Der Sumpfzaunkönig (Cistothorus palustris) ist ein kleiner Singvogel aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae). Er ist in großen Teilen Nordamerikas verbreitet, wo er in Sümpfen mit Beständen aus Rohrkolben und Teichsimsen brütet. Er fällt vor allem durch seinen mechanisch schnarrenden, klappernden, teils aber auch melodischen Gesang auf. Ein Männchen verpaart sich oft mit zwei, manchmal mit drei Weibchen. Während der Brutzeit baut das Männchen zahlreiche Nester. Die durchschnittliche Anzahl variiert lokal und von Jahr zu Jahr zwischen 7 und 22 Nestern, von denen die Weibchen jeweils eines zur Eiablage auswählen.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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InsektenfresserEin Insektenfresser ist eine fleischfressende Pflanze oder ein Tier, das Insekten frisst. Ein alternativer Begriff ist Entomophage, der sich auch a...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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NesthockerOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Po
PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
Al
Allgemein solitärAllgemein solitär lebende Tiere sind solche, die ihre Zeit getrennt verbringen, sich aber an Futterplätzen versammeln, am selben Ort schlafen oder ...
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TeilzieherTi
TierwanderungDie Tierwanderung ist die relativ weiträumige Bewegung einzelner Tiere, meist auf saisonaler Basis. Sie ist die häufigste Form der Migration in der...
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beginnt mitDer Sumpfzaunkönig steht mit 10,4 bis 14 cm Körperlänge in der Größe zwischen Blau- und Kohlmeise. Das Gewicht liegt zwischen 9 und 14 g. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht in der Färbung, das Männchen ist jedoch deutlich größer als das Weibchen. Der relativ lange Schnabel ist oberseits braun, unterseits gelblich hornfarben und zur Basis hin aufgehellt. Die Iris ist braun. Beine und Füße sind blassbraun.
Im Adultkleid ist der Scheitel mattschwarz und hebt sich vom weißlichen, fast bis in den Nacken reichenden Überaugenstreif ab. Die Oberseite ist zimtbraun mit einem schwarzen, weißlich gestrichelten Dreieck auf dem vorderen Rücken. Die Unterseite ist weißlich beige mit gelblich brauner Tönung an den Flanken, die manchmal bis quer über die Brust reicht. Die Steuerfedern sind wie auch Teile des Flügelgefieders schwarz quergebändert.
Das Jugendkleid ähnelt dem Adultkleid. Es fehlt jedoch die weißliche Streifung auf dem Rücken. Ein Augenstreif ist allenfalls schwach ausgeprägt und das Flügelgefieder ist schwächer gebändert.
Vom sehr ähnlichen, etwas kleineren Seggenzaunkönig kann die Art durch den längeren Schnabel, den ungestrichelten Scheitel und Bürzel, den schwächer ausgeprägten Überaugenstreif und die hellere Unterseite unterschieden werden.
Die Brutverbreitung des Sumpfzaunkönigs erstreckt sich über weite Teile des gemäßigten Nordamerikas, wobei die Art in den Rocky Mountains und im Bereich der pazifischen Küstengebirge fehlt.
Die Nordgrenze verläuft vom Nordosten British Columbias südostwärts durch Alberta sowie durch die Mitte Saskatchewans, umfasst den Süden Manitobas und den äußersten Südwesten Ontarios, um dann auf Höhe des nördlichen Minnesotas den Bereich der Großen Seen zu durchschneiden, den äußersten Süden Québecs zu berühren und sich dann in einem Bogen durch die Neuengland-Staaten bis zur Ostküste hinzuziehen. Zerstreute Vorkommen gibt es in New Brunswick und Nova Scotia.
Entlang der Ostküste reicht die Verbreitung bis in den Nordosten Floridas und in einem weiteren Teilareal entlang der Golfküste vom Nordwesten Floridas bis ins südöstliche Texas. Auf dem übrigen Kontinent zieht sich die Südgrenze der Verbreitung etwa vom District of Columbia westwärts durch den Norden West Virginias, die südliche Mitte Ohios, den Süden von Indiana und Illinois, den Norden von Missouri und Kansas und von dort diagonal südwestwärts durch Colorado, New Mexico und Arizona bis zum Golf von Kalifornien. Im Bereich des Colorado-Plateaus und der Mojave-Wüste fehlt die Art. Ein disjunktes Vorkommen gibt es im mittleren Mexiko (siehe Unterart C. p. tolucensis).
