Ketten-königsnatter
Die Kettennatter (Lampropeltis getula), auch Ketten-Königsnatter, ist eine Schlangenart aus der Familie der Nattern, die in den USA und Mexiko beheimatet ist.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ne
NestflüchterOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Pr
PrädatorPrädatoren sind Tiere, die andere Organismen, ihre Beute, töten und fressen. Raubtiere können aktiv nach Beute suchen oder sie verfolgen oder auf s...
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PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
Ni
Nicht giftigSo
SolitärWi
WinterschlafAls Winterschlaf oder Hibernation bezeichnet man einen lang währenden Ruhezustand, in den bestimmte homoiotherme Tiere – manche Säugetiere und weni...
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitDie Kettennatter ist eine etwa 150 Zentimeter, höchstens etwa zwei Meter lange Schlange. Ihr Kopf ist oval und kaum vom Hals abgesetzt. Die Pupille des großen Auges ist rund. Die Grundfärbung ist schwarz mit hellen Zeichnungen, die sich je nach Unterart unterscheiden. Die Übergänge sind dabei allerdings fließend, zudem kommen Verbastardisierungen zwischen den Unterarten häufig vor, was die genaue Abgrenzung nach morphologischen Kriterien schwierig macht.
Die Nominatform (L. g. getula) weist 15 bis 44 Querbinden von weißer bis gelblicher Färbung auf, die sich zu einem kettenartigen Muster fügen. Die Bauchseite ist gefleckt oder gebändert. Der Kopf weist sechs bis acht Supralabialschilde und neun, selten zehn Infralabialschilde auf. Der Rumpf weist in der Mitte 21, sehr selten 23 schräge Reihen Schuppen, 203 bis 238 Ventralschilde, 38 bis 58 Subkaudalschilde und einen ungeteilten Analschild auf.
Die Kalifornische Kettennatter (L. g. californiae) ist dunkelbraun bis schwarz mit weißen oder gelben Querbinden. Eine Färbungsvariante weist ein Längsband in der Rückenmitte von gleicher Färbung wie die Querbinden auf. Die Schlangen der Gattung Lampropeltis gibt es mittlerweile in zahlreichen Farbformen. Neben natürlichen Mutationen wie Albinos werden durch Kreuzungen auch melanistische und hypomelanistische Tiere gezüchtet. Exemplare mit einem besonders hohen Gelbanteil werden auch als „Banana-Kingsnakes / Banana Phase“ bezeichnet. Bekannt sind außerdem die Farbformen Desert Phase, Golden Albino und Lavender. Es gibt sowohl geringelte als auch längs gestreifte Exemplare von Lampropeltis getula californiae.
Die Schwarze Kettennatter (L. g. nigra) und die Schwarze Wüstenkettennatter (L. g. nigrita) sind fast vollständig schwarz mit gelblichen Sprenkeln auf den einzelnen Schuppen.
Bei der Floridakettennatter (L. g. floridanus) besitzen die Schuppen ein helles Zentrum. Die Bänderung wird bei dieser Unterart mit zunehmendem Alter undeutlich.
Bei der Gefleckten Kettennatter (L. g. holbrooki) ist die Bänderung höchstens noch angedeutet, dafür sind die einzelnen Schuppen weißlich bis grünlich gefleckt.
Die Kettennatter kommt ursprünglich ausschließlich in den östlichen und südöstlichen Staaten der USA und in Mexiko vor. Sie bewohnt Wälder, Gestrüpp, Kulturland oder Hänge mit Versteckmöglichkeiten von der Ebene bis zu 800 Meter Meereshöhe.
Ende der 1990er Jahre verbreitete sich die Unterart L. g. californiae invasiv auf Gran Canaria und wurde im Sommer 2022 zudem erstmals in Südbaden nachgewiesen.
Kettennattern leben verborgen und entfernen sich nur selten weit von ihrem Schlupfwinkel. Wenn sie bei einem Angriff nicht fliehen können, können sie eine übel riechende Flüssigkeit verspritzen. Als Beutetiere dienen kleine Säugetiere, Vögel, junge Schildkröten, Echsen und andere Schlangen (selbst giftige Arten), die erdrosselt werden.
In kühleren Klimaten überwintern Kettennattern drei bis sechs Monate. Die Paarung findet im Anschluss daran im Frühjahr statt. Von Juni bis August werden die Gelege aus drei bis dreißig Eiern abgelegt, aus denen nach zwei bis vier Monaten die 25 bis 30 Zentimeter langen Jungtiere schlüpfen.
Dies sind fleischfressende Reptilien. Sie fressen andere Schlangen, einschließlich giftiger Schlangen, aber auch Amphibien, Schildkröteneier, Eidechsen und kleine Säugetiere.
Östliche Kettennattern haben ein polygynes (promiskes) Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen mehrere Partner haben. Sie brüten von März bis August und während dieser Zeit konkurrieren die Männchen miteinander um die Weibchen. Die Weibchen können in einer einzigen Brutsaison mehr als ein Gelege produzieren, das aus 4 bis 20 Eiern besteht. Die Eier werden normalerweise in eine verlassene Behausung, in feuchte Erde oder unter einen Baumstamm gelegt, wo sie etwa 60 Tage lang bebrütet werden. Danach verlässt das Weibchen sein Gelege und kehrt nie wieder zurück. Baby-Königsnattern werden gut entwickelt geboren; sie sind hell gefärbt und wiegen etwa 9-14 Gramm. Die Weibchen werden in der Regel im Alter von 2-4 Jahren geschlechtsreif, während die Männchen ihre Geschlechtsreife im Alter von 1-4 Jahren erreichen und paarungsbereit sind.
Östliche Kettennattern sind derzeit nicht stark bedroht. Allerdings sind sie bei Sammlern sehr beliebt und der umfangreiche Handel mit Haustieren kann einige Populationen beeinflussen. In einigen Gebieten ihres Verbreitungsgebiets leiden diese Schlangen auch unter dem Verlust ihres Lebensraums durch intensive Urbanisierung und landwirtschaftliche Entwicklung. Sie werden auch oft aus Angst getötet.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Kettennatter. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihre Zahlen sind heute stabil.
Östliche Kettennattern sind sehr wichtig für ihr Ökosystem, da sie aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten dazu beitragen, die Populationen ihrer Beutetiere wie Nagetiere, Frösche und giftige Schlangen im Gleichgewicht zu halten. Östliche Kettennattern sind auch eine Beute für größere Schlangen und andere lokale Prädatoren.