Schmalkopf-mamba, Blattgrüne mamba
Die Gewöhnliche Mamba wird im Normalfall 2 m lang, kann aber auch 2,7 m erreichen. Der lange schmale Kopf setzt sich kaum vom Hals ab. Die Augen sind groß und haben runde Pupillen. Das Innere des Mauls ist weiß bis bläulichweiß (im Gegensatz zur Schwarzen Mamba). Der Körper ist langgestreckt und sehr beweglich. Seine Färbung ist hellgrün. Die Jungtiere sind bei der Geburt jedoch noch blaugrün. Bei jeder Häutung geht ihre Farbe vom Kopf zum Schwanz fortschreitend immer mehr in die Adultfärbung über.
Die Gewöhnliche Mamba hat sieben bis zehn Oberlippenschilde. Der vierte berührt den unteren Augenrand. Die Schuppen sind länglich und ungekielt und stehen in 17 bis 21 Reihen. Es gibt 201 bis 232 Bauch- und 96 bis 126 Schwanzschilde. Bei den Männchen ist die Anzahl der Bauchschilde meist geringer.
Die Gewöhnliche Mamba ist in den Küstenregionen des südlichen Afrikas und Ostafrikas heimisch. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Kenia nach Süden über Tansania, Malawi, Ostsimbabwe und Ostsambia. Man findet sie auch auf Sansibar und im Norden Mosambiks. Eine isolierte und genetisch unterschiedliche Population findet sich in Südafrika vom äußersten nordöstlichen Teil des Ostkaps entlang der Küste von KwaZulu-Natal bis in den Süden Mosambiks. Gewöhnliche Mamba bewohnen tropische Regenwälder im Küstentiefland und es wird vermutet, dass sie auch im Küstenbusch, in Dünen- und Bergwäldern vorkommen. Diese Schlangen sind selten in offenem Gelände anzutreffen und bevorzugen eine relativ dichte, gut beschattete Vegetation. Neben wilden Wäldern findet man sie auch häufig in Dickichten und auf Nutzbäumen (wie Zitrusfrüchten, Mango, Kokosnuss und Cashew). In den Küstenregionen Ostafrikas ist bekannt, dass sie in Häuser eindringen und sich sogar in strohgedeckten Häusern verstecken.
Die Gewöhnliche Mamba lebt in immergrünen Dickichten und Galeriewäldern in Flussnähe. Kommt im gleichen Gebiet auch die Schwarze Mamba vor, so lebt diese in offenem Gelände, während die Gewöhnliche Mamba in dichtem Buschwerk bleibt. Sie dringt auch in Häuser ein und verbirgt sich unter Strohdächern. Sie ernährt sich vor allem von Vögeln und deren Eiern, aber auch von Kleinsäugern und Echsen.
Vor der Paarung messen die Männchen in Kommentkämpfen ihre Stärke. Sie enden mit der Flucht des Schwächeren. Die Eier werden von Oktober bis November in Laubhaufen auf den Erdboden oder in mit Humus gefüllten hohlen Bäumen gelegt. Der Schlupf der Jungen erfolgt von Ende Dezember bis zum Februar.
Das Gift der Gewöhnlichen Mamba ist auch für den Menschen sehr gefährlich, aber nur etwa halb so stark wie das der Schwarzen Mamba. Nach einem Biss ist eine sofortige Behandlung mit einem artspezifischen Schlangenserum angezeigt. Die Toxine der Mamba-Arten enthalten Dendrotoxine, welche die Kaliumkanäle in der Zellmembran blockieren. Daraus resultiert eine Störung der elektrischen Reizausbreitung im Herzen und es besteht die Gefahr einer Herzrhythmusstörung.
Gewöhnliche Mamba sind fleischfressende Reptilien. Sie ernähren sich hauptsächlich von Vögeln und deren Eiern sowie von kleinen Säugetieren, einschließlich Fledermäusen. Es wird angenommen, dass diese Schlangen auch Baumbewohner fressen.
Die Gewöhnliche Mamba beginnt mit der Fortpflanzung während der Regenzeit, zwischen April und Juni. Gravide (trächtige) Weibchen sind eher sedentär, aber die Männchen suchen aktiv nach potenziellen Partnern und umwerben sie. Die Männchen können sich gegenseitig um potentielle Paarungsgelegenheiten bekämpfen oder eine Dominanzhierarchie aufbauen. Normalerweise beginnt ein Männchen einen Kampf, indem es sich auf den Körper des anderen begibt und mit der Zunge schnalzt, woraufhin sich die beiden Schlangen ineinander verschlingen und versuchen, den Kopf des anderen auf den Boden zu drücken. Der Kampf zwischen Männchen und Weibchen kann mehrere Stunden dauern. Die Männchen orten die Weibchen, indem sie einer Duftspur folgen. Das Männchen umwirbt das Weibchen, indem es seinen Körper an dem des Weibchens ausrichtet und dabei schnell mit der Zunge schnalzt. Das Balzen und die Paarung finden in den Bäumen statt, woraufhin das Weibchen zwischen 4 und 17 Eier ablegt, was in den Sommermonaten Oktober und November geschieht. Die Eier werden in der Regel in einem hohlen Baum, unter verrottender Vegetation oder in der Laubstreu abgelegt. Die Inkubationszeit beträgt 10-12 Wochen. Wenn die Jungtiere aus den Eiern schlüpfen, sind sie etwa 30-40 cm (12-16 Zoll) lang. Die Schlüpflinge werden im ersten Lebensjahr 50-80 cm lang. Mit zunehmendem Alter nehmen die Wachstumsraten der Jungtiere ab, aber sie hören nie ganz auf zu wachsen.
Obwohl die Populationen der Gewöhnlichen Mamba insgesamt stabil sind, sind diese Schlangen immer noch einigen Bedrohungen ausgesetzt, darunter die Zerstörung ihres Lebensraums und die Abholzung der Wälder. In Südafrika ist ihr Lebensraum zersplittert und wird in Siedlungen an der Küste umgewandelt.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Gewöhnlichen Mamba. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.
