Der Graumantel-Zaunkönig (Odontorchilus branickii) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Die Erstbeschreibung des Graumantel-Zaunkönig erfolgte 1885 durch Władysław Taczanowski und Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch unter dem wissenschaftlichen Namen Odontorhynchus branickii. Das Typusexemplar stammte aus der Sammlung von Graf Konstanty Grzegorz Branicki (1824–1884) wurde von Jan Stanisław Sztolcman (1854–1928) gesammelt. 1915 führten Charles Wallace Richmond die für die Wissenschaft neue Gattung Odontorchilus für den Zahnschnabel-Zaunkönig (Odontorchilus cinereus (von Pelzeln, 1868)) ein, da Odontorhynchus bereits durch Odontorhynchus Leach, 1830 belegt war. Dieser Name leitet sich von »odous, odontos οδους, οδοντος« für »Zahn« und »orkhilos ορχιλος« für »Zaunkönig« ab. Der Artname »branickii« ehrte den ehemaligen Besitzer des Typusexemplars. »Minor« ist das lateinische Wort für »kleiner«.
Der Graumantel-Zaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 12,0 cm bei einem Gewicht von ca. 9,0 bis 10,2 g. Er hat undeutlichen gräulich bis weißen Überaugenstreif, graubraune Ohrdecken mit grauweißen Streifen. Der Oberkopf ist braun, die Schultern und der Rücken sind mittelgrau welches am Bürzel ins bräunliche übergeht. Die Handschwingen, die Armschwingen sind etwas dunkler grau als die Rückenfärbung. Der Schwanz ist mittelgrau mit auffälligen schwarzen Binden. Die äußeren Steuerfedern haben eine weiße subterminaler Binde, die man von der Unterseite sehen kann. Die Unterseite ist weißlich mit etwas gelbbrauner Tönung. Die Unterschwanzdecken haben deutliche schwarze Querstreifen. Die Augen sind braun, der Oberschnabel schwarz, der Unterschnabel silbergrau. Die Beine sind grau. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere sind auf der Unterseite etwas gelb bräunlicher und das Braun am vorderen Oberkopf ist matter.
Der Graumantel-Zaunkönig bevorzugt feuchte subtropische und höhere tropische Wälder. Hier kommt er meist in Höhenlagen zwischen 1400 und 2200 Metern vor, gelegentlich auch höher. An den Pazifik nahen Berghängen kommt er in Höhenlagen von 800 bis 1100 Metern vor.
Wenig Daten zur Nahrung des Graumantel-Zaunkönigs sind bekannt. Bei Untersuchung einiger Bälge wurden im Magen ausschließlich Wirbellose entdeckt. Er sucht sein Futter in den Straten der Waldbaumkronen. Er ist oft alleine unterwegs oder mischt sich regelmäßig in andere Gruppen beispielsweise mit Tangaren und Bekarden (Pachyramphus Gould & Gray, GR, 1840).
Die Brutbiologie des Graumantel-Zaunkönigs ist bisher nicht erforscht bzw. es liegen keine gesicherten Daten vor.