Der Weißhaubenkakadu (Cacatua alba) ist eine Kakaduart und ist der Gattung der Eigentlichen Kakadus zugeordnet. Er lebt endemisch auf Halmahera, Bacan und Obi (Obira/Obi Major) in Indonesien.
Der Weißhaubenkakadu erreicht eine Körpergröße von 36 bis 45 Zentimeter. Er gehört damit zu den mittelgroßen bis großen Kakaduarten. Ein Geschlechtsdimorphismus besteht im Gefieder nicht, wohl aber in der Farbe der Iris bei adulten Tieren.
Das Gefieder des Weißhaubenkakadus ist überwiegend weiß. Die Hand- und Armschwingen sind auf den Innenfahnen gelblich überhaucht. Ebenso sind die Schwanzfedern auf den Innenfahnen gelblich. Die rein weißen Haubenfedern sind an ihrem Ende auffallend groß. Der Schnabel ist relativ groß (bei männlichen Tieren in der Regel größer als bei weiblichen) und von gräulich schwarzer Farbe. Die Iris ist bei adulten weiblichen Tieren rötlichbraun, bei adulten männlichen Tieren wie bei Jungtieren beiderlei Geschlechts schwarzbraun bis schwarz. Die Zehen sind grau, die Krallen schwarz.
Das Verbreitungsgebiet des Weißhaubenkakadus sind die nördlichen Molukken. Eine Überschneidung der Verbreitung mit den ebenfalls auf den Molukken vorkommenden Molukkenkakadu kommt nicht vor. Das Klima ist typisch äquatorial und kennzeichnet sich neben ganzjährig hohen Temperaturen durch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Inseln des Verbreitungsgebietes sind dicht bewaldet. Die Küsten sind mit Mangroven dicht bestanden.
Die Nahrung des Molukkenkakadus besteht aus Früchten, Nüssen, Samen, Insekten und deren Larven.
Die Tiere halten sich bevorzugt paarweise oder in Gruppen von drei bis zehn Tieren auf. Man findet sie in Mangroven- und Sumpfgebieten, Wäldern, offenen Waldgebieten auf den hohen Bäumen. Sie sind schon von weitem zu hören. Ihr Flug ist kräftig, schnell, direkt, und wird von lauten Rufen begleitet.
Die Fortpflanzungszeit der Weißhaubenkakadus beginnt im April beziehungsweise Mai und zieht sich inklusive der Nestlingszeit bis Oktober hin. Das Gelege besteht gewöhnlich aus zwei Eiern, die überwiegend vom Weibchen bebrütet werden. Das Männchen füttert in dieser Zeit das Weibchen. Die Brutzeit beträgt etwa 29 bis 30 Tage. Die Jungvögel verlassen etwa nach 70 Tagen die Nisthöhle.
Weißhaubenkakadus sind Pflanzenfresser (Frugivoren, Körnerfresser) und ernähren sich typischerweise von verschiedenen Nüssen, Samen und Früchten wie Durian, Papaya, Langsat und Rambutan. Sie ergänzen ihre Ernährung auch mit Skinken und großen Insekten wie Grillen.
Weißhaubenkakadus sind monogam, ein Paar bleibt ein Leben lang zusammen. In der Paarungszeit stolzieren die Männchen und fächern ihre Kämme, um ein Weibchen anzulocken. Die Paarungszeit ist normalerweise von Dezember bis März. Die Paare verlassen ihren Schwarm, um einen Platz zum Nisten in einem Baum zu suchen. Normalerweise bauen sie ein Nest in einer Höhle eines sehr großen, hohen Baumes. Das Weibchen legt zwei Eier, manchmal auch drei. Männchen und Weibchen teilen sich das Ausbrüten der Eier, das normalerweise 30 Tage dauert. Die Eltern ziehen in der Regel nur ein Küken auf. Wenn das erste Küken, das schlüpft, gesund ist, ziehen sie es auf. Wenn das Küken ungesund oder missgebildet ist, ziehen sie das zweite auf. Die Küken lernen im Alter von 3 Monaten zu fliegen, sind aber noch weitere 2 bis 3 Wochen auf ihre Eltern angewiesen. Wenn ein Küken in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen, schließt sich die Familie wieder dem Schwarm an. Weißhaubenkakadus sind im Alter von 6 Jahren fortpflanzungsfähig.
Die größte Bedrohung für Weißhaubenkakadus in freier Wildbahn ist der illegale Fang für den Handel mit Käfigvögeln. Der Verlust des Lebensraums und die Jagd sind weitere Bedrohungen.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Weißhaubenkakadus auf 43.000-183.000 Individuen. Der Bestand dieser Art ist jedoch heute abnehmend und sie wird auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft.
Weißhaubenkakadus spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Samen - was für die Evolution und Ökologie der Pflanzen von Bedeutung ist. Außerdem können ihre Nester während der Nichtbrutzeit von anderen Tieren genutzt werden.