An der Westküste reicht die Verbreitung nordwärts bis in den Osten von Vancouver Island und in einem Ausläufer bis ins mittlere British Columbia.
Der Sumpfzaunkönig besiedelt Sumpflandschaften aller Art und brütet dort in Röhrichten und hohen Beständen aus Sauergräsern oder Binsen. Bevorzugt werden staunasse Mischbestände aus Rohrkolben und Teichbinsen (vor allem Schoenoplectus tabernaemontani und Schoenoplectus acutus), bisweilen brütet die Art aber auch in eingestreuten Spiersträuchern (z. B. Spiraea douglasii). An nassen Standorten ist der Bruterfolg größer. Fallen die Reviere im späten Frühjahr trocken, kann es daher kleinräumig zu einem Biotopwechsel kommen. Bei späteren Bruten ab Mitte Juli stehen die Nester teils generell in Teichbinsen-Beständen.
In Salzsümpfen kommt die Art auch in Schlickgrasbeständen vor. Sie brütet an der Küste in sehr hohen Röhrichten entlang von Mündungsarmen, die mehr als 2 m Höhe erreichen, im Bereich von Dämmen in mittelhohen Grasbeständen von 1–1,5 m Höhe.
Im Unterschied zum nahe verwandten Seggenzaunkönig, der eher in Feuchtwiesen und in Randgebieten von Sümpfen brütet, kommt der Sumpfzaunkönig an nasseren Standorten vor.
Sumpfzaunkönige sind in der Regel allein oder manchmal paarweise anzutreffen. Sie sind tagaktive Vögel, die sich auf der Suche nach Nahrung ständig in Bodennähe oder auf dem Boden bewegen. Sie suchen in der Vegetation in der Nähe des Wassers nach Nahrung und fliegen gelegentlich auf, um Insekten im Flug zu fangen. Sie können auch Insekten von der Wasseroberfläche pflücken. Sumpfzaunkönige sind für den lauten Gesang der Männchen bekannt. Der Gesang ist ein lautes Glucksen, mit dem sie den Besitz ihres Reviers verkünden und das oft Tag und Nacht gesungen wird.
Der Sumpfzaunkönig ernährt sich von verschiedenen Wirbellosen wie insbesondere Insekten und Spinnen. Einen großen Teil stellen Insekten, die im Wasser leben. Die Nahrung wird größtenteils am Grund von Röhrichten, nahe an der Wasseroberfläche oder dem Sumpfboden gesucht. Teilweise werden auch Schilf- oder Seggenhalme sowie Rohrkolben abgesucht; gelegentlich werden kurze Fangflüge unternommen.
Der Sumpfzaunkönig ist polygyn; viele Männchen verpaaren sich mit zwei oder mehr Weibchen. Die Anzahl polygyner Männchen in einer Population variiert jedoch regional sehr stark. In Georgia wurden nur 5 % festgestellt, in New York 25–35 %, in Manitoba 41–54 %, in Washington 50 %. In einer Population in Washington, in der das Geschlechterverhältnis 80:87 betrug, gab es 13 unverpaarte Männchen, 47 die in Einehe lebten und 20 bigame Männchen. Eine Untersuchung in zwei Gebieten in Manitoba ergab ein Geschlechterverhältnis von 120:186, hier fand man 10 unverpaarte, 53 Monogamisten, 48 Bigamisten und 9 Männchen mit je drei Weibchen.
Weibchen treffen im Frühjahr 7–10 Tage nach den Männchen in den Brutgebieten ein, die Paarbildung erfolgt in den Tagen danach, wenn die Weibchen in relativ kurzer Zeit mehrere Reviere der Männchen inspizieren. Die Kriterien, nach denen die Wahl erfolgt, ist wohl regional ebenfalls sehr unterschiedlich. Während die Weibchen in einigen Populationen Männchen mit guten Revieren vorziehen, auch wenn diese schon mit anderen Weibchen verpaart sind, suchen sie andernorts eher unverpaarte Männchen als Partner aus.
