Schillerschattenkolibri, Braunkehleremit
Der Schiller-Zwergschattenkolibri (Phaethornis idaliae), auch Schillerschattenkolibri oder Braunkehleremit, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art ist endemisch in Brasilien. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.
Jules Bourcier und Étienne Mulsant beschrieben den Schiller-Zwergschattenkolibri unter dem Namen Trochilus Idaliae. Als Lebensraum gaben sie das Innere Brasiliens an. 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein, der später auch der Schiller-Zwergschattenkolibri zugeordnet wurde.
Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern φαέθων phaéthōn für „leuchtend, strahlend“ und ὄρνις órnis für „Vogel“ ab. Der Artname bezieht sich auf Idalia, ein Beiname der Aphrodite bzw. Venus.
Der männliche Schiller-Zwergschattenkolibri erreicht bei einem von Gewicht 1,8 g eine Körperlänge von 8,4 cm, wobei der Flügel 3,5 cm, der Schwanz 2,3 cm und der Schnabelrücken 2,3 cm ausmachen. Die Oberseite und Flügeldecken sind dunkel bronzegrün, der Nacken goldgrün. Der Oberkopf wirkt etwas matter mit mehr schwarzbräunlicher Färbung und Bronzeglanz. Die Oberschwanzdecken haben eine schwarze subterminale Binde und einen weißlich ockerfarbenen Endsaum. Der Überaugen- und Bartstreif sind hellocker, die Kopfseite und das Kinn schwarzbraun. Die Kehle ist dunkel kastanienbraun, der Rest der Unterseite grau mit weißlichen Unterschwanzdecken. Die Flügel sind schwärzlichpurpurn. Die seitlichen Federn des schwärzlich bronzegrünen Schwanzes sind schmal weiß gesäumt. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel leuchtet gelb mit schwarzer Spitze. Die Füße sind braun.
Das Weibchen erreicht bei einem von Gewicht 2,7 g eine Körperlänge von 9,2 cm, wobei der Flügel 3,7 cm, der Schwanz 3,4 cm und der Schnabelrücken 2,3 cm ausmachen. Die Oberschwanzdecken sind hell rotbraun gesäumt. Der Überaugenstreifen, die Kehle und die Brust sind ebenfalls hell rotbraun, der Bauch hell ockerfarben. Die bronzegrünen Schwanzfedern weisen breite weiße Spitzen auf. Die seitlichen Steuerfedern haben eher blass ockerfarbene Außenfahnenspitzen. Der Schnabel und die Füße sind wie beim Männchen gefärbt.
Schiller-Zwergschattenkolibris bewegen sich im Unterholz von Primärwald, leicht gestörtem Küstenwald, an Waldrändern oder in altem Sekundärwald. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den Süden Bahias, den Osten Minas Gerais‘, Espírito Santo und Rio de Janeiro.
Nektar und kleine Gliederfüßer, inklusive Webspinnen sowie Pflanzenreste wurden im Magen des Schiller-Zwergschattenkolibris entdeckt. Als sogenannter Trapliner fliegt er regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten an.
Die Eier wiegen 0,32 g bei einer Größe von 13 × 8 mm. Die Brutdauer beträgt 14 Tage, wobei die Nestlinge 20 Tage Nesthocker bleiben. Die Brutzeit dauert von Oktober bis Februar.