Der Sunda-Plumplori (Nycticebus coucang) ist eine Primatenart aus der Familie der Loris (Lorisidae), der auf der Malaiischen Halbinsel südlich des Isthmus von Kra, auf Sumatra südlich des Batang-Toru-Flusses, in Singapur, sowie auf den kleineren Inseln Batam, Galang, Rantau, Pulau Tioman und Natuna Besar vorkommt.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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AllesfresserAls Allesfresser, Omnivore oder Pantophage werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammen...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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NektarfresserIn der Zoologie ist ein Nektarfresser ein Tier, das seinen Energie- und Nährstoffbedarf durch eine Ernährung deckt, die hauptsächlich oder ausschli...
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FruchtfresserAls Fruchtfresser, Früchtefresser, Frugivoren oder Fruktivoren werden Tiere bezeichnet, deren Verdauungsapparat, Körperbau und Verhalten auf den Ve...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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KletterndTe
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Viviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Gi
GiftigGift ist eine Art von Gift, insbesondere ein von einem Tier abgesondertes Gift. Es wird durch einen Biss, einen Stich oder eine ähnliche Aktion abg...
Al
Allgemein solitärAllgemein solitär lebende Tiere sind solche, die ihre Zeit getrennt verbringen, sich aber an Futterplätzen versammeln, am selben Ort schlafen oder ...
So
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
S
beginnt mitNach Angaben im Primatenband des Handbook of the Mammals of the World erreichen Sunda-Plumploris eine Kopf-Rumpf-Länge von 30 bis 34 Zentimeter, ein Schwanz ist nicht vorhanden. Das Gewicht beträgt 635 bis 850 Gramm. Kleinere Maße ergaben Messungen von beschlagnahmten Plumploris aus dem indonesischen Heimtierhandel. Laut diesen Untersuchungen liegt die Kopf-Rumpf-Länge der Sunda-Plumploris im Durchschnitt bei 23 cm, davon entfallen 6,2 cm auf den Kopf. Der Kopf ist 4,5 cm breit, die Schnauze 2,3 cm lang und die Ohren sind 1,7 cm lang. Das Gewicht der Tiere beträgt durchschnittlich 595 Gramm. Damit ist der Sunda-Plumplori in der Regel etwas kleiner als der Hiller-Plumplori (Nycticebus hilleri) aus dem Norden Sumatras.
Die Fellfärbung variiert von graubraun bis rotbraun an der Oberseite, die Unterseite ist etwas heller. Manchmal ist ein dunkler Rückenstreifen vorhanden. Der zweite Finger ist verkürzt, der Daumen und die erste Zehe sind opponierbar, was für einen sicheren, festen Griff an den Ästen sorgt. Die Anzahl der Brust- und Sakralwirbel ist erhöht, wodurch sie sich sehr beweglich um die Äste winden können. Die Augen sind groß und nach vorne gerichtet, dazwischen verläuft häufig ein heller Streifen. Die Ohren sind rundlich und teilweise im Fell verborgen.
Sie zählen zu den wenigen giftigen Säugetieren. Eine Drüse am Arm produziert ein Sekret, das in Verbindung mit Speichel seine Giftigkeit entfaltet. Sie schlecken sich ab, das Gift vertreibt so etliche potentielle Fressfeinde (Katzen, Schleichkatzen und Malaienbären) und kann auch mit Bissen übertragen werden. Der Gebrauch des Gifts ist bislang allerdings nur in Laborversuchen untersucht, inwieweit es in freier Wildbahn verwendet wird, ist nicht bekannt.
Sunda-Langsamloris kommen in Indonesien auf den Inseln Sumatra, Batam und Galang im Riau-Archipel sowie Pulau Tebingtinggi und Great Natuna (Bunguran) auf den Natuna-Inseln, in Malaysia auf der Malaiischen Halbinsel und Pulau Tioman, auf der südlichen Halbinsel von Thailand und in Singapur vor. Sie leben bevorzugt in Regenwäldern mit durchgehend dichtem Blätterdach, können aber auch in anderen Lebensräumen leben.
Sunda-Plumploris leben in Regenwäldern und sind nachtaktive Baumbewohner. Sie kommen kaum jemals auf den Boden; meist halten sie sich in der Kronenregion der Bäume auf. Tagsüber schlafen sie zusammengerollt im dichten Pflanzenbewuchs. In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei sie sich sehr langsam und vorsichtig fortbewegen und auch wenig Laute von sich geben.
Sunda-Plumploris leben weitgehend einzelgängerisch und sind territorial. Sie urinieren auf ihre Hände und hinterlassen bei ihren Streifzügen so eine Duftspur, die Artgenossen auf ihre Anwesenheit aufmerksam macht. Männchen reagieren aggressiv auf Artgenossen, ihr Revier kann allerdings mit dem mehrerer Weibchen überlappen.
Diese Tiere fressen vorrangig Insekten und Früchte, in geringerem Ausmaß nehmen sie auch kleine Wirbeltiere, Eier und verschiedenes Pflanzenmaterial zu sich. Bei der Jagd schleichen sie sich vorsichtig an die Beute heran, um dann mit einer schnellen Bewegung mit beiden Vorderpfoten zuzugreifen.
Sunda-Langsamloris sind Allesfresser. Sie fressen Saft, Blütennektar und nektarproduzierende Pflanzenteile sowie Früchte. Sie verzehren auch Zahnfleisch und Gliederfüßer wie Spinnen und Insekten. Kaugummi wird durch Lecken von Wunden an Bäumen aufgenommen. Sunda-Langsamloris ernähren sich auch von Mollusken, einschließlich der Riesenlandschnecke, und von Vogeleiern.
Nach einer rund 190-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses klammert sich zunächst an der Mutter fest, wird dann aber später während der Nahrungssuche im Geäst zurückgelassen. Dabei schleckt es die Mutter ab, um es so mit ihrem Gift zu schützen. Nach etwa fünf bis sieben Monaten ist es entwöhnt und wird mit eineinhalb bis zwei Jahren geschlechtsreif. In menschlicher Obhut können diese Tiere über 25 Jahre alt werden.
Der Sunda-Plumplori ist aufgrund der wachsenden Nachfrage im Handel mit exotischen Haustieren vom Aussterben bedroht und hat sich zu einer der häufigsten Primatenarten entwickelt, die auf indonesischen Tiermärkten angeboten werden. Vor dem Verkauf als Haustier werden ihm oft die Zähne gezogen, was zu Infektionen und/oder zum Tod führen kann. Dieses Verfahren macht eine Auswilderung unmöglich. Außerdem leidet er unter dem Verlust seines Lebensraums, der in den Gebieten, in denen er vorkommt, sehr stark ist. Sunda-Langsamloris sind außerdem durch das Sammeln für illegale traditionelle Medizin bedroht. Ihr Fell soll Wunden heilen, das Fleisch Epilepsie, die Augen werden in Liebestränken verwendet, und das Fleisch soll Asthma und Magenprobleme heilen. Sie werden auch als Ernteschädlinge getötet.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen geben keine Auskunft über die Gesamtgröße der Population des Sunda-Plumploris. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.