Manul
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Otocolobus manul
Populationsgrösse
58,000
Lebensdauer
8-11.5 years
Gewicht
2.5-4.5
5.5-9.9
kglbs
kg lbs 
Länge
46-65
18.1-25.6
cminch
cm inch 

Der Manul (Otocolobus manul, Syn.: Felis manul), auch Pallaskatze (nach Peter Simon Pallas) genannt, ist eine Katzenart aus Zentralasien.

Aussehen

Ein Manul ist etwa so groß wie eine Hauskatze, die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 60 Zentimeter, hinzu kommt der 25 bis 31 Zentimeter lange Schwanz. Durch die stämmige Gestalt, die relativ kurzen Beine und das dichte langhaarige Fell wirkt der Manul allerdings viel größer als eine Hauskatze. Die abgerundeten Ohren setzen recht tief am Kopf an und stellen vermutlich eine Anpassung an den für Beutegreifer deckungsarmen Lebensraum dar. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kleinkatzen sind beim Manul die Pupillen rund.

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Das Fell ist ockergelb und trägt einige schwarze Querstreifen, die aber im dichten Haar nicht immer leicht zu erkennen sind. Zwischen den drei Unterarten gibt es kleine Unterschiede in der Färbung. Im Vergleich zu anderen Wildkatzen ist das Fell länger, am Bauch sogar doppelt so lang wie auf dem Rücken oder an den Seiten. Die Spitzen der einzelnen Haare sind weiß. Wie auch beim Schneeleoparden schützt der dichte Pelz das Tier vor dem in seinem Lebensraum typischen kalten und schneereichen Winter.

Das Gewicht schwankt zwischen 2,0 und 4,5 Kilogramm.

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Verteilung

Erdkunde

Verbreitet ist der Manul von Transkaukasien und dem nördlichen Iran über Afghanistan, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Nord-Pakistan, Ladakh, Tibet und Xinjiang bis nach Südsibirien und in die Mongolei. Im Nordosten stößt er bis zum Baikalsee vor.

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Er lebt in felsigen Steppen, vorzugsweise im Gebirge, wo er in Höhen bis über 3.000 Metern vorkommt.

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Manul Lebensraum-Karte
Manul Lebensraum-Karte
Manul
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Gewohnheiten und Lebensstil

Manule sind nachtaktive Einzelgänger, die den Tag in Felsspalten und Höhlen verschlafen. Ihre Beutetiere sind Steinhühner, Pfeifhasen, Mäuse und Küken.

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Die Trächtigkeitsdauer beträgt ca. 66 Tage. Ein Wurf hat fünf bis sechs Junge.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Manul-Katzen sind Fleischfresser und fressen hauptsächlich kleine Nagetiere und Pikas. Kleine Säugetiere wie Maushasen, Mäuse, Erdhörnchen und Wühlmäuse werden ebenfalls gefressen, ebenso wie kleine Vögel, Heuschrecken und Eidechsen.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Manul-Katzen haben ein polygynes Paarungssystem, bei dem sich die Männchen während einer bestimmten Paarungszeit mit mehreren Weibchen paaren. Das Männchen folgt einem Weibchen während der Paarung mehrere Tage lang, vielleicht um es vor anderen Männchen zu schützen. Die Paarungszeit dauert von Dezember bis März. Nach einer Tragzeit von 9 bis 10 Wochen werden 3 bis 6 Jungtiere geboren. Die Jungtiere bleiben in der Regel in ihrem Bau, bis sie 2 Monate alt sind. Dann findet die Häutung statt und ihnen wächst ein erwachsenes Fell. Im Alter von 3 bis 4 Monaten folgen sie der Mutter, um in sozialen Mutter-Kätzchen-Gruppen auf Nahrungssuche zu gehen. Im Alter von 4 bis 5 Monaten, wenn die Jungtiere in der Regel ihre ausgewachsene Größe und ihr Gewicht erreicht haben, ziehen sie aus. Die Jungtiere können sich weit von der mütterlichen Höhle entfernen und werden schnell erwachsen. Sie werden innerhalb ihres ersten Lebensjahres geschlechtsreif.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Gesamtbestand des Manuls wird von der IUCN auf 58.000 adulte Tiere geschätzt. Man geht davon aus, dass die Bestände abnehmen. Der Manul wird als nicht gefährdet (least concern) eingestuft.

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Die größten Gefahren liegen, wie bei vielen Wildkatzen weltweit, in der zunehmenden Fragmentierung des Lebensraums durch Urbanisierung und die Ausdehnung der Landwirtschaft. Zudem fallen die Pallaskatzen immer wieder verwilderten Haushunden und den Giftködern, die gegen Viehräuber ausgelegt werden, zum Opfer.

Die Jagd wegen ihrer Felle spielte in der Mongolei, in China und in Russland eine große Rolle, der internationale Handel hat seit den 1980ern jedoch weitgehend ausgesetzt (Nowell und Jackson 1996). Lediglich in der Mongolei ist die Bejagung noch zu privaten Zwecken geduldet. Man geht von etwa 1000 verbleibenden Haushalten aus, die im Schnitt zwei Tiere pro Jahr erlegen (Wingard und Zahler 2006). Außerdem wird der Manul des Öfteren aus Versehen geschossen, da er leicht mit den in großer Zahl gejagten heimischen Murmeltieren verwechselt wird.

Im Juli 2020 brachten im Zoo von Nowosibirsk 3 Manul-Weibchen insgesamt 16 Jungtiere zur Welt.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Manul-Katze auf etwa 58.000 ausgewachsene Tiere. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.

Lustige Fakten für Kinder

  • Diese Katzen wurden 1776 nach Peter Pallas, dem deutschen Zoologen des achtzehnten Jahrhunderts, benannt. Das Wort 'Manul' stammt aus der mongolischen Sprache.
  • Der wissenschaftliche Name der Manul-Katze, Otocolobus, stammt aus dem Griechischen und bedeutet 'hässlich-ohrig'.
  • Als Pallas diese Katze zum ersten Mal beschrieb, nahm er fälschlicherweise an, dass es sich um einen Vorfahren der domestizierten Perserkatze handelte, und zwar aufgrund ihres gedrungenen Körperbaus, ihres langen Fells und ihres abgeflachten Gesichts.
  • Obwohl sie klein sind, sind Manul-Katzen aggressiv, so wie viel größere Katzen. Diese Kätzchen knurren, noch bevor sie ihre Augen öffnen können.
  • Pallas-Katzen sind aufgrund ihres kompakten Körpers schlechte Läufer. Wenn sie verfolgt werden, fliehen sie nicht vor der Gefahr, sondern suchen Zuflucht in kleinen Felsspalten oder in der Nähe von Felsbrocken.
  • Manas-Katzen sehen aufgrund ihres langen, dichten Fells und ihres stämmigen Körperbaus größer und schwerer aus, als sie sind. Sie sind in Wirklichkeit ähnlich groß wie Domestizierungskatzen.

Referenzen

1. Manul artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Manul
2. Manul auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/15640/0

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