Die Hauptbrutzeit liegt mit leichten regionalen Unterschieden etwa zwischen Mitte April und Juni. Zweitbruten sind nicht selten.
Männchen errichten während der Brutzeit zahlreiche Nester. Die Zahl kann von Jahr zu Jahr oder regional schwanken, der Durchschnitt liegt zwischen 7 und 22 Nestern pro Männchen. Nur wenige Nester werden tatsächlich für die Eiablage genutzt; viele dienen vor allem im Winter als Schlafplatz, als Zufluchtsort für flügge Junge oder als Ausweichnest beim Verlust von Gelegen. Offenbar spielen die Nester aber auch bei der Ablenkung von Feinden eine Rolle. Möglicherweise stellt die Zahl der gebauten Nester zudem ein Kriterium zur Partnerwahl dar, nach dem die Weibchen die vitalsten Männchen mit den besten Revieren auswählen. Bei Versuchen, in denen eine große Anzahl der Nester entfernt wurde, konnten die betroffenen Männchen kein Weibchen an sich binden.
Die Nester stehen meist in Rohkolben- oder Teichbinsenbeständen in 75–95 cm Höhe, mit fortschreitendem Vegetationswachstum auch höher. Es sind komplexe, rundovale Bauten, die etwa 18 cm hoch und 13 cm breit sind. Die Wände sind etwa 2 cm dick, die Nisthöhle misst etwa 8 cm × 13 cm. Das Brutnest besteht aus einem Außenbau aus verflochtenen Halmen von Seggen oder Reitgräsern und einer feineren Auspolsterung aus feinen Halmen, Würzelchen oder den wolligen Flugsamen von Rohrkolben. Die Außenkonstruktion wird vom Männchen im Verlauf von bis zu 3 Tagen in insgesamt etwa neunstündiger Arbeit errichtet. Dazu formt es zunächst einen Napf, später zieht es die Wände hoch. Diese bestehen aus tragenden Halmen, die oben zu einer Kuppel verflochten werden und als Grundlage für das Einflechten feinerer Halme dienen. Die etwa 3 cm breite Nestöffnung befindet sich in der Mitte oder im Bereich der oberen Hälfte.
Begleitet vom Männchen inspiziert das Weibchen bei der Balz die Nester, wählt sie gegebenenfalls aus und polstert sie dann mit feinem Nistmaterial aus. Häufig beginnt das Weibchen aber auch mit dem Bau eines neuen Nests. Wie häufig das der Fall ist, ist unklar und kann auch regional schwanken. Wenn das Weibchen ein Nest für die Brut ausgepolstert hat, ist es daran zu erkennen, dass an der Nestöffnung feines Nistmaterial heraushängt oder sogar einen kleinen Tunnel bildet.
Das Gelege besteht meist aus 4–6, seltener 3–10 etwa 12 mm × 16 mm großen, auf braunem Grund fein dunkel gesprenkelten Eiern. Sie werden im Abstand von einem Tag gelegt und 1–2 Tage vor Ablage des letzten Eies allein vom Weibchen bebrütet. Die Brutdauer liegt zwischen 12 und 14 Tagen. Die Nestlinge werden etwa 7–8 Tage lang gehudert und fliegen nach 13–16 Tagen aus. Danach werden sie noch etwa 12 Tage lang gefüttert.
Der Sumpfzaunkönig ist relativ häufig, obwohl seine Zahl mit dem Verlust von Feuchtgebieten zurückgeht. Großflächige Trockenlegungen von Sümpfen führen zu lokalen Rückgängen. In anderen Regionen ist der Bestandstrend hingegen positiv. In einigen Bundesstaaten steht die Art auf der Vorwarnliste; beispielsweise in Florida, wo das Vorkommen der Art weitgehend auf Salzwiesen beschränkt ist oder in Pennsylvania, wo in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts etwa 40 % der Feuchtgebiete der Landnutzung zum Opfer fielen. Die IUCN stuft die Art als (=least concern – nicht gefährdet) ein.
Laut der Ressource All About Birds beläuft sich die Gesamtbrutpopulation des Sumpfzaunkönigs auf 9,4 Millionen Vögel. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand nimmt heute zu.