Rohrkatze
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Felis chaus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
15 years
Höchstgeschwindigkeit
32
20
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
2-16
4.4-35.2
kglbs
kg lbs 
Höhe
36
14
cminch
cm inch 
Länge
59-76
23.2-29.9
cminch
cm inch 

Die Rohrkatze (Felis chaus) wird auch als Sumpfluchs bezeichnet und ist eine relativ langbeinige und kurzschwänzige Katze, die in asiatischen Feuchtgebieten zu Hause ist.

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Im Jahre 2008 hat die IUCN Rohrkatzen zwar als Gering Gefährdet eingestuft, in einigen Ländern ist der Populationstrend jedoch besorgniserregend rückläufig.

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Aussehen

Rohrkatzen haben ein beigefarbenes Fell ohne deutliche Zeichen oder Markierungen. Nur der etwa 30 cm lange Schwanz ist schwarz geringelt. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt etwa 70 cm. Am Ende der Ohren befinden sich schwarze Büschel, die an einen Luchs erinnern; daher rührt die Bezeichnung Sumpfluchs.

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Die Körpergröße von Rohrkatzen im Westen und Osten ihres Verbreitungsgebietes variiert beachtlich. Untersuchungen zeigten, dass aus Israel stammende männliche Rohrkatzen im Durchschnitt 10±1,4 kg wogen, und weibliche 7±1,73 kg. Aus Indien stammende männliche Rohrkatzen wogen 5,75±1,41 kg, und weibliche 4±1,97 kg.

Das Winterfell von Rohrkatzen ist nicht sehr dicht, und sie scheinen empfindlich gegenüber Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts zu sein. Aus Pakistan sind melanistische Rohrkatzen bekannt.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet von Rohrkatzen erstreckt sich im Wesentlichen über den Orient, vom Delta des Nil in Ägypten, nach West- und Zentralasien, aber auch in Südasien, Sri Lanka und Südostasien. In Indien sind sie die am meisten vorkommenden Kleinkatzen. Im Südwesten Asiens sind sie in Israel, im Süden des Libanon, im Nordwesten Jordaniens, im Westen Syriens bis in die Türkei und den Westen des Irak beheimatet. In Zentralasien leben sie im Kaukasus bis zu einer Höhe von 1.000 m, kommen um das Kaspische Meer, den Aralsee und damit verbundene Flusstäler herum vor, sowie im Iran bis nach Pakistan. In den Vorbergen des Himalaya leben sie bis zu einer Höhe von 2.400 m. In Südostasien sind sie bis in den Süden Chinas verbreitet, kommen aber auf der Malaiischen Halbinsel nicht südlich des Isthmus von Kra vor. Über ihre Verbreitung in Indochina, insbesondere in Myanmar, ist wenig bekannt. Dort scheinen Rohrkatzen außer im Nordosten Kambodschas sehr selten zu sein, was darauf zurückgeführt wird, dass sie insbesondere in Laos und Thailand in wahllos ausgelegten Fallen und Schlingen gefangen werden.

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Der äußerste Süden Russlands scheint die nördliche Verbreitungsgrenze von Rohrkatzen zu sein. Die durchschnittliche Temperatur im Januar beträgt dort 2 °C. An einzelnen Tagen ist es deutlich kälter, und auch leichter Schneefall ist möglich. In dieser Region verhungern und erfrieren viele Rohrkatzen, wenn es ungewöhnlich kalt ist und es länger anhaltend schneit.

Rohrkatzen gelten als sehr anpassungsfähig und kommen in einer Vielzahl unterschiedlicher Habitate vor. Sie leben im dichten Schilfröhricht, in undurchdringlichem dornigem Gebüsch, dichtem, sumpfigem Wald in der Nähe von Seen und Flussläufen. Sie sind aber auch in der Nähe von Küsten, Fischteichen, Stauseen und Bewässerungsanlagen gesichtet worden. In Transkaukasien und Tadschikistan sind sie in gebirgigen Regionen beobachtet worden, wo sie sich überwiegend in dicht bewachsenen Flusstälern aufhalten. Im indischen Keoladeo-Nationalpark sind sie in feuchten sumpfigen Gebieten, aber auch in trockenem Grasland beobachtet worden. Im nepalischen Chitwan-Nationalpark leben sie bevorzugt im Grasland und im Auwald in der Nähe von Flussläufen — ein Habitat, in dem auch Fischkatzen leben.

Als Johann Anton Güldenstädt in den Jahren von 1768 bis 1775 den Süden Russlands im Auftrag von Katharina II. bereiste, war er der erste Naturforscher, der im Kaukasus einen Kirmyschak zu Gesicht bekam. In seiner 15 Seiten langen lateinischen Erstbeschreibung von 1776 nennt er das Tier Chaus — ein Name, den nachfolgende Wissenschaftler für die Katze beibehielten, die in den Jahren von 1830 bis 1969 weitere Unterarten beschrieben haben. So bezeichnet heute das Trinom Felis chaus chaus nach wie vor die in Westasien heimische Unterart der Rohrkatze.

Die von der Fachgruppe des internationalen Umweltschutzverbandes IUCN (SSC Cat Specialist Specialist Group) anerkannten Unterarten sind:

  • Felis chaus chaus Güldenstädt, 1776, kommt in Westasien ( Anatolien, Levante, Irak, Iran, Westen Afghanistans) im Westen der Aralo-Kaspische Niederung, an den Ufern von Amudarja und Syrdarja und im ägyptischen Niltal vor.
  • Felis chaus affinis ( Gray, 1830), lebt auf dem Indischen Subkontinent vom Osten Afghanistans bis nach Süd- und Nordostindien und auf Sri Lanka.
  • Felis chaus fulvidina ( Thomas, 1929), kommt im festländischen Südostasien ( Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha und Vietnam) und im Süden Chinas vor.

