Silberdachs
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Taxidea taxus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
9-15 years
Höchstgeschwindigkeit
30
19
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
7-9
15.4-19.8
kglbs
kg lbs 
Länge
60-75
23.6-29.5
cminch
cm inch 

Der Silberdachs (Taxidea taxus) ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Er lebt in Nordamerika, wo er schlicht als „der Dachs“ (badger) bezeichnet wird. Nach neuen Erkenntnissen ist er jedoch mit den altweltlichen Dachsen (Melinae) nicht allzu nahe verwandt.

Aussehen

Das eher lange Fell an Rücken und Seiten ist grau gefärbt, manchmal mit einem rötlichen Anflug, die Unterseite ist heller, meist gelbgrau. Die Beine sind dunkler, meist dunkelbraun oder schwarz. Charakteristisch ist ein weißer Streifen, der sich von der Nase nach hinten zieht. Während er bei Tieren in nördlichen Regionen auf Höhe der Schultern endet, reicht er in südlichen Gegenden bis auf den hinteren Bereich des Rumpfes. Das Gesicht ist schwarz und weiß gemustert, Kinn und Kehle sind ebenfalls weiß. Die Schnauze ist spitz, die Ohren sind abgerundet und sitzen weit unten am Kopf.

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Der Körperbau der Silberdachse erweckt einen flachgedrückten, aber dennoch stämmigen Eindruck. Die Vorderpfoten tragen lange, auffällig gebogene Krallen, der Schwanz ist kurz und buschig. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 42 bis 72 Zentimeter, der Schwanz wird 10 bis 16 Zentimeter lang und ihr Gewicht variiert zwischen 4 und 12 Kilogramm.

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Verteilung

Erdkunde

Silberdachse sind in Nordamerika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet umfasst hauptsächlich die Great-Plains-Region im mittleren Teil des Kontinents. Es reicht vom nördlichen Alberta über weite Teile der westlichen und mittleren USA bis ins zentrale Mexiko. Ihr Lebensraum sind offene, trockene Gebiete wie Prärien und Grasländer, manchmal auch Viehweiden.

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Silberdachse sind jedoch nicht auf gemäßigte oder warme Regionen limitiert. In der letzten Kaltzeit traten sie auch im Osten Alaskas auf, als dieses Gebiet von kalter trockener Tundra oder Mammutsteppe eingenommen war. Als Steppenbewohner konnten sie Asien über die damals vorhandene Landbrücke wegen der höheren Feuchte Beringias nicht erreichen.

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Silberdachs Lebensraum-Karte
Silberdachs Lebensraum-Karte
Silberdachs
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Der flache Körper und die gebogenen Krallen der Vorderpfoten zeigen, dass Silberdachse schnelle und kräftige Gräber sind, die in kürzester Zeit hartes Erdreich aufreißen können. Die Grabetätigkeit dient hauptsächlich dem Zweck der Jagd auf Beutetiere; allerdings schlafen die Dachse auch in den gegrabenen Tunneln oder modifizieren dazu die Baue anderer Tiere. Im Gegensatz zum Europäischen Dachs bewohnen sie ihre Baue nicht lebenslang, sondern höchstens für einen Monat, sie haben auch meist mehrere Baue in ihrem Territorium. Die Baue der Silberdachse können 10 Meter lang sein und sich 3 Meter tief ins Erdreich erstrecken, am Ende befindet sich eine runde, mit Blättern ausgelegte Schlafkammer.

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Üblicherweise sind sie das ganze Jahr über aktiv, bei ausgesprochen strengen Wintern bleiben sie aber für mehrere Tage oder sogar Wochen in ihrem Bau und halten Winterruhe.

Auch in ihrem sozialen Verhalten unterscheiden sich die Silberdachse vom Europäischen Dachs. Sie sind vollkommen ungesellige Einzelgänger. Sie können zu jeder Tageszeit auf Nahrungssuche gehen, sind jedoch meist nachtaktiv. In der Regel sind sie standorttreu und bleiben oft im gleichen Revier. Die Reviere männlicher Tiere sind mit 2,4 Quadratkilometern größer als die der Weibchen mit 1,6 Quadratkilometern. Diese Tiere zeigen kein ausgeprägtes Territorialverhalten, zwar können sich die Reviere überlappen, trotzdem gehen sich die Tiere aus dem Weg.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Anders als der Europäische Dachs frisst der Silberdachs kaum pflanzliche Nahrung. Vor allem unterirdisch lebende Nagetiere, aber auch bodenbrütende Vögel und deren Eier, Reptilien (auch Klapperschlangen) und Insekten gehören zu seinen Beutetieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Raubtieren erjagen sie ihre Nahrung nicht vorrangig, sondern graben nach ihr.

