Mauswiesel

Mauswiesel

Zwerg-, Kleinwiesel, Hermännchen

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Mustela nivalis
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
1-10 years
Höchstgeschwindigkeit
25
16
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
29-250
1-8.8
goz
g oz 
Länge
114-260
4.5-10.2
mminch
mm inch 

Das Mauswiesel (Mustela nivalis), auch Zwerg- oder Kleinwiesel oder volkstümlich Hermännchen genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Neben dem Hermelin ist es die zweite in Mitteleuropa heimische Art der Wiesel.

Aussehen

Das Mauswiesel ist der kleinste Vertreter der Ordnung der Raubtiere (Carnivora), wenn es auch in seinem großen Verbreitungsgebiet erhebliche Größenunterschiede gibt. So schwankt die Kopfrumpflänge zwischen 11 und 26 Zentimeter, die Schwanzlänge zwischen 2 und 8 Zentimeter und das Gewicht zwischen 25 und 250 Gramm. Die Tiere in Nordamerika bleiben generell kleiner als die Tiere in Eurasien und werden dort als Least Weasel („Kleinstes Wiesel“) bezeichnet. Ebenso sind Weibchen durchschnittlich kleiner und leichter als die Männchen. Das Fell des Kleinen Wiesels unterscheidet sich vom Hermelin durch die gezackte Linie zwischen der braunen Oberseite und der weißen Unterseite sowie durch braune Füße und einen braunen Schweif (ohne die schwarze Spitze).

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Wie beim Hermelin kann es auch bei Mauswieseln zum Fellwechsel mit weißem Winterfell kommen, in Mitteleuropa tritt dies jedoch nur höchst selten auf. Regional gibt es Populationen, beispielsweise in den Nockbergen in Österreich oder in Litauen, die im Winter ebenfalls weiß umfärben.

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Verteilung

Erdkunde

Mauswiesel sind nahezu in der gesamten paläarktischen Region sowie in Nordamerika beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Westeuropa bis Japan und China und schließt im Gegensatz zum Hermelin auch den Mittelmeerraum und das nördliche Afrika mit ein. Nur in Irland, Island und den arktischen Inseln leben sie nicht. In Nordamerika sind sie in Alaska, nahezu ganz Kanada und dem Norden der Vereinigten Staaten verbreitet. Nach Neuseeland wurde die Art eingeführt.

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Mauswiesel bewohnen eine Reihe von Habitaten, darunter Grünland- und Weinbergsbrachen, Waldränder, Wiesen und Weiden. Insbesondere in landwirtschaftlich genutzten Gebieten erreichen sie im Sommer hohe Populationsdichten. Zur Fortbewegung und Jagd werden lineare Strukturen wie Hecken, ungepflegte Gräben, Altgrasstreifen und Feldränder genutzt. Tiefe Wälder, Wüsten sowie Gebirge über 3000 Meter Höhe werden gemieden.

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Mauswiesel Lebensraum-Karte
Mauswiesel Lebensraum-Karte
Mauswiesel
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Gewohnheiten und Lebensstil

Mauswiesel können sowohl bei Tag als auch bei Nacht unterwegs sein, in den meisten Fällen sind sie allerdings tag- oder dämmerungsaktiv. Als Deckung und Unterschlupf nutzen sie dichte Vegetation, Felsspalten, hohle Baumstämme, Steinhaufen oder Baue anderer Tiere. Die Nester, meist ehemals von Mäusen genutzt, werden mit trockener Vegetation, Haaren oder Federn ausgekleidet.

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Mauswiesel leben außerhalb der Paarungszeit vermutlich einzelgängerisch. Sie sind bei guten Nahrungsverhältnissen standorttreu, wobei von Männchen bis zu 50 Hektar große Reviere genutzt werden, von Weibchen kleinere Gebiete. Die Grenzen ihres Territoriums werden mit dem Sekret ihrer Analdrüsen markiert. Männchen leben in der Hauptpaarungszeit von März bis Oktober in der Regel nomadisch auf der Suche nach fortpflanzungsfähigen Weibchen. Begegnungen mit anderen Männchen werden dabei vermieden, können aber auch in aggressiven Auseinandersetzungen enden.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung der Mauswiesel besteht vorrangig aus Kleinsäugern, insbesondere Nagetieren, bevorzugt Wühlmäusen. Durch ihren Körperbau sind sie hervorragend an die unterirdische Jagd in Mäusegängen angepasst. Aufgrund ihres sehr engen Nahrungsspektrums sind Mauswiesel an Lebensräume mit einer Mindest-Mäusedichte gebunden, wobei sie kurzzeitig und jahreszeitenabhängig auch auf andere Nahrung wie Vögel und deren Eier, Junghasen oder Eidechsen ausweichen können. Aufgrund ihres hohen Grundumsatzes sind diese kleinen Raubtiere jedoch auf eine kontinuierliche Deckung ihres Energiebedarfs angewiesen.

