Region

Weihnachtsinsel (Australien)

490 Spezies

Die Weihnachtsinsel ist eine 135 km² große, politisch zu Australien gehörende Insel im Indischen Ozean.

Geographie

Die Weihnachtsinsel liegt im Indischen Ozean, 350 km südlich von Java und 2616 km nordwestlich von Perth. Die Insel ist etwa 135 km² groß. Sie besteht aus einem vulkanischen Kern (Trachyt und Basalt) sowie Kalkstein, der aus den Skeletten von Kammerlingen (Foraminifera) und Steinkorallen (Scleractinia) entstanden ist. Sie erhebt sich aus einer Meerestiefe von mehr als 4000 m und ragt etwa 350 m über den Meeresspiegel. Der höchste Punkt ist der Murray Hill im Westen der Insel mit einer Höhe von 361 Metern. Die Küste ist schroff und schwer erreichbar. Ein erheblicher Anteil der Insel steht unter Naturschutz. 1980 wurde der 85 km² große Weihnachtsinsel-Nationalpark eingerichtet.

Flora und Fauna

Die Weihnachtsinsel ist zu einem großen Teil mit tropischem Regenwald bedeckt.

Während die Tierwelt früher unter dem massiven Phosphatabbau zu leiden hatte, stellt heute die aus Afrika eingeschleppte Gelbe Spinnerameise (Anoplolepis gracilipes) die größte Gefährdung für die autochthone Tierwelt dar. Es wird nach Mitteln zur Eindämmung dieser Ameisenart gesucht, die bereits auf einem Viertel der Insel verbreitet ist.

Die rotgefärbten Weihnachtsinsel-Krabben (Gecarcoidea natalis) kommen nur hier und auf den Kokosinseln vor. Jedes Jahr im November (je nach Mondphase) strömen Millionen von Krabben aus dem Wald zur Küste, um dort ihre Eier ins Meer abzugeben. Die Populationsdichte betrug nach der letzten Zählung im Jahr 2015 280.000 Krabben pro km², damit hat die Weihnachtsinsel die höchste Krabbendichte weltweit. Außerdem gibt es auf der Insel die weltweit größte Population der Palmendiebe (Birgus latro), einem Krebstier.

Insgesamt sind die wirbellosen Tiere der Weihnachtsinsel kaum erforscht und hunderte Arten warten noch auf ihre Beschreibung. Erfasst sind bislang 14 Schnecken-Arten, 70 Arten von Nachtfaltern, darunter Moca chlorolepis, sowie 28 Tagfalter, darunter Brenthia elachista, 90 Käfer-Arten, darunter die Marienkäferart Henosepilachna nativitatis, 30 Arten von Spinnentieren und die Ohrwurmart Paralabella murrayi. 53 Arten wurden (absichtlich oder unabsichtlich) eingeführt, darunter Honigbienen, Taufliegen, Schaben, die Hundertfüßerart Scolopendra morsitans, die Kapuzen-Wolfszahnnatter (Lycodon capucinus), die Große Achatschnecke sowie die bereits erwähnte Gelbe Spinnerameise.

Insgesamt findet man auf der Insel 23 Vogelarten, darunter 9 Arten Meeresvögel. Vögel, die nur auf dieser Insel brüten, sind der Weißbauch-Fregattvogel (Fregata andrewsi), der Graufußtölpel (Papasula abbotti), der Weihnachtsinsel-Buschkauz (Ninox natalis), die Dunkle Fruchttaube (Ducula whartoni) sowie je eine Unterart des Bänderhabichts, der Weihnachtsinsel-Bänderhabicht (Accipiter fasciatus natalis), und der Südseedrossel, die Weihnachtsinsel-Südseedrossel (Turdus poliocephalus erythropleurus). Auch der Weißschwanz-Tropikvogel (Phaethon lepturus fulvus), der als Wappentier die Flagge des Territoriums ziert, ist auf dieser Insel endemisch.

