Östliche Braunschlange

Östliche Braunschlange

Gewöhnliche braunschlange, Östliche braunotter

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Pseudonaja textilis
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
15 years
Länge
2
5
mft
m ft 

Die Östliche Braunschlange (Pseudonaja textilis), auch Gewöhnliche Braunschlange oder Östliche Braunotter, ist eine in Australien und Neuguinea vorkommende Giftnatter aus der Gattung der Braunschlangen (Pseudonaja). Gemessen an ihrem LD50-Wert ist sie nach dem ebenfalls in Australien heimischen Inlandtaipan die zweitgiftigste Landschlange der Welt.

Aussehen

Die Östliche Braunschlange wird etwa 1,5 m lang. Einige Individuen erreichen jedoch nachweislich eine Länge von bis zu 2,4 m, womit die Art zu den Großen unter den Elapiden gezählt werden kann. Sie ist zwar schlank, jedoch etwas breiter gebaut als andere Arten ihrer Gattung und besitzt einen abgerundeten Kopf.

Mehr anzeigen

Sie ist im ausgewachsenen Stadium meist hellbraun bis dunkelbraun gefärbt, wobei die Färbung sehr stark variiert und auch schwarz gefärbte Exemplare vorkommen.

Weniger anzeigen

Video

Verteilung

Erdkunde

Sie ist nahezu in ganz Australien verbreitet und dort in New South Wales, Queensland, den Northern Territories, Südaustralien, Victoria und Westaustralien anzutreffen. Des Weiteren bevölkert die Giftschlange das nördlich von Australien gelegene Neuguinea.

Mehr anzeigen

Die IUCN stuft die Art als nicht gefährdet (least concern) ein.

Weniger anzeigen
Östliche Braunschlange Lebensraum-Karte

Klimazonen

Östliche Braunschlange Lebensraum-Karte
Östliche Braunschlange
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Östliche Braunschlange ist ovipar (eierlegend). Diese Art bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen, darunter feuchte und trockene Hartlaubwälder, Heideland an der Küste, Savannenwälder, Grasland und trockenes Gestrüpp. Auch in landwirtschaftlichen Regionen (einschließlich Palmölplantagen) und in der Peripherie fast aller ostaustralischen Ortschaften ist sie zu finden.

Mehr anzeigen

Die Östliche Braunschlange gilt als sehr gefährlich, da sie bei Begegnungen sehr nervös und aggressiv reagiert, was ein häufiges Zubeißen zur Folge hat. Dabei windet sie ihren Körper zu einer S-Form und beißt dann extrem schnell und meist mehrfach (vier- bis fünfmal) zu, um die maximale Menge an Gift zu injizieren.

Weniger anzeigen

Gift

Das Gift der Östlichen Braunschlange ist extrem wirksam – der LD50-Wert für Mäuse liegt bei 0,041 mg pro Kilogramm Körpergewicht, womit es zu den wirksamsten Giften gehört, die bei Schlangen bekannt sind.

Mehr anzeigen

Das Toxin umfasst vor allem das Protein Textarin, das sich vom lateinischen Namen der Schlange ableitet. Dieser Bestandteil aktiviert das Prothrombin und wandelt es in Thrombin um, was einen der wichtigsten Vorgänge zur Blutgerinnung darstellt. Des Weiteren hemmt es das Protein Plasmin und verhindert damit das Auflösen derBlutgerinnsel. Dadurch stellt sich eine so genannte Verbrauchskoagulopathie ein, da alle Gerinnungsfaktoren so stark verbraucht werden, dass das Blut danach beinahe ungerinnbar ist.

Der neurotoxische Anteil des Giftes bewirkt, dass die Freisetzung von Acetylcholin, welches einen wichtigen Neurotransmitter darstellt, komplett eingestellt wird. Dies führt von einer Störung bis zur Hemmung der elektrischen Reizausbreitung von den Nerven zu den Muskeln, mit der Folge einer neuromuskulären Blockade (Muskellähmung).

Weniger anzeigen

Fressverhalten und Ernährung

Östliche Braunschlangen sind Fleischfresser. Ihre Ernährung besteht fast ausschließlich aus Wirbeltieren, wobei Säugetiere überwiegen - vor allem die eingeführte Hausmaus und manchmal auch Dedomestikation von Kaninchen. Kleine Vögel, Eier und sogar andere Schlangen werden ebenfalls gefressen.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Östliche Braunschlangen sind polygyn, was bedeutet, dass sich ein Männchen mit mehreren Weibchen paart. Sie paaren sich in der Regel ab Anfang Oktober - während des Frühlings auf der südlichen Hemisphäre. Diese Schlangen sind Oviparie, was bedeutet, dass sie Eier legen. Während der Paarungszeit liefern sich die Männchen rituelle Kämpfe mit anderen Männchen um den Zugang zu den Weibchen. Das Aussehen zweier ringender Männchen wurde mit einem gefalteten Seil verglichen. Das dominanteste Männchen paart sich mit den Weibchen in der Umgebung. Die Weibchen produzieren ein Gelege von 10 bis 35 Eiern, die in der Regel jeweils 8,0 g (0,28 oz) wiegen. Die Eier werden an einem geschützten Ort abgelegt, beispielsweise in einer Behausung oder einer Höhle in einem Baumstumpf oder einem verrottenden Baumstamm. Es kann sogar vorkommen, dass mehrere Weibchen denselben Ort nutzen, wie z.B. einen Kaninchenbau. Die Umgebungstemperatur beeinflusst die Geschwindigkeit, mit der sich die Eier entwickeln. Eier, die bei 25 °C (77 °F) bebrütet werden, schlüpfen nach 95 Tagen, während Eier, die bei 30 °C (86 °F) bebrütet werden, nach 36 Tagen schlüpfen. Schlangenjunge werden voll entwickelt geboren. Sie sind beim Schlüpfen unabhängig und können im Alter von 31 Monaten die Geschlechtsreife erreichen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Für die Östliche Braunschlange gibt es derzeit keine größeren Bedrohungen.

Populationszahl

Laut IUCN ist die Östliche Braunschlange in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet lokal häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Östliche Braunschlange gilt als die zweitgiftigste terrestrische Schlange der Welt, nach dem Inlandtaipan in Zentralostaustralien. Sie ist für etwa 60% der Todesfälle durch Schlangenbisse in Australien verantwortlich.
  • Östliche Braunschlangen sind nicht nur sehr aggressiv, sondern auch sehr schnell. Der australische Naturforscher David Fleay berichtete, dass diese Schlangen einen Menschen, der mit voller Geschwindigkeit läuft, überholen können.
  • Östliche Braunschlangen sind in Australien durch Zucht in Gefangenschaft erhältlich. Sie gelten als anspruchsvoll in der Haltung und sind aufgrund ihrer Schnelligkeit und Giftigkeit nur für erfahrene Schlangenpfleger geeignet.

Referenzen

1. Östliche Braunschlange artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96stliche_Braunschlange
2. Östliche Braunschlange auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/42493315/42493324

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen