Chinesische muntjak, Zwergmuntjak
Der Chinesische Muntjak (Muntiacus reevesi), auch Zwergmuntjak genannt, ist mit einer Schulterhöhe von 50 Zentimetern der kleinste Vertreter aus der Gattung der Muntjaks.
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Temporaler SpezialistAls temporaler Spezialist wird eine Tierart bezeichnet, die in Bezug auf den circadian genannten, vierundzwanzigstündigen Rhythmus von Tag- und Nac...
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AllesfresserAls Allesfresser, Omnivore oder Pantophage werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammen...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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Allgemein solitärAllgemein solitär lebende Tiere sind solche, die ihre Zeit getrennt verbringen, sich aber an Futterplätzen versammeln, am selben Ort schlafen oder ...
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitDer Chinesische Muntjak erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 70 bis 80 cm, zuzüglich eines 12 bis 13 cm langen Schwanzes und eine Schulterhöhe von 45 bis 50 cm. Das Gewicht liegt bei 14 bis 15 kg, im Durchschnitt sind Männchen etwa 15 % schwerer als Weibchen. Insgesamt handelt es sich um einen relativ kleinen Vertreter der Muntjaks mit einem gedrungenen Körper. Er besitzt nur einfache Geweihe mit einer Länge von ca. 15 cm, die nur einen kurzen Augspross aufweisen. Charakteristisch sind weiterhin die gerundeten Ohren. Bei männlichen Tieren tritt im Oberkiefer ein bis zu 6 cm langer, an einen Hauer erinnernder Eckzahn auf, der zu einem Drittel der Länge im Zahnfach steckt. Bei weiblichen Tieren ist dieser mit 1,7 cm Länge wesentlich kürzer. Das kurze Fell des Chinesischen Muntjaks ist im Sommer rostbraun, im Winter graubraun gefärbt, die langen Beine weisen eine dunklere Tönung auf, die Unterseite des Schwanzes eine weiße. Männchen tragen auf der Stirn ein dunkles V-förmiges Fellmuster, das an der Basis der Geweihstangen beginnt und auf der Stirnmitte endet.
Die Art kommt natürlich in der zentralen und südlichen Volksrepublik China sowie in Taiwan vor, wurde aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England eingeführt, ebenso in Frankreich, wo sie heute aber nicht mehr vorkommt. In ihrem Ursprungsgebiet bewohnt sie Wälder der gemäßigten sowie der subtropischen und tropischen Zone in 200 bis 400 m Höhe. Gelegentlich erscheint der Chinesische Muntjak auch in alpinen Grasländern bis zu 3500 m Höhe. In England ist er in dichten Wäldern mit einer vielfältigen Vegetation zu finden.
Allgemein lebt der Chinesische Muntjak als Einzelgänger, selten in kleinen Gruppen oder Familienverbänden, und ist sowohl tag- als auch nachtaktiv. Einzelne Tiere beanspruchen ein Territorium mit einer Größe von 20 bis 30 ha, teilweise auch bis 100 ha, wobei diese bei Männchen häufig größer sind. Dabei zeigen sich männliche Tiere territorial mit einem Verteidigungsgürtel um das Kerngebiet, der manchmal auch in die Aktivitätsgebiete von Weibchen ragt. Allerdings können auch Weibchen gelegentlich territorial sein und besitzen dann ein ausschließlich von ihnen bewohntes Kerngebiet. Ein alarmiertes Tier erhebt den Schwanz und zeigt die helle Unterseite. Der Chinesische Muntjak ist ein selektiver Pflanzenfresser, zu seiner Nahrung zählen Blätter und die Triebe junger Bäume, aber auch Früchte.
Chinesische Muntjaks sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Kräutern, Blüten, saftigen Trieben, Pilzen, Beeren, Gräsern und Nüssen. Sie können auch Baumrinde fressen. Eier und Aas werden opportunistisch gefressen.
Die Geschlechtsreife erreichen die Weibchen mit einem halben Jahr, der Östrus setzt alle 14 bis 15 Tage ein. Der Chinesische Muntjak hat eine ganzjährige Fortpflanzungsperiode. Die Tragzeit beträgt 209-220 (durchschnittlich 210) Tage. Die Weibchen bringen meist nur ein Junges zur Welt. Dieses wiegt 1,2 kg und besitzt ockerfarbene Fellflecken. Allerdings verliert sich die jugendliche Fellzeichnung nach etwa zwei Monaten. Die Stillzeit dauert etwa vier Monate. Nach sechs Monaten erreicht das Jungtier bereits 60 % des Gewichtes der Alttiere, nach 18 Monaten sind es rund 90 %. Das erste Geweih bildet sich frühestens nach einem Dreivierteljahr. Männliche Jungtiere verlassen das Muttertier nach fünf bis sechs Monaten, teilweise auch später. Die höchste Lebenserwartung beträgt 13 Jahre.
Chinesische Muntjaks sind vor allem durch die Zerstörung ihres Lebensraums und die Jagd bedroht. Sie werden wegen ihrer Nahrung und ihrer weichen Felle gejagt, die auf dem Pelzmarkt, für Schönheitspflegeprodukte, Musikinstrumente, Linsen und Verpackungen für antike Gegenstände verwendet werden. Ihr Lebensraum in den Wäldern geht aufgrund von Abholzung, Landwirtschaft und Urbanisierung verloren.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Größe der Gesamtpopulation des Chinesischen Muntjaks. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.