Ursprünglich gab es auf der Weihnachtsinsel fünf Säugetierarten. Die beiden ehemals heimischen Ratten, die Weihnachtsinsel-Ratte und die Maclear-Ratte, starben gegen 1903 aus. Auch zwei Parasiten der Maclear-Ratte, die Schildzeckenart Ixodes nitens und die Flohart Xenopsylla nesiotes, gelten als ausgestorben. Die Weihnachtsinsel-Spitzmaus (Crocidura trichura), die man Anfang des 20. Jahrhunderts für ausgestorben hielt, wurde 1985 wiederentdeckt. Bei intensiven Suchen im Jahre 2000 konnte jedoch kein Exemplar mehr nachgewiesen werden. Der Bestand des Weihnachtsinsel-Flughunds (Pteropus melanotus natalis) ist stark rückläufig. Die Weihnachtsinsel-Zwergfledermaus (Pipistrellus murrayi) wurde seit 2009 nicht mehr gesichtet und gilt seit 2017 als ausgestorben. Vier Arten wurden eingeführt: die Hausratte, die Hausmaus, die Hauskatze und der Haushund.

Von den ursprünglich vorkommenden sechs Reptilien-Arten sind fünf endemisch: zwei Skinke, zwei Geckos und eine Blindschlangen-Art. Von der Geckoart Lepidodactylus listeri existieren 43 Exemplare in menschlicher Obhut; in der Wildnis gilt sie als ausgestorben. Die Geckoart Cyrtodactylus sadleiri gilt als stark gefährdet. Die Skinkart Emoia nativitatis gilt seit 2017 als ausgestorben, nachdem 2014 das letzte Weibchen in menschlicher Obhut starb. Die Skinkart Cryptoblepharus egeriae gilt als in der Wildnis ausgestorben. Die Blindschlangenart Ramphotyphlops exocoeti gilt als stark gefährdet. Eine Population des Mangroven-Schlankskinks (Emoia atrocostata), der in Asien, Australien und im Pazifik weitverbreitet ist, gilt seit 2004 als erloschen. Fünf weitere Arten wurden eingeführt, darunter der Asiatische Hausgecko (Hemidactylus frenatus).

Die endemische Orchideenart Zeuxine exilis galt von 1904 bis 2009 als verschollen. Die Peperomienart Peperomia rossii ist nur von den Typusexemplaren aus dem Jahr 1898 bekannt und gilt seitdem als verschollen oder möglicherweise ausgestorben. Die Palmenart Arenga listeri gilt als gefährdet.

1980 wurde der Weihnachtsinsel-Nationalpark eingerichtet, so dass die Insel mittlerweile zu zwei Dritteln unter Naturschutz steht.

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Die Weihnachtsinsel ist eine 135 km² große, politisch zu Australien gehörende Insel im Indischen Ozean.

Geographie

Die Weihnachtsinsel liegt im Indischen Ozean, 350 km südlich von Java und 2616 km nordwestlich von Perth. Die Insel ist etwa 135 km² groß. Sie besteht aus einem vulkanischen Kern (Trachyt und Basalt) sowie Kalkstein, der aus den Skeletten von Kammerlingen (Foraminifera) und Steinkorallen (Scleractinia) entstanden ist. Sie erhebt sich aus einer Meerestiefe von mehr als 4000 m und ragt etwa 350 m über den Meeresspiegel. Der höchste Punkt ist der Murray Hill im Westen der Insel mit einer Höhe von 361 Metern. Die Küste ist schroff und schwer erreichbar. Ein erheblicher Anteil der Insel steht unter Naturschutz. 1980 wurde der 85 km² große Weihnachtsinsel-Nationalpark eingerichtet.

Flora und Fauna

Die Weihnachtsinsel ist zu einem großen Teil mit tropischem Regenwald bedeckt.

Während die Tierwelt früher unter dem massiven Phosphatabbau zu leiden hatte, stellt heute die aus Afrika eingeschleppte Gelbe Spinnerameise (Anoplolepis gracilipes) die größte Gefährdung für die autochthone Tierwelt dar. Es wird nach Mitteln zur Eindämmung dieser Ameisenart gesucht, die bereits auf einem Viertel der Insel verbreitet ist.

Die rotgefärbten Weihnachtsinsel-Krabben (Gecarcoidea natalis) kommen nur hier und auf den Kokosinseln vor. Jedes Jahr im November (je nach Mondphase) strömen Millionen von Krabben aus dem Wald zur Küste, um dort ihre Eier ins Meer abzugeben. Die Populationsdichte betrug nach der letzten Zählung im Jahr 2015 280.000 Krabben pro km², damit hat die Weihnachtsinsel die höchste Krabbendichte weltweit. Außerdem gibt es auf der Insel die weltweit größte Population der Palmendiebe (Birgus latro), einem Krebstier.

