Rotrückenzaunkönig
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Thryophilus rufalbus

Der Rotrückenzaunkönig (Thryophilus rufalbus) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien und Venezuela verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Rotrückenzaunkönigs erfolgte 1845 durch Frédéric de Lafresnaye unter dem wissenschaftlichen Namen Thryothorus rufalbus. Als Heimatort des Typusexemplars gab er pauschal Mexiko an. Bereits 1864 führte Spencer Fullerton Baird die für die Wissenschaft neue Gattung Thryophilus ein. Dieser Name leitet sich von »thryon θρυον« für »Schilfrohr« und »philos, phileō φιλος, φιλεω« für »Liebender, Liebhaber, lieben« ab. Der Artname »rufalbus« ist lateinisches Wortgebilde aus »rufus« für »rötlich« und »albus« für »weiß«. »Cumanensis« bezieht sich auf den Ort Cumaná. »Minlosi« ist Emilio José Minlos (1856–1901) gewidmet. »Sylvus« leitet sich vom lateinischen Wort »silva« für »Holz, Wald« ab. »Castanonotus« setzt sich aus »castanon καστανον« für »kastanienfarben« und »-nōtos, nōton -νωτος, νωτον« für »-rückig, Rücken« zusammen. »Transfinis« bildet sich aus »trans« für »hinter, über« und »finis« für »Grenze, Ende«. »Skutchi« ist eine Widmung für Alexander Frank Skutch.

Aussehen

Der Rotrückenzaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 14,5 bis 16,5 cm bei einem Gewicht der Männchen von ca. 28,0 g und der Weibchen von ca. 25,0 g. Er ist ein auffallend rötlicher und ziemlich großer Zaunkönig mit auffälliger schwarz-weißer Gesichtsmarkierung. Er hat einen schmalen grauweißen Überaugenstreif, wobei der braune Augstreif oben und unten schmal schwärzlich gesäumt ist. Die Zügel sind braun, die Ohrdecken weißlich gelbbraun und matt schwarