Laysanente
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Anas laysanensis
Lebensdauer
12 years
Gewicht
98-402
3.5-14.2
goz
g oz 

Die Laysanente (Anas laysanensis) oder Laysanstockente ist eine Art aus der Familie der Entenvögel, die nur auf der Insel Laysan, Hawaii vorkommt und dort endemisch ist. Sie gilt als eng mit der Stockente verwandt und wird gelegentlich als Unterart von dieser betrachtet. Ebenso wie die Bernierente, die Malaienente und die Madagaskarente gehört sie zu den Entenvögeln, deren Bestand als gefährdet betrachtet wird.

Aussehen

Laysanenten sind sehr kleine Enten (420–500 g, Länge 38–43 cm), die ein überwiegend dunkel kastanienbraun gefärbtes Körpergefieder haben. Hals und Kopf sind schwarzbraun. Der Geschlechtsdimorphismus ist verhältnismäßig gering ausgeprägt – beim Männchen sind lediglich die Augenregion und beim Weibchen auch Gesicht, Kehle und Hals mit weißen Federn durchsetzt. Bei einigen Erpeln tritt außerdem ein schwarzgrünes Kopfgefieder auf. Männliche Tiere haben zudem leuchtend orangefarbene Füße, während die Weibchen eine eher rotbraune Färbung haben.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Die Laysanente ist eine endemische Art, die über einen längeren, nicht genau bestimmbaren Zeitraum nur auf der 350 Hektar großen Insel Laysan natürlich vorkam. Neuere subfossile Funde lassen darauf schließen, dass die Laysanente ursprünglich über den gesamten hawaiischen Archipel verbreitet war. In geschichtlicher Zeit wurde die Laysanente außerhalb von Laysan jedoch nur auf der Insel Lisianski, fast 1.700 Kilometer westlich von Honolulu, beobachtet und dort ab 1834 nicht mehr gefunden. Dieser Nachweis einer Verbreitung außerhalb von Laysan während der letzten Jahrhunderte wird jedoch nicht von allen Autoren anerkannt. Akzeptiert man diesen Beleg, lässt er die Schlussfolgerung zu, dass die Laysanente auf anderen Insel des hawaiischen Archipels vorkam und ökologisch nicht so stark spezialisiert ist, wie man ihr immer unterstellte.

Laysanente Lebensraum-Karte
Laysanente Lebensraum-Karte
Laysanente
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die Population der Laysanenten konzentrierte sich bis vor wenigen Jahren auf eine Brackwasserlagune der Insel Laysan. Sie ernährten sich dort vorwiegend von Salzfliegen und kleinen Garnelen und suchten überwiegend nachts in einer einzigen Salzwasserlagune auf der Mitte der Insel nach Nahrung. Sie fliegen ausgesprochen selten, obwohl sie dazu in der Lage sind. Während der Abend- und Morgenstunden kann man sie bei der Nahrungssuche beobachten. Sie leben überwiegend von Land- und Wasserpflanzen und fressen außerdem die Raupen einiger Nachtfalterarten, die auf Laysan vorkommen.

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Laysanenten nisten unter Sträuchern entlang der Lagunenküste. Das Gelege besteht aus 5 bis 7 großen grünlichen Eiern. Sie werden etwa 26 Tage bebrütet, bis die etwa 30 Gramm schweren Küken schlüpfen.

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Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationszahl

Der Rückgang der Laysanente begann zwischen 400 und 1000 n. Chr. mit der Besiedlung der Hawaiianischen Inseln durch die Polynesier und die damit verbundenen nicht einheimischen Prädatoren aus der Säugetierwelt. Bis 1860 verschwanden die Enten von allen Inseln mit Ausnahme der Laysan-Insel (der Namensgeberin der Ente), höchstwahrscheinlich aufgrund von Prädatoren, die durch Ratten eingeschleppt wurden. Wie viele isolierte Inselarten hat sich die Laysanente in einer Umgebung entwickelt, in der es keine Raubsäugetiere gibt, und sie ist schlecht geeignet, um sich gegen nicht einheimische Bodenjäger wie Menschen, Ratten, Schweine und kleine asiatische Mungos zu verteidigen. Laysanenten zum Beispiel frieren ihre Bewegungen eher ein, als dass sie auffliegen, wenn sie aufgeschreckt werden - eine Strategie, die sich gut für die kryptische Verteidigung gegen die einheimischen fliegenden Prädatoren auf Hawaiʻi eignet, die aber gegen Bodenprädatoren unwirksam ist. Die Laysanente kann immer noch fliegen, aber nicht sehr gut und nicht über große Entfernungen; sie breitet sich nicht zwischen den Inseln aus.

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Die Laysanente fand während des größten Teils des neunzehnten Jahrhunderts Zuflucht auf der rattenfreien Laysan Island und überlebte dort in dem kleinsten geografischen Gebiet aller Entenarten weltweit (415 Hektar oder 1,60 Quadratmeilen). Laysan Island wurde 1909 mit der Einrichtung des Hawaiian Islands National Wildlife Refuge unter staatlichen Schutz gestellt. Die Verwüstung der Inselvegetation durch eingeschleppte Domestizierungskaninchen brachte die Ente jedoch 1912 an den Rand des Aussterbens, mit einem historischen Tiefstand von sieben erwachsenen Tieren und fünf Jungtieren.

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Erhaltung

Auch wenn die Laysanente aufgrund des geringen Bestandes von nur 500 bis 700 Tieren als insgesamt gefährdet gilt, hat es in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Bestandserholung gegeben.

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Die Anzahl von Laysanenten war aufgrund des hohen Jagddrucks durch Guanosammler und auf Laysan eingeführter Kaninchen stark zurückgegangen. 1930 gab es auf der Insel Laysan neben mehreren Männchen nur noch ein einziges Weibchen, so dass man davon ausgehen musste, dass diese Art in naher Zukunft aussterben werde. Das erste Gelege, das das verbliebene Weibchen im Jahr 1930 legte, wurde von einem Borstenbrachvogel auf dem Zug entdeckt und gefressen. Küken schlüpften jedoch aus dem Nachgelege, das das Weibchen wenige Wochen später legte. Da der Guanoabbau auf der Insel mittlerweile eingestellt worden war und keine Menschen auf dieser Insel mehr lebten, kam es in den Folgejahren zu einer deutlichen Bestandserholung. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch die Erhebung der Insel zum Vogelschutzgebiet und die Vernichtung der auf der Insel vorkommenden Kaninchen. Bereits in den 1950er Jahren lebten auf der Insel genügend Laysanenten, um einige in Gefangenschaft zu züchten. Zu Beginn der 1990er Jahre lebten wieder mehr als 800 Individuen auf Laysan. 1993 führte eine extreme Dürre zu Verlusten. Gleichzeitig erkrankten zahlreiche Enten an Botulismus, so dass die Population auf nur 82 Individuen zusammenbrach.

Um zukünftige Bestandszusammenbrüche durch solch extreme Ereignisse zu verhindern, wurden Laysanenten 2004 auf die Midwayinseln umgesiedelt. Anfangs wurden auf diesem ebenfalls geschützten Atoll 42 Laysanenten ausgewildert. Bereits in der ersten Brutzeit schlüpften dort mehr als fünfzig Küken. 2015 wurde die Laysanente zudem auf dem Kure-Atoll angesiedelt. Auch ist eine Ansiedlung auf Lisianski geplant.

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Referenzen

1. Laysanente artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Laysanente
2. Laysanente auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22680203/130697270
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/135836

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