Die Wüstenkängururatte (Dipodomys deserti) ist eine häufige Art aus der Gattung der Taschenmäuse, welche in Wüstengebieten der USA wie dem Tal des Todes vorkommt.
Sie ist mit einer Körperlänge von 30 bis 38 Zentimetern, wovon der Schwanz zwei Drittel ausmacht, eine der größten Arten ihrer Gattung. Wie alle Kängururatten scheidet sie sehr hoch konzentrierten Urin aus, daher genügt ihr eine einmalige Wasseraufnahme alle 2–3 Wochen. In ihren Backentaschen transportiert sie ihre Nahrung in den Bau. Ihre großen Ohren dienen vor allem der Ortung potenzieller Feinde wie Klapperschlangen oder dem Kaninchenkauz.
Ihr Verbreitungsgebiet sind die Trockengebiete im Südwesten der Vereinigten Staaten (Kalifornien, New Mexico, Nevada, Utah) sowie die Baja-California-Wüste und die Sonora-Wüste in Mexiko.
Sie lebt in Gruppen von 6 bis 12 Mitgliedern in selbstgegrabenen, unterirdischen Bauen, welche sie nur zur Suche nach Nahrung, vor allem Samen, nachts verlässt.
Wüstenkängururatten sind Pflanzenfresser (Blattfresser). Anstatt saftige Pflanzen zu fressen, verwenden diese Tiere normalerweise getrocknete Pflanzenreste aus dem Vorjahr. Zu den typischen Nahrungsmitteln gehören Salbeiblätter und verschiedene Samen wie die des Kreosotstrauchs.
Diese Art hat eine ganzjährige Fortpflanzungsperiode. Der Wurf des Weibchens umfasst bis zu 5 Junge, welche nach einer Tragzeit von 30 Tagen geboren werden.
Die Bestände der Wüstenkängururatte sind saisonal sehr stark schwankend, je nach Nahrungs- und Wasserangebot. Von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) wird die Art als nicht gefährdet (LC, Least Concern) eingestuft.
Laut IUCN ist die Wüstenkängururatte in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet sehr häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Allerdings sind die Bestände dieser Art heute stabil und sie wird auf der Roten Liste der IUCN als am wenigsten gefährdet eingestuft.
Die Rolle der Wüstenkängururatten im lokalen Ökosystem ist noch nicht vollständig erforscht. Es ist jedoch bekannt, dass diese Tiere wichtige Beutetiere für zahlreiche Prädatoren sind. Außerdem dienen sie durch das Einlagern von Samen als wichtige Samenverbreiter in ihrem Verbreitungsgebiet.