Teichfrosch
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Pelophylax kl. esculentus

Der Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus, Pelophylax „esculentus“ oder Rana „esculenta“), ungenauer auch Wasserfrosch genannt, gehört innerhalb der Ordnung der Froschlurche zur Familie der Echten Frösche (Ranidae). Außerdem wird er nach Aussehen, Lebensweise und Verwandtschaftsbeziehungen zu den Wasserfröschen gerechnet, die neuerdings von vielen Autoren in eine eigene Gattung Pelophylax gestellt werden. Innerhalb dieses schwer zu überschauenden taxonomischen Komplexes handelt es sich beim Teichfrosch nicht um eine biologische Art im klassischen Sinn, sondern um eine hybridogenetische Hybride aus dem Seefrosch (Pelophylax ridibundus) und dem Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae). Aufgrund besonderer genetischer Sachverhalte kann der Teichfrosch jedoch auch ohne Rückkreuzung mit den Elternarten existieren und sich fortpflanzen.

Aussehen

Die äußeren Merkmale des Teichfrosches liegen idealerweise intermediär zwischen denen seiner Elternarten Kleiner Wasserfrosch und Seefrosch. Je nach genetischer Disposition kann ein Individuum aber auch entweder mehr der einen oder der anderen Art ähneln. Dies betrifft sowohl die Körpergröße als auch die Färbung und Zeichnung der Oberseite, des Bauches und der Gliedmaßen oder auch beispielsweise die Länge der Unterschenkel in Relation zur Kopf-Rumpf-Länge. Sogar für den Fersenhöcker an der hinteren, inneren Zehe trifft diese vermittelnde Stellung zu. Beim Teichfrosch ist der Callus internus genannte Fersenhöcker erhabener und im Verhältnis zur Zehenlänge größer als beim Seefrosch, jedoch kleiner und asymmetrischer als beim Kleinen Wasserfrosch.

Mehr anzeigen

Exemplare mit genetischer Nähe zum Seefrosch werden bis zu neun Zentimeter (Männchen) bzw. elf Zentimeter (Weibchen) lang. Im „Normalfall“ ist die Oberseite grasgrün gefärbt – gelegentlich aber auch braun – und von einer hellgrünen Linie längs der Rückenmitte (von der Schnauzenspitze bis zur Kloake) sowie zwei deutlich hervortretenden Rückendrüsenleisten geprägt. Auch dunkle Punkte und Flecken sind oft zu erkennen.

Selbst die Lautäußerungen vermitteln zwischen den Elternarten: Die Paarungsrufe sind nicht so schwirrend wie bei Pelophylax lessonae, sondern für das menschliche Ohr etwas deutlicher in ihren einzelnen Tonfolgen wahrnehmbar, aber doch weniger abgehackt als das „Keckern“ des Seefrosches. Wie alle Wasserfrösche besitzt der Teichfrosch zwei äußere Schallblasen, die sich in den seitlichen Mundwinkeln befinden und ihn zu lauten Rufen befähigen. Bei ihm sind sie in der Regel weißlich-grau gefärbt (beim Seefrosch dunkler grau, beim Kleinen Wasserfrosch weiß). Die „quakenden“ Revierrufe sind den verschiedenen Taxa allerdings nicht genauer zuzuordnen.

Weniger anzeigen

Verteilung

Erdkunde

DieWasserfrösche sind in Europa endemisch. Er kommt in der Natur von der nördlichen Hälfte Frankreichs bis Westrussland und von Estland und Dänemark bis Bulgarien und Norditalien vor. Der Teichfrosch wurde in Spanien, Norwegen und im Vereinigten Reich eingeführt. Das natürliche Verbreitungsgebiet ist fast identisch mit dem von P. lessonae.

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Teichfrosch ist ganzjährig relativ eng an Gewässer gebunden, aber wiederum nicht so sehr wie der Seefrosch: So unternehmen die Tiere auch längere Landgänge und überwintern wohl ganz überwiegend terrestrisch (in Erdhohlräumen etc.). Als Laich- und Wohngewässer werden perennierende (dauerhaft wasserführende), offene Stillgewässer bevorzugt, vor allem Weiher und naturnahe Teiche, wo sich die Frösche am Uferrand oder auf Seerosenblättern sitzend sonnen und nach Insekten Ausschau halten können. Bei Gefahr springen sie in typischer Wasserfroschmanier mit einem weiten Satz ins Wasser und verbergen sich im Schlamm. Die Paarungszeit liegt im Mai und insbesondere Juni – im Laich-Kalender der mitteleuropäischen Amphibien ist der Teichfrosch der späteste. Zu Merkmalen von Laich und Kaulquappen vergleiche beispielsweise Kleiner Wasserfrosch. Zum Nahrungsspektrum zählen neben Insekten auch andere Wirbellose (Spinnen, Würmer, Schnecken etc.), mitunter aber sogar kleinere Amphibien oder Fische.

Mehr anzeigen

Der Teichfrosch ist von Frankreich über Norditalien und ganz Mitteleuropa bis ins Baltikum, die Ukraine und den Südwestrand Russlands verbreitet. Die „Art“ fehlt natürlicherweise im Mittelmeerraum, auf den Britischen Inseln und in Skandinavien (ausgenommen Dänemark und die Südspitze Schwedens). In Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht eine nahezu flächendeckende Verbreitung; größere Lücken gibt es nur im äußersten Nordwesten Deutschlands (speziell in Ostfriesland) und in einigen Mittel- und Hochgebirgslagen. Teichfrösche sind – im Allgemeinen viel häufiger als ihre Elternarten – fast überall dort vorhanden, wo Seefrösche oder Kleine Wasserfrösche sind, darüber hinaus aber auch in vielen weiteren, „reinen“ Beständen.

Weniger anzeigen
Lebensstil
Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationsgefährdung

Teichfrösche scheinen wegen ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrer relativ stationären Lebensweise weniger bedroht zu sein als die meisten übrigen Amphibienarten. Selbst in manchen Fischteichen (die allerdings zumindest mit Röhricht bewachsene Ufer haben sollten) können sie besser überleben als die anderen Lurche (mit Ausnahme der Erdkröte).

Mehr anzeigen

Gesetzlicher Schutzstatus (Auswahl)

  • Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL): Anhang V (Art kann Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen sein)
  • Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV): besonders geschützt

Nationale Rote Liste-Einstufungen (Auswahl)

  • Rote Liste Bundesrepublik Deutschland: nicht gefährdet
  • Rote Liste Österreichs: NT (Gefährdung droht)
  • Rote Liste der Schweiz: NT (Gefährdung droht)

Weniger anzeigen

Coloring Pages

Referenzen

1. Teichfrosch artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Teichfrosch
2. Teichfrosch auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/76317591/87648183

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen