Olinguito
Der Anden-Makibär (Bassaricyon neblina), auch als Olinguito (Kleiner Makibär, von spanisch Olingo für Makibär) bezeichnet, zählt, ebenso wie der Waschbär und der Nasenbär, zu den Kleinbären.
Der Anden-Makibärder zählt zur Gattung der Makibären (Bassaricyon) und ist nahe mit dem Makibär (Bassaricyon alleni) verwandt, unterscheidet sich jedoch genetisch von dieser Art. Der Anden-Makibär wurde erst 2006 vom US-amerikanischen Zoologen Kristofer Helgen als eigenständige Art erkannt und 2013 erstmals wissenschaftlich beschrieben. Sein Verbreitungsgebiet sind die Anden in Ecuador und Kolumbien.
Der Anden-Makibär erreicht eine Größe von 32 bis 40 cm, eine Schwanzlänge von 33 bis 43 cm und ein Gewicht von 0,75 bis 1,1 kg. Er ähnelt allgemein dem Makibären, ist jedoch kleiner und hat ein längeres, dichteres und lebhafter gefärbtes Fell. In Ecuador haben die Makibären ein hellbraunes Fell mit schwarzen Spitzen. In Kolumbien sind die Tiere rötlichbraun. Der Schwanz ist nicht auffällig geringelt. Bei gutem Licht ist das Ringelmuster jedoch manchmal zu sehen. Der Anden-Makibär hat ein Zitzenpaar und zieht nur ein Junges auf einmal auf.
Es werden die vier Unterarten Bassaricyon neblina neblina, B. n. osborni, B. n. hershkovitzi und B. n. ruber unterschieden. Ein Weibchen der Nominatform wurde 1923 von George Henry Hamilton Tate in 2130 m Höhe bei Las Máquinas in der Provinz Pichincha in Ecuador erlegt und befindet sich im American Museum of Natural History in New York City. Das Exemplar, das zuvor für einen Makibären gehalten wurde, ist seit 2013 das Typusexemplar dieser Art. Weitere Exemplare der Nominatform wurden 2006 von Kristofer Helgen und Miguel Pinto in der Provinz Cotopaxi in Höhenlagen von 1800 m, 2100 m, 2260 m und 2300 m entdeckt und gesammelt. Die anderen drei Unterarten stammen aus verschiedenen Regionen der kolumbianischen Anden. B. n. osborni kommt an den Osthängen der Westanden und der Zentralanden, B. n. hershkovitzi an den Osthängen der Zentralanden und B. n. ruber an den Westhängen der Westanden in Kolumbien vor.
Der Lebensraum des Anden-Makibären umfasst Wolken- und Nebelwälder der nördlichen Anden in Kolumbien und Ecuador, in 1500 bis 2750 Metern Höhe, während die anderen Makibären (Olingos) lediglich in Höhenlagen bis zu 2000 m vorkommen.
Die Lebensweise des Anden-Makibären ist bisher nur wenig erforscht. Er ist nachtaktiv und baumbewohnend. Die Art ernährt sich omnivor; meist besteht die Nahrung aus Früchten, insbesondere aus Wildfeigen, aber auch aus Nektar und Insekten.
Anden-Makibären sind Fleischfresser, ernähren sich aber hauptsächlich von Früchten, aber auch von Nektar und einigen Insekten.
Über das Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten der Anden-Makibären liegen derzeit keine Informationen vor. Es ist nur bekannt, dass die Weibchen jeweils nur einen einzigen Nachkommen aufziehen.
In Zukunft könnte der Anden-Makibär durch Urbanisierung und Entwaldung bedroht sein. Schätzungen zufolge wurden bereits 42% des historisch geeigneten Lebensraums des Anden-Makibärs in städtische Gebiete oder Landwirtschaft umgewandelt und weitere 21% blieben in natürlichem, aber weitgehend unbewaldetem Zustand. Da sich der natürliche Lebensraum des Anden-Makibärs in höheren Lagen befindet, muss sein "Nebelwald-Habitat" eindeutig geschützt werden, um die Überlebenswahrscheinlichkeit dieser Art zu gewährleisten.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Gesamtpopulation des Anden-Makibärs. Laut der HISTORY-Ressource geht die Population des Anden-Makibären in die Zehntausende. Gegenwärtig wird diese Art als "Near Threatened" (NT) eingestuft, und ihre Zahl ist heute abnehmend.