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Mauswiesel sind bekannt dafür, dass sie auch Beutetiere, die wesentlich größer sind als sie selbst, angreifen und töten, beispielsweise Kaninchen, sogar ausgewachsene Ratten. Oft töten sie auch mehr Tiere, als sie verzehren können. In der Regel wird das Opfer durch Genickbiss getötet.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung kann das ganze Jahr über erfolgen, auch in den arktischen Regionen im Winter, solange nur genug Nahrung vorhanden ist. Höhepunkt der Fortpflanzungssaison ist allerdings im Frühling und Spätsommer, unter günstigen Voraussetzungen kann ein Weibchen auch zweimal im Jahr Nachwuchs bekommen. Die Tragzeit dauert rund 34 bis 37 Tage, die Wurfgröße liegt bei durchschnittlich fünf und kann von drei bis zehn variieren. Neugeborene sind sehr klein (1,5 Gramm) und blind, nach einem Monat öffnen sie die Augen, nach eineinhalb bis zwei Monaten werden sie entwöhnt. Die Aufzucht der Jungen ist einzig Aufgabe der Weibchen, die bereits mit drei Monaten geschlechtsreif werden und sich schon in ihrem ersten Lebensjahr fortpflanzen können.

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Viele Tiere sterben in ihrem ersten Lebensjahr, in freier Wildbahn können sie ein Alter von maximal drei bis fünf Jahren erreichen. Zu ihren natürlichen Feinden zählen unter anderem Greifvögel, Eulen, Füchse und auch Hermeline. In Gefangenschaft können Mauswiesel bis zu neun Jahre alt werden.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den Bedrohungen für diese Art gehören Vereinfachung und Lebensraumverlust. Landwirtschaftliche Veränderungen haben in vielen Gebieten zur Verringerung oder zum Verlust von Magerrasen geführt, dem wichtigsten Lebensraum für Erdmäuse, die eine Hauptnahrungsquelle für diese Art darstellen. Sie werden nur selten gesehen und gelten daher als relativ selten. Die Populationszahlen schwanken je nach Beutetieraufkommen, und sie selbst sind durch eine Reihe von Prädatoren wie Haushunde, Katzen und Füchse gefährdet.

Populationszahl

Das Mauswiesel hat eine weite Verbreitung und vermutlich eine große Population, aber es gibt keine Schätzung der Populationsgröße für diese Art. Derzeit wird das Mauswiesel als nicht gefährdet (LC) eingestuft und seine Bestände bleiben stabil.

Ökologische Nische

Mauswiesel sind hochqualifizierte Prädatoren von Nagetieren und spielen eine entscheidende Rolle bei der Initiierung oder Aufrechterhaltung von Zyklen in Nagetierpopulationen, einem wichtigen Teil des Ökosystems der Tundra, wo spezialisierte Prädatoren wie Mauswiesel eine Rolle dabei spielen, die Lemmingpopulationen in Schach zu halten. In Neuseeland hingegen, wo das Mauswiesel eingeführt wurde, werden Vogelarten durch den Prädator negativ beeinflusst, insbesondere der bodenlebende Braune Kiwi.

Lustige Fakten für Kinder

  • Wiesel scheinen fast knochenlos zu sein, denn sie sind so flexibel, dass sie auf scheinbar unvorstellbar engem Raum die Richtung wechseln können.
  • Wiesel haben kurze, stark bemuskelte Kiefer mit 34 extrem scharfen Zähnen.
  • Das Wiesel hat im Verhältnis zur Körpergröße eine stärkere Beißkraft als ein Löwe, Tiger, eine Hyäne oder sogar ein Bär. Eine Kombination aus kürzeren Kiefern, kräftigen Muskeln und der Anordnung der Zähne ermöglicht dem Wiesel eine enorme Kraft, wenn es seine Kiefer zuschnappt.
  • Historisch gesehen wurden dem Wiesel magische Kräfte zugeschrieben, da es in der Lage war, seine toten Nachkommen wieder zum Leben zu erwecken und seine Beute durch Tanzen zu hypnotisieren. Es wird angenommen, dass dieses "tanzende" Verhalten eine Reaktion auf die Unannehmlichkeiten von inneren Parasiten ist.
  • Wiesel können täglich mehr als 50% ihres Körpergewichts fressen, in den Wintermonaten sogar noch mehr.
  • Unter ultraviolettem Licht leuchtet das weiße Winterfell dieses Tieres in einem hellen Lavendel.
  • Da Wiesel ein hohes Verhältnis von Oberfläche zu Gewicht haben, sparen sie im Winter Körperwärme, indem sie sich zu einem Ball zusammenrollen und ihren Stoffwechsel verlangsamen.

Coloring Pages

Referenzen

1. Mauswiesel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Mauswiesel
2. Mauswiesel auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/70207409/0

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