend und durch Pflanzen verborgen, kann aber leicht Trockenperioden durch das Eingraben in den Boden überstehen. Der Große Harlekinfrosch ernährt sich hauptsächlich von Insekten und kleineren Amphibien.

Der Große Harlekinfrosch zählt zu den nachtaktiven Fröschen, nur während der Paarungszeit sind die Tiere auch tagsüber aktiv. Während der Paarungszeit locken die Männchen, die meist etwas kleiner als die Weibchen sind, diese mit ihrem charakteristischen Quaken herbei. Die Weibchen legen den schaumigen Laich an Wasserpflanzen ab, die Befruchtung der Eier erfolgt außerhalb des Körpers.

Die Embryos wachsen zu grünlichen Kaulquappen mit einer äußerst ungewöhnlichen Länge heran. Während die erwachsenen Tiere nur 4,5 bis 7,5 cm lang sind, erreichen die Larven nach vier Monaten kurz vor ihrer Metamorphose eine Länge von bis zu 27 cm, das ist drei- bis fünfmal so groß wie nach der Metamorphose. Obwohl der Große Harlekinfrosch zu den kleineren Fröschen zählt, sind seine Larven die größten bekannten Kaulquappen. Es wird angenommen, dass das Wachstum der Larven durch das Hormon Prolaktin ausgelöst wird.

Aufgrund seiner ungewöhnlichen Entwicklung erhielt der Frosch seinen Namen „Paradoxer Frosch“. Die ersten Berichte über diese Frösche schrieben irritiert von einer umgekehrten Entwicklung der Frösche hin zu Kaulquappen. Die Naturforscherin Maria Sibylla Merian beschrieb bei ihrer Expedition in Suriname um 1700 erstmals Pseudis paradoxa als einen Frosch, der sich „in einen Fisch verwandelt.“ Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 1758 durch Carl von Linné.

Vom Großen Harlekinfrosch sind fünf Unterarten bekannt:

  • Pseudis paradoxa paradoxa
  • Pseudis paradoxa caribensis
  • Pseudis paradoxa platensis
  • Pseudis paradoxa occidentalis
  • Pseudis paradoxa nicefori

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Verteilung

Erdkunde

Der Große Harlekinfrosch ist auf der Insel Trinidad sowie auf dem südamerikanischen Kontinent östlich der Anden von Kolumbien bis in das nördliche Argentinien weit verbreitet. Der Frosch bevorzugt stehende Gewässer und wird bei tropischem und subtropischem Klima in Höhen von bis zu 1000 m vorgefunden.

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Die Kaulquappen gelten in einigen Regionen Südamerikas als Delikatesse; da der Große Harlekinfrosch aber sehr scheu ist, gilt sein Bestand nicht als gefährdet. In Terrarien wird Pseudis paradoxa selten gehalten, zur Zucht dieser Frösche ist wenig bekannt.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Die erwachsenen Frösche von P. paradoxa haben eine Länge von 3,4 bis 7,6 cm und sind grün bis braun gefärbt mit dunkelgrünen, olivfarbenen oder dunkelbräunlichen Streifen oder Sprenkeln; das Muster und der Farbton variieren erheblich.

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Die Weibchen von P. paradoxa legen ihre Eier zwischen Wasserpflanzen ab; die Eier entwickeln sich zu Kaulquappen. Sie erreichen immer eine große Größe, aber es gibt auffällige lokale Unterschiede in der Endgröße der Kaulquappen, wobei die Kaulquappen in großen temporären Gewässern mit viel Nahrung und wenigen aquatischen Prädatoren größer werden als die in kleineren Gewässern mit weniger Nahrung oder Gewässern mit mehr aquatischen Prädatoren.

Die Kaulquappen ernähren sich hauptsächlich von Algen. Die erwachsenen Frösche, die sowohl tagsüber als auch nachts aktiv sind und sich immer im oder am Wasser aufhalten, ernähren sich von Insekten und anderen wirbellosen Tieren sowie von kleinen Fröschen. Wenn er sich bedroht fühlt, benutzt der Frosch seine starken Zehen mit einem zusätzlichen Gelenk, um den schlammigen Boden aufzurühren und sich zu verstecken. Der Frosch nutzt diesen Mechanismus auch, um Nahrung auf dem Grund von Seen und Teichen zu finden.

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Lebensstil

Referenzen

1. Großer Harlekinfrosch artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Harlekinfrosch
2. Großer Harlekinfrosch auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/55904/11385563

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