Insgesamt sind die wirbellosen Tiere der Weihnachtsinsel kaum erforscht und hunderte Arten warten noch auf ihre Beschreibung. Erfasst sind bislang 14 Schnecken-Arten, 70 Arten von Nachtfaltern, darunter Moca chlorolepis, sowie 28 Tagfalter, darunter Brenthia elachista, 90 Käfer-Arten, darunter die Marienkäferart Henosepilachna nativitatis, 30 Arten von Spinnentieren und die Ohrwurmart Paralabella murrayi. 53 Arten wurden (absichtlich oder unabsichtlich) eingeführt, darunter Honigbienen, Taufliegen, Schaben, die Hundertfüßerart Scolopendra morsitans, die Kapuzen-Wolfszahnnatter (Lycodon capucinus), die Große Achatschnecke sowie die bereits erwähnte Gelbe Spinnerameise.

Insgesamt findet man auf der Insel 23 Vogelarten, darunter 9 Arten Meeresvögel. Vögel, die nur auf dieser Insel brüten, sind der Weißbauch-Fregattvogel (Fregata andrewsi), der Graufußtölpel (Papasula abbotti), der Weihnachtsinsel-Buschkauz (Ninox natalis), die Dunkle Fruchttaube (Ducula whartoni) sowie je eine Unterart des Bänderhabichts, der Weihnachtsinsel-Bänderhabicht (Accipiter fasciatus natalis), und der Südseedrossel, die Weihnachtsinsel-Südseedrossel (Turdus poliocephalus erythropleurus). Auch der Weißschwanz-Tropikvogel (Phaethon lepturus fulvus), der als Wappentier die Flagge des Territoriums ziert, ist auf dieser Insel endemisch.

Ursprünglich gab es auf der Weihnachtsinsel fünf Säugetierarten. Die beiden ehemals heimischen Ratten, die Weihnachtsinsel-Ratte und die Maclear-Ratte, starben gegen 1903 aus. Auch zwei Parasiten der Maclear-Ratte, die Schildzeckenart Ixodes nitens und die Flohart Xenopsylla nesiotes, gelten als ausgestorben. Die Weihnachtsinsel-Spitzmaus (Crocidura trichura), die man Anfang des 20. Jahrhunderts für ausgestorben hielt, wurde 1985 wiederentdeckt. Bei intensiven Suchen im Jahre 2000 konnte jedoch kein Exemplar mehr nachgewiesen werden. Der Bestand des Weihnachtsinsel-Flughunds (Pteropus melanotus natalis) ist stark rückläufig. Die Weihnachtsinsel-Zwergfledermaus (Pipistrellus murrayi) wurde seit 2009 nicht mehr gesichtet und gilt seit 2017 als ausgestorben. Vier Arten wurden eingeführt: die Hausratte, die Hausmaus, die Hauskatze und der Haushund.

Von den ursprünglich vorkommenden sechs Reptilien-Arten sind fünf endemisch: zwei Skinke, zwei Geckos und eine Blindschlangen-Art. Von der Geckoart Lepidodactylus listeri existieren 43 Exemplare in menschlicher Obhut; in der Wildnis gilt sie als ausgestorben. Die Geckoart Cyrtodactylus sadleiri gilt als stark gefährdet. Die Skinkart Emoia nativitatis gilt seit 2017 als ausgestorben, nachdem 2014 das letzte Weibchen in menschlicher Obhut starb. Die Skinkart Cryptoblepharus egeriae gilt als in der Wildnis ausgestorben. Die Blindschlangenart Ramphotyphlops exocoeti gilt als stark gefährdet. Eine Population des Mangroven-Schlankskinks (Emoia atrocostata), der in Asien, Australien und im Pazifik weitverbreitet ist, gilt seit 2004 als erloschen. Fünf weitere Arten wurden eingeführt, darunter der Asiatische Hausgecko (Hemidactylus frenatus).

Die endemische Orchideenart Zeuxine exilis galt von 1904 bis 2009 als verschollen. Die Peperomienart Peperomia rossii ist nur von den Typusexemplaren aus dem Jahr 1898 bekannt und gilt seitdem als verschollen oder möglicherweise ausgestorben. Die Palmenart Arenga listeri gilt als gefährdet.

1980 wurde der Weihnachtsinsel-Nationalpark eingerichtet, so dass die Insel mittlerweile zu zwei Dritteln unter Naturschutz steht.

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