Binturong
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Arctictis binturong
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
18-25 years
Höchstgeschwindigkeit
24
15
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
9-14
19.8-30.8
kglbs
kg lbs 
Länge
71-84
28-33.1
cminch
cm inch 

Der Binturong (Arctictis binturong), auch Marderbär genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Schleichkatzen (Viverridae). Seines Aussehens wegen wurde er früher zu den Kleinbären gestellt, in Wahrheit ist er aber eine gestaltlich sehr abweichende Schleichkatze.

Aussehen

Der Binturong ist plump und kurzbeinig, sein Fell ist rau und lang, insbesondere am Schwanz. Es ist meist dunkelgrau oder schwarz gefärbt, der Kopf ist oft gräulich. Der Kopf ist durch die langen, weißen Tasthaare und die langen Ohrbüschel charakterisiert. Als einziges Raubtier neben dem Wickelbär und einziges Höheres Säugetier der Alten Welt verfügt er über einen Greifschwanz. Binturongs erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 61 bis 96 Zentimetern, hinzu kommen 56 bis 89 Zentimeter Schwanz; damit ist er die größte Art aus der Unterfamilie der Palmenroller. Sein Gewicht variiert von 9 bis 14, in Ausnahmefällen bis zu 20 Kilogramm.

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Für den Menschen besonders auffällig dürfte der Geruch sein, der von Marderbären hinterlassen wird. Durch den Stoff 2-Acetyl-1-pyrrolin, der im Urin der Tiere vorkommt, fühlt sich der Mensch an den Geruch von Popcorn erinnert. Tatsächlich kommt dieser Stoff nämlich in ebendiesem vor.

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Verteilung

Erdkunde

Binturongs leben in Südostasien. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Indien über das südostasiatische Festland bis zu den Inseln Sumatra, Java, Borneo und Palawan. Ihr Lebensraum sind dichte Wälder, vorwiegend tropische Regenwälder.

Binturong Lebensraum-Karte

Klimazonen

Binturong Lebensraum-Karte
Binturong
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Gewohnheiten und Lebensstil

Binturongs sind nachtaktiv und leben hauptsächlich als Baumbewohner. Ihre Bewegungen sind langsam und bedächtig; sie springen nicht, können aber mit Hilfe ihrer kräftigen Beine, ihrer scharfen Krallen und ihres Greifschwanzes gut klettern. Berichten zufolge können sie auch gut schwimmen und tauchen. Auf dem Boden tritt er wie ein Bär mit der ganzen Sohle auf, was für eine Schleichkatze eine sehr ungewöhnliche Fortbewegungsart ist.

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Binturongs leben alleine oder in kleineren Gruppen, die aus einem Paar samt Nachwuchs bestehen. Innerhalb dieser Gruppen sind die Weibchen dominant.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Hauptnahrung der Binturongs sind Früchte. Der Anteil pflanzlicher Nahrung an der Gesamtnahrung ist wohl höher als bei allen anderen Schleichkatzen. Nebenbei fressen sie aber auch Insekten und Vögel, gehen an Aas und rauben Vogelnester aus. Auch Fische bilden einen Teil der Nahrung.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

Das Weibchen kann zweimal im Jahr Nachwuchs zur Welt bringen. Nach rund 90-tägiger Tragzeit bringt es ein bis sechs (durchschnittlich zwei oder drei) Jungtiere zur Welt. Selbst nach der Geburt duldet das Weibchen den Partner noch in der Nähe, was unter Schleichkatzen unüblich ist. Jungtiere nehmen nach sechs bis acht Wochen erstmals feste Nahrung zu sich und pflanzen sich mit rund 2,5 Jahren das erste Mal fort. Das höchste bekannte Alter eines Binturongs in Gefangenschaft betrug 25 Jahre.

POPULATION

Populationsgefährdung

Diese auf Gebiete mit hohem Waldanteil beschränkte Art ist durch den Verlust ihres Lebensraums bedroht. In seinem gesamten Verbreitungsgebiet ist die Zerstörung und Umwandlung von Wäldern an der Tagesordnung. Dass die Art in weiten Teilen Indiens ausgestorben ist, wird hauptsächlich auf die Abholzung zurückgeführt. Trotz seines aggressiven Aussehens wird der Binturong, sobald er domestiziert ist, recht anhänglich. Aus diesem Grund wird er auf den Philippinen gefangen und für den Heimtierhandel verkauft. Auf dem asiatischen Festland wird er auch häufig für den Pelzhandel und als Nahrungsmittel gefangen, insbesondere in China und Vietnam, wo er als Delikatesse gilt.

Populationszahl

Der Binturong war früher in seinem Verbreitungsgebiet relativ häufig, ist aber heute eher selten oder gar nicht mehr anzutreffen. Es ist keine Populationsschätzung verfügbar. Aufgrund einer rückläufigen Populationsentwicklung wird diese Art von der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Binturongs werden oft als Schlüsselarten in ihren Ökosystemen beschrieben. Diese Art ist das einzige Tier, von dem bekannt ist, dass es die Samen der Würgefeige verbreitet. Als Prädatoren können sie die Anzahl ihrer Beutetiere beeinflussen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Binturongs und Kinkajous sind die einzigen Fleischfresser mit einem Greifschwanz.
  • Binturongs haben einen Geruch wie Popcorn, der aus ihrer Duftdrüse unter dem Schwanz stammt. Sowohl Männchen als auch Weibchen produzieren diesen Duft, um andere ihrer Art zu warnen oder um Partner anzulocken. Sie haben Drüsen an jeder ihrer 4 Pfoten und reiben den Duft mit ihren Hinterfüßen auf ihre Beine.
  • Der Schwanz eines Binturong ist genauso lang wie sein Körper und sehr stark. Sie können das Gleichgewicht halten, indem sie sich mit baumelnden Füßen über Äste legen.
  • Die Bedeutung von 'Binturong' ist verloren gegangen, da die lokale Sprache, aus der es stammt, ausgestorben ist.
  • 'Bärenkatze' ist ein Name, der auch für den Westlichen Kleinen Panda verwendet wird.
  • Binturongs gehen mit flachen Füßen, wie Bären und Menschen, was zu einem seitwärts schlendernden Gang führt.
  • Die neugeborenen Baby-Binturongs werden oft als Shruggles bezeichnet.

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Referenzen

1. Binturong artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Binturong
2. Binturong auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/41690/0

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