Falanuk
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Gattung
SPEZIES
Eupleres goudotii
Gewicht
2-4
4.4-8.8
kglbs
kg lbs 

Der Falanuk (Eupleres goudotii), auch als Ameisenschleichkatze bezeichnet, ist eine Säugetierart aus der Familie der Madagassischen Raubtiere (Eupleridae). Er lebt auf Madagaskar und ernährt sich vorwiegend von Regenwürmern.

Aussehen

Falanuks sind nach den Fossas die zweitgrößten Vertreter der Madagassischen Raubtiere. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 46 bis 65 Zentimetern, wozu noch ein 22 bis 25 Zentimeter langer Schwanz kommt. Ihr Gewicht beträgt 1,6 bis 4,6 Kilogramm. Sie haben einen eigenwilligen Körperbau: der Rumpf ist langgestreckt und stämmig, die Füße sind groß und mit langen Krallen versehen. Der Schwanz ist breit und rundlich, aufgrund der langen Haare wirkt er buschig. Der Kopf ist verglichen mit dem Körper klein, die Schnauze ist lang und zugespitzt, die Ohren sind groß und rundlich. Auffallend sind die Zähne: diese sind klein und gleichförmig und erinnern in ihrem Bau an die Gebisse von Insektenfressern. In ihrem Körperbau zeigen sie einige Konvergenzen zum nicht näher verwandten Erdwolf.

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Es werden zwei Unterarten unterschieden: die Nominatform E. g. goudotii hat ein rötlich-braunes Fell mit hellbraunem Bauch, sie ist mit maximal 50 Zentimetern Kopfrumpflänge und 2,1 Kilogramm die kleinere Unterart. Die zweite Unterart, E. g. major hat am Rücken ein dunkelbraunes bis graues Fell, der Bauch und die Innenseite der Schenkel sind orange, diese Unterart ist auch deutlich größer.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Falanuks sind auf Madagaskar endemisch. Die Nominatform bewohnt die Regenwälder im Osten der Insel bis in 1600 Meter Seehöhe. Sie lebt häufig in der Nähe von Gewässern oder in Marschländern. Die Unterart E. g. major lebt in trockeneren Laubwäldern im westlichen und nordwestlichen Madagaskar, etwa in den Regionen Sambirano und Montagne d'Ambre. Die geographische Verteilung der beiden Unterarten ist aber noch nicht restlos geklärt.

Falanuk Lebensraum-Karte
Falanuk Lebensraum-Karte
Falanuk
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Gewohnheiten und Lebensstil

Falanuks sind wahrscheinlich kathemeral, das heißt, sie können sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sein. Als Schlafplätze verwenden sie Erdbaue anderer Tiere oder sie ziehen sich ins Wurzelwerk von Bäumen zurück. Sie halten sich vorwiegend am Boden auf, aufgrund der langen Krallen an den Vorderpfoten bewegen sie sich in einem schlingernden Gang fort. Falanuks leben einzelgängerisch, bei manchmal beobachteten Gruppen handelt es sich vermutlich um Mütter mit ihren Jungtieren. Es sind territoriale Tiere, die ihr Revier mit Drüsensekret markieren. Die Reviere sind vermutlich sehr groß, genaue Zahlenangaben gibt es nicht. Vor der kalten Trockenzeit können sie bis zu 800 Gramm Fett in ihrem Schwanz speichern, ihr Gewicht kann sich um bis zu 20 % erhöhen. Ob sie in eine Trockenstarre oder eine Hibernation fallen ist nicht bekannt, zumindest in den östlichen Regenwäldern wurden Tiere auch in der Trockenzeit beobachtet.

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Die Nahrung der Falanuks besteht vorrangig aus Regenwürmern, daneben nehmen sie auch Schnecken, Insekten, Frösche und Chamäleons zu sich. Ihre lange Schnauze und ihre Krallen helfen ihnen, das Erdreich oder das Laub nach Essbarem zu durchwühlen.

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Lebensstil
Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Die Paarung erfolgt am Ende der Trockenzeit, zwischen August und September, die Jungtiere kommen in der Regenzeit (November bis Januar) zur Welt. Die Wurfgröße beträgt eins oder zwei. Die Neugeborenen sind gut entwickelt, sie wiegen rund 150 Gramm, haben die Augen geöffnet und können nach ein bis zwei Tagen gehen. Entwöhnt werden sie mit rund neun Wochen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Früher wurden die Schwänze der Falanuks von den Einwohnern als Schmuckobjekte verwendet. Heute sind eher die Waldzerstörung, verwilderte Hunde und die Konkurrenz der eingeschleppten Kleinen Indischen Zibetkatze dafür verantwortlich, dass die Bestände mehr und mehr zurückgehen und der Falanuk von der IUCN als „gering gefährdet“ (near threatened) geführt wird.

Referenzen

1. Falanuk artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Falanuk
2. Falanuk auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/68336601/45204582

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