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Rohrkatze Lebensraum-Karte
Rohrkatze Lebensraum-Karte
Rohrkatze
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Rohrkatzen sind Einzelgänger, die vorwiegend im Zwielicht aktiv sind. Sie jagen in den frühen Morgenstunden und abends bis nach Anbruch der Dunkelheit. Tagsüber ruhen sie in der Regel, sind aber auch schon bei der Jagd beobachtet worden. Sie sind nicht wasserscheu und können ausgezeichnet schwimmen.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Sie fressen aber auch Früchte. Nach einer Studie, die im Süden Usbekistans durchgeführt wurde, machen die Früchte der Schmalblättrigen Ölweide im Winter bis zu 17 Prozent ihrer Nahrung aus.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Nach einer Tragzeit von 63 bis 66 Tagen bringt die Rohrkatze drei bis vier Junge zur Welt. Das Geburtsgewicht von wilden Rohrkatzen ist bislang nicht gut untersucht. Nach einer Untersuchung wogen vier zwei Tage alte Rohrkatzen lediglich 43 bis 55 Gramm. In der Gefangenschaft geborene Rohrkatzen sind bei der Geburt deutlich schwerer und wiegen zwischen 103 und 161 Gramm. Sie öffnen ihre Augen zwischen ihrem 10. und 13. Lebenstag und werden während der ersten drei Lebensmonate gesäugt. Feste Nahrung nehmen sie etwa ab dem 50. Lebenstag auf. In einem Alter von acht bis neun Monaten sind sie vom Elterntier unabhängig. Sie sind zu dem Zeitpunkt aber noch nicht voll ausgewachsen. Über das Alter, in dem sie fortpflanzungsfähig werden, gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Bei in Gefangenschaft gehaltenen Weibchen tritt die Geschlechtsreife bereits mit elf Monaten ein, in freier Wildbahn vermutlich deutlich später. Die älteste in Gefangenschaft lebende Rohrkatze wurde neun Jahre und 10 Monate alt.

POPULATION

Populationsgefährdung

Rohrkatzen überleben gut in Agrarlandschaften und künstlich angelegten Feuchtgebieten. Dennoch stellt die Zerstörung natürlicher Feuchtgebiete, insbesondere in trockenen Regionen, eine Bedrohung dar, da sie in natürlichen Feuchtbiotopen häufiger vorkommen. In vielen Regionen sind Populationen kleiner geworden, da sie in der Nähe von besiedelten Gebieten in Fallen gefangen oder vergiftet werden.

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Veränderungen des Lebensraums wirken sich negativ auf den Bestand von Rohrkatzen aus. Umfangreiche Waldrodungen auf Sri Lanka führten in den 1970er Jahren dazu, dass sich Rohrkatzen mangels natürlicher Beutetiere auf Hausgeflügel und Ziegen spezialisierten. In der Folge wurden Rohrkatzen gejagt. Einzelne Ziegenhalter töteten bis zu zwölf Rohrkatzen im Monat. Der Handel mit Rohrkatzenfellen ist ein weiterer Faktor, der zu einer intensiven Bejagung beitrug und noch beiträgt. Im Jahr 1979 verbot die indische Regierung den Export der Felle. Zum Zeitpunkt des Verbots hatten indische Händler 306.343 Rohrkatzenfelle auf Lager.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtpopulationsgröße der Rohrkatze unbekannt. Es gibt jedoch geschätzte Populationen in den folgenden Gebieten: 500 Individuen in Russland und mehr als 10.000 Individuen in Nepal. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.

Lustige Fakten für Kinder

  • Dschungelkatzen sind schnelle Läufer; eine Katze im Iran wurde mit einer Geschwindigkeit von 20 Meilen pro Stunde gemessen.
  • Der wissenschaftliche Name der Dschungelkatze ist Felis chaus, woraus sich auch der Name für die Chausie ableitet, die eine Kreuzung aus Hauskatze und Dschungelkatze ist.
  • Dschungelkatzen fangen ihre Beute, indem sie sich an sie heranpirschen, wie es auch die Hauskatze tut. Sie springt auch in die Luft, um Vögel zu fangen, so wie es der Karakal tut. Wie der Serval springt sie kühn über den Boden auf ihre Beute.
  • Die Dschungelkatze miaut, zwitschert, schnurrt, knurrt, gurgelt, faucht und bellt.
  • Wenn Dschungelkatzen ihre Wangen an etwas reiben, hinterlassen sie ihren Speichel, der für andere ihrer Art ein Duftmarker ist. Sie reiben ihre Wangen auch an den Duftmarkierungen anderer, um deren Gerüche "aufzuschnappen", und Männchen reiben oft die Wangen von Weibchen.
  • Die Vorder- und Hinterfüße von Rohrkatzen haben alle Krallen, so dass sie problemlos auf Bäume klettern können, sowohl nach oben als auch nach unten.
  • In der Vergangenheit wurde die Rohrkatze mumifiziert und in Gräbern in Ägypten beigesetzt.

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Referenzen

1. Rohrkatze artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rohrkatze
2. Rohrkatze auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/8540/0

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