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Im Januar 2016 fanden Forscher der Universität Utah durch ausgelegte Köder in Form von Kuhkadavern heraus, dass der Silberdachs auch in der Aasverwertung eine Rolle spielt.

Weitverbreitet ist die Behauptung, dass Silberdachse und Kojoten „Jagdgemeinschaften“ bilden. In Wahrheit warten Kojoten dabei lediglich auf die von grabenden Silberdachsen aufgescheuchten Nager, um sie leichter fangen zu können, die Dachse haben also keinen Vorteil davon.

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Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung erfolgt im Sommer und im Frühherbst, aber aufgrund der verzögerten Einnistung beginnt die eigentliche Tragzeit erst zwischen Dezember und Februar. Im März oder April bringt das Weibchen dann nach einer tatsächlichen Trächtigkeitsdauer von rund sechs Wochen ein bis fünf Jungtiere zur Welt. Die Neugeborenen sind zunächst blind und hilflos und verbringen ihre ersten Lebenswochen in einem mit Gräsern oder Blättern gepolsterten Bau. Nach vier Wochen öffnen sich ihre Augen, nach sechs Wochen werden sie entwöhnt. Weibchen werden oft mit vier Monaten bereits geschlechtsreif, Männchen pflanzen sich hingegen erst in ihrem zweiten Lebensjahr fort.

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Die durchschnittliche Lebenserwartung in freier Natur beträgt vier bis fünf Jahre, das Höchstalter 14 Jahre. In menschlicher Obhut können sie deutlich älter werden, das älteste bekannte Exemplar wurde 26 Jahre alt.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für die amerikanischen Silberdachse ist der Mensch. Menschen zerstören ihren Lebensraum, jagen sie und stellen den Dachsen Fallen für ihre Felle. Amerikanische Dachse werden auch von Landwirten vergiftet und von Autos angefahren. Außerdem wird das Fell des Dachses für die Herstellung von Mal- und Rasierpinseln verwendet.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist der Silberdachs in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal verbreitet, aber es gibt keine Schätzung der Gesamtpopulation. Die Population in den USA wurde grob auf mehrere hunderttausend Individuen geschätzt. Die kanadische Population wurde in einem Fragebogen aus dem Jahr 1998 auf 13.700-28.900 Individuen in der Provinz Saskatchewan und 3.000-5.000 Individuen in der Provinz Manitoba geschätzt, was eine geschätzte kanadische Präriepopulation von 17.700-43.900 Individuen ergibt. In Kanada wird die Unterart T. t. jacksoni in Ontario auf 200 Individuen geschätzt und die Unterart T. t. jeffersonii in British Columbia umfasst 600 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Der Silberdachs ernährt sich von kleinen Tieren wie Schlangen und Nagetieren und kontrolliert so deren Populationen. Sie fressen auch Aas und Insekten. Ihre Höhlen werden von anderen Tierarten als Unterschlupf genutzt, während die Dachse durch ihr Graben den Boden auflockern. Bei der Jagd arbeitet der Silberdachs häufig mit Kojoten zusammen, diese beiden jagen gleichzeitig im selben Gebiet. Diese ungewöhnliche Zusammenarbeit macht die Jagd wesentlich einfacher. So brechen gezielte Nagetiere aus ihren Behausungen aus, werden von Dachsen angegriffen und fallen in die Hände von Kojoten. Die Dachse wiederum machen Jagd auf die Nagetiere, die in die Baue fliehen. Es ist jedoch fraglich, ob diese Zusammenarbeit für die Dachse wirklich von Vorteil ist.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Männchen des Silberdachses werden als Eber bezeichnet, während die Weibchen - Sauen sind. Die Jungtiere werden Jungtiere genannt.
  • Der Amerikanische Dachs hat einen ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn, ist aber fast blind.
  • Der Amerikanische Dachs ist ein Einsiedler. Er führt ein solitäres Leben und zieht es vor, allein zu sein.
  • Obwohl er scheu ist, ist der Dachs mutig. Wenn er Angst hat, kann ein Dachs in einen ungleichen Kampf mit mehrfach größeren Tieren, wie Kojoten, Wölfen, Hunden und manchmal auch Menschen, verwickelt werden.
  • Dachse werden von Landwirten verfolgt, weil sie Eier und Haushühner stehlen.
  • Das Hasenschwanzkaninchen, ein kleines Säugetier, findet oft Schutz in den Höhlen der Dachse.

Coloring Pages

Referenzen

1. Silberdachs artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Silberdachs
2. Silberdachs auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/41663/0

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