Der Feuerliest (Halcyon coromanda) ist ein in Japan, Taiwan und Südostasien lebender Eisvogel. Es werden in dem großen Verbreitungsgebiet dieser Eisvogelart neun Unterarten unterschieden, die sich im Wesentlichen durch den Rotton ihres Gefieders unterscheiden. Die im Norden des Verbreitungsgebietes vorkommenden Unterarten sind Zugvögel und haben spitzer auslaufende Flügel. Bei den tropischen Unterarten, die Standvögel sind, sind die Flügel rundlicher.
Die Bestandssituation des Feuerliests wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Least Concern (LC)“ = „nicht gefährdet“ eingestuft.
Der Feuerliest ist etwa 25 Zentimeter groß und hat ein verwaschen lila bis rostfarbenes Gefieder, einen silbrigblauen Rumpf und einen roten Schnabel und rote Füße.
Der Feuerliest ist ein sehr scheuer und heimlich lebender Vogel. Auf Grund seines langen roten Schnabel und dem silbrig grauen Rumpf ist er in seinem Verbreitungsgebiet mit keiner anderen Art verwechselbar.
Im Himalaya, Nordostchina und Japan tritt der Feuerliest an oder in der Nähe von Bergbächen, in dichten, immergrünen Wäldern bis in eine Höhe von 1.500 m, auf. In den Tropen bleibt er in bewaldeten Küstenregionen und besonders in der Nähe von Mangroven und der Nipapalme.
Auf Grund des scheuen Verhaltens ist über diese Eisvogelart bislang nur sehr wenig bekannt.
Die Nahrung des Feuerliest besteht vermutlich aus großen Insekten wie Käfer, Heuschrecken, Grillen und deren Larven sowie kleine Landschnecken und Eidechsen sowie Fisch und Krebse, Frösche und deren Kaulquappen. Es gibt Indizien, dass sie wie andere Halycon-Arten Ansatzjäger sind, die von einer Warte aus ihre Umgebung beobachten, um dann nach Beute zu stoßen. Während sie auf ihren Warten sitzen, zucken sie immer wieder mit ihren Schwanzfedern und bewegen ihren Kopf ruckartig. Für die auf den Philippinen vorkommenden Arten wird vermutet, dass sie das Gehäuse großer Landschnecken zerschmettern, indem sie diese auf regelmäßig genutzte Steine fallen lassen.
Feuerlieste werden überwiegend einzeln oder paarweise beobachtet. Er ist außerdem sehr ruffreudig. Daraus wird geschlossen, dass sie wie andere Vertreter der Gattung Halycon ein Revier verteidigen. In einzelnen Studien konnte nachgewiesen werden, dass sie sehr standorttreu sind und ihr Gebiet über Jahre hinweg aufsuchen.
Wie andere Eisvögel ernährt sich auch der Feuerliest im Allgemeinen von Fischen, Krustentieren und großen Insekten. In Gebieten mit weniger fließendem Wasser sind sie jedoch dafür bekannt, Frösche und andere Amphibien zu fressen.