Nördliche beutelmarder
Der Zwergbeutelmarder oder Nördliche Beutelmarder (Dasyurus hallucatus) ist eine Art aus der Familie der Raubbeutler.
Mit einer Kopfrumpflänge von 12,5 bis 31 cm und einem Gewicht von 300 bis 900 g ist er der kleinste der australischen Beutelmarder. Die Männchen sind in der Regel etwas größer und schwerer als die Weibchen. Die Oberseite ist graubraun oder braun mit den für die Gattung typischen großen weißen Flecken, die Unterseite ist cremefarben oder weiß. Die Art unterscheidet sich von anderen Arten der Gattung durch die Merkmalskombination von ungeflecktem Schwanz und gerieften Fußballen an der fünfstrahligen Hinterextremität.
Ursprünglich war der Zwergbeutelmarder im gesamten Norden Australiens von der Pilbara-Region in Western Australia bis in den Südosten Queenslands verbreitet. Nach der Besiedlung des Kontinents durch die Europäer schrumpfte das Verbreitungsgebiet stark zusammen, allerdings später als bei nah verwandten Arten. Als eine der Ursachen dieses Rückgangs wird die Ausbreitung der 1935 eingeführten Aga-Kröte angesehen.
Heute kommt die Art nur noch in 6 Gebieten vor: der Hamersley Range, North Kimberley, der nördlichsten Spitze der Kap-York-Halbinsel, im Atherton Tableland, der Carnarvon Range und im äußersten Norden des Northern Territory.
Innerhalb des Verbreitungsgebietes werden sämtliche baumbestandenen Habitate als Lebensraum genutzt, die höchsten Populationsdichten werden in felsigen Gegenden sowie offenen Eukalyptus-Wäldern erreicht.
Obwohl der Zwergbeutelmarder hauptsächlich bodenlebend ist, ist er ein guter Kletterer und stärker baumlebend als andere Beutelmarderarten. Er ernährt sich von kleinen Säugern, Reptilien, Insekten, Honig und weichen Früchten. Als Raubfeinde treten vor allem Dingos und große Eulen auf, allerdings scheinen nur wenige Beutelmarder Fressfeinden zum Opfer zu fallen.
Diese Fleischfresser ernähren sich hauptsächlich von Insekten und ergänzen ihre Ernährung mit Früchten, Nektar sowie kleinen Reptilien und Säugetieren.
Zwergbeutelmarder haben ein polygynes (promiskuitives) Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen mehrere Partner haben. Sie paaren sich von Ende Mai bis August. Danach sterben die Männchen vollständig ab, so dass die Weibchen den Nachwuchs allein aufziehen müssen. Die Trächtigkeit dauert 21 - 25 Tage und bringt im Durchschnitt 6 - 7 Babys pro Wurf hervor. Es wurden jedoch auch schon große Würfe mit bis zu 17 Jungtieren beobachtet. Zwergbeutelmakrelen haben keinen Beutel. Bei der Geburt entwickeln die Weibchen Randleisten um ihren Bauch, die das Neugeborene bedecken. Im Alter von 2 Monaten beginnen die Jungtiere, für kurze Zeit aus ihrem rudimentären Beutel zu schlüpfen, bis sie im Alter von 4 Monaten vollständig entwöhnt werden. Das Weibchen lässt den entwöhnten Nachwuchs gelegentlich in einer Kinderstube zurück, um während der Nachtstunden auf Nahrungssuche zu gehen. Dann bringt sie ihre Jungen zurück in die felsigeren Gebiete. Die Geschlechtsreife wird im Alter von 11 Monaten erreicht.
Die IUCN listet den Zwergbeutelmarder als endangered (gefährdet).
Laut IUCN ist der Zwergbeutelmarder in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit ist diese Art als Stark gefährdet (EN) eingestuft, und ihr Bestand ist abnehmend.
Da sie sich von kleinen Säugetieren ernähren, kontrollieren Zwergbeutelmarder die Populationszahlen dieser Arten und kommen so dem lokalen Ökosystem zugute.