Großmazama

Großmazama

Rotmazama, Roter spießhirsch

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Mazama americana
Lebensdauer
7-16 years
Gewicht
24-48
52.8-105.6
kglbs
kg lbs 
Höhe
67-80
26.4-31.5
cminch
cm inch 
Länge
105-144
41.3-56.7
cminch
cm inch 

Der Großmazama (Mazama americana), auch Rotmazama oder Roter Spießhirsch genannt, ist eine Art der Hirsche, die in Südamerika vorkommt und dort in dichten tropischen Regenwäldern lebt. Sie ist einzelgängerisch und ernährt sich von Früchten und Blättern. Die taxonomische Stellung des Großmazama ist bisher ungeklärt, möglicherweise umfasst er aber mehrere Unterarten oder Arten.

Aussehen

Der Großmazama ist ein mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 90 bis 145 cm, einer Schwanzlänge von 12 bis 16 cm und einer Schulterhöhe von 60–80 cm einer der kleineren Vertreter aus der Familie der Hirsche. Das Körpergewicht der Einzeltiere beträgt ca. 30–35 kg, kann im Extremfall aber auch bis zu 65 kg erreichen. Weibliche und männliche Tiere zeigen keinen äußeren Geschlechtsdimorphismus. Das kleine Geweih der Tiere besteht nur aus zwei kurzen Spießen von etwa 10 cm Länge. Die Fellfärbung am Körper reicht von braun bis rotbraun. An der Halsinnenseite, der Kinnunterseite, dem Unterbauch sowie an der Innenseite der Beine sind die Tiere weiß gefärbt, im Gesicht und am Nacken grau. Am Nacken sind bei einigen Individuen dunklere Flecken vorhanden, ebenso wie eine dunkle Rückenlinie ausgebildet sein kann.

Verteilung

Erdkunde

Diese Art kommt in Südamerika östlich der Anden von Kolumbien und Venezuela im Norden bis nach Paraguay und das nördliche Argentinien im Süden vor. Sie ist auch auf Trinidad nachgewiesen, während sie auf Tobago ausgerottet wurde. Der Großmazama bevorzugt tropische Regenwälder und subtropische Wälder, kommt aber auch in Savannengebieten in der Nähe von Waldgrenzen vor.

Großmazama Lebensraum-Karte

Klimazonen

Großmazama Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Tagsüber hält sich der Großmazama, der außer in der Paarungszeit als Einzelgänger lebt, im dichten Unterholz versteckt. Hauptsächlich ist er während der Dämmerung oder Nacht aktiv. Einzelne Tiere unterhalten Eigenreviere von 50 bis 100 ha Größe, deren Ränder mit Urin und Kot markiert werden. Über die Sekrete verläuft auch die Hauptkommunikation der Tiere. Andere Markierungen erfolgen durch Reibung des Kopfes an der Rinde der Baumstämme. Ein Großteil der Wachzeit verbringt der Großmazama mit der Nahrungsaufnahme. Er ernährt sich von Gräsern, Laub, Früchten, Samen und Trieben verschiedenster Urwaldbäume. Untersuchungen in Suriname zufolge vertilgt er während der Regenzeit hauptsächlich Früchte, während der Trockenzeit aber eher Blätter.

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Zu ihren natürlichen Feinden zählen größere Greifvögel, Anakondas, der Jaguar und der Ozelot. Meist flüchtet der Großmazama in dichte Vegetation, verharrt aber auch teilweise in Starre. Als guter Schwimmer ist er auch befähigt, Fressfeinden durch Gewässer zu entkommen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Großmazaken ernähren sich vorzugsweise als Fruchtfresser, wenn dies möglich ist. Wenn Früchte jedoch schwer zu finden sind, wechseln sie in der Regel zu einer Ernährung auf Blattbasis. Außerdem beginnen diese Säugetiere mit dem Beginn der Regenzeit, Pilze zu fressen.

Paarungsgewohnheiten

Der Großmazama pflanzt sich ganzjährig fort. Er ist mit elf bis 13 Monaten geschlechtsreif. Territoriale Männchen werben um die Weibchen durch Hornkämpfe und Beißen. Die Tragzeit der Weibchen beträgt 200 bis 225 Tage, teilweise werden auch 240 Tage angegeben. In der Regel wird nur ein Jungtier geboren, dass etwa 1,8 kg wiegt und weiße Fellflecken aufweist. Die Jungtiere verstecken sich zuerst im Unterholz vor Feinden und begleiten die Mutter später bei der Nahrungssuche.

POPULATION

Populationsgefährdung

Obwohl der Großmazama als "Data Deficient" eingestuft wird, ist er wahrscheinlich von lokalen Bedrohungen betroffen. Es gibt keine Informationen über den Status der meisten Großmazama-Unterarten, aber eine der größten Bedrohungen für diese Art als Ganzes ist die Jagd für den persönlichen Verbrauch in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Das Fleisch von Großmazamas wird auf den Märkten vieler größerer Städte des Amazonasbeckens verkauft. Diese Tiere werden jedoch nicht nur wegen ihres Fleisches gejagt, sondern auch als Schädlinge, die die Bohnen- und Maiskulturen schädigen. Wahrscheinlich sind sie aber auch lokal bedroht. Zum Beispiel leiden die Tiere in Paraguay und Venezuela unter der Zerstörung ihres Lebensraums.

Populationszahl

Es wird vermutet, dass die Art in einigen Gebieten weit verbreitet ist, aber die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulation des Großmazamas. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als Unzureichende Datengrundlage (DD) eingestuft.

Ökologische Nische

Großmazamen sind im Amazonasbecken beheimatet und haben einen erheblichen Einfluss auf die Ökosysteme dieser Region. Zum einen fungieren sie als wichtige Samenverbreiter, die das Überleben vieler Pflanzenarten sichern. Dann beeinflussen sie direkt die Struktur ihres Waldlebensraums, indem sie die lokalen Pflanzengemeinschaften verändern. Und schließlich sind diese Huftiere wichtige Beutetiere für zahlreiche Prädatoren in ihrem Verbreitungsgebiet, wie Pumas oder Jaguare.

Lustige Fakten für Kinder

  • Nach einer weit verbreiteten Meinung sind Rehe nicht in der Lage, Laute von sich zu geben. Dennoch haben diese Tiere einen einzigen Ruf, einen scharfen Schrei.
  • Großmazamas werden von 14 Unterarten repräsentiert.
  • Der Name "Großmazama" leitet sich vermutlich von dem altfranzösischen Wort "broc" ab, das für den Zinken des weiblichen Hirschgeweihs verwendet wurde.
  • Im 17. Jahrhundert wurde dieses Tier in Mexiko "mazame" oder "macame" genannt. Großmazamen waren in weiten Teilen Mittel- und Südamerikas verbreitet, daher die lateinische Endung "-anus" oder "-ana", was "dazugehören" bedeutet.
  • Diese Säugetiere besitzen 4 Mägen, von denen nur einer genutzt wird, während die anderen 3 "falsche Mägen" sind. Sie kauen wieder, was ihnen bei der Verdauung ihrer Mahlzeit hilft.
  • Die Länge der Beine ist bei Hirschen je nach Lebensraum unterschiedlich.
  • Hirsche bewohnen in der Regel so genannte "Rand"-Lebensräume - bewaldete Standorte, die ständige Weidegänger und Nahrungsquellen bieten. Sie sind jedoch in der Lage, in einer großen Vielfalt von Umgebungen zu leben.

Referenzen

1. Großmazama artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fmazama
2. Großmazama auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/29619/0

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