Salzkatze, Geoffroy-katze
Die Kleinfleckkatze oder Salzkatze, selten auch Geoffroy-Katze (Leopardus geoffroyi oder Oncifelis geoffroyi, benannt nach dem französischen Zoologen Étienne Geoffroy Saint-Hilaire) ist eine südamerikanische Art innerhalb der Familie der Katzen (Felidae).
In der Größe entspricht die Kleinfleckkatze einer großen, männlichen Hauskatze. Die Kopfrumpflänge beträgt 60 cm, hinzu kommen 30 cm Schwanz. Die Grundfarbe des Fells ist grau oder gelbbraun, wobei im Süden des Verbreitungsgebiets die grauen und im Norden die gelben Tiere vorkommen. Gezeichnet ist das Fell mit kleinen, schwarzen Flecken. Häufig kommt es zu Melanismus (Schwärzlinge).
Die Kleinfleckkatze lebt in der Südhälfte Südamerikas, von Bolivien und Südbrasilien südwärts bis Patagonien. Sie kommt nur östlich der Anden vor. Wälder sind ebenso ihr Lebensraum wie baumbestandenes Grasland.
Zur Beute zählen Hasen und Nagetiere. Da sie auch im Wasser nach Fischen jagt, wird sie in Südamerika auch als „Fischkatze“ bezeichnet (eine Benennung, die im deutschen Sprachgebrauch einer ganz anderen Katze vorbehalten ist, siehe Fischkatze). Die Kleinfleckkatze ist nachtaktiv und verschläft den Tag in den Bäumen.
Kleinfleckkatzen sind Jäger und fressen eine Vielzahl von Tieren, hauptsächlich Vögel, Fische, Reptilien, Amphibien, wilde Meerschweinchen, Nagetiere, Hasen, kleine Agoutis und andere kleine Säugetiere.
Kleinfleckkatzen sind polygyn, was bedeutet, dass sich ein Männchen mit mehreren Weibchen paart. Das Männchen paart sich mit den meisten dieser Weibchen innerhalb seines geschützten Bereichs. Die Paarungszeit findet von Dezember bis Mai statt. Die Trächtigkeit dauert 67-78 Tage und die Weibchen können pro Jahr einen Wurf von ein bis vier Jungtieren zur Welt bringen. Die Mutter bringt ihre Jungen in einer Höhle zur Welt, die eine Felsspalte, ein Gebüsch oder eine Nische in einem Baum sein kann. Die Kätzchen werden blind geboren, ihre Augen öffnen sich innerhalb von 8-12 Tagen. Die Jungtiere entwickeln sich schnell, können mit etwa vier Tagen stehen, mit zwei oder drei Wochen laufen und mit sechs Wochen furchtlos klettern. Die Weibchen ziehen die Jungen allein auf und säugen sie bis zum Alter von etwa 8 Wochen. Nach etwa 8 Monaten sind die Jungtiere unabhängig von ihrer Mutter. Die Männchen helfen nicht bei der Aufzucht der Jungen. Die Weibchen sind mit 18 Monaten geschlechtsreif und die Männchen im Alter von 2 Jahren.
Das Kleinfleckkatzenfell war lange Zeit in der Kürschnerei zur Herstellung von Pelzmänteln beliebt. Die Kleinfleckkatze ist seit 1992 im Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen im Anhang A gelistet. Jeglicher Handel ist daher verboten. Dies schließt den Handel zwischen Privatpersonen und den Handel mit gebrauchten Produkten, die aus Kleinfleckkatzen hergestellt wurden, ein. 1991, also im Jahr vor Inkrafttreten dieser Schutzbestimmung, waren noch 5500 Tiere (das war ein Zehntel der seinerzeit bekannten Population) in den Tierhandel gebracht worden. Inzwischen ist ihr Bestand stabil und die IUCN schätzt ihn als ungefährdet (Least Concern) ein.
Laut der Roten Liste der IUCN ist die Kleinfleckkatze in den meisten Teilen ihres Verbreitungsgebiets relativ häufig, aber es gibt keine Schätzungen der Populationsgröße. Die Bestände dieser Art sind stabil und sie wird derzeit auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.
Die Kleinfleckkatze ist sehr opportunistisch, was ihre Ernährung angeht, und trägt so zur Kontrolle kleiner Wildtierpopulationen bei. Sie hat ein großes Verbreitungsgebiet und hilft so, die Populationen verschiedener kleiner Wirbeltiere in einem großen Teil Südamerikas zu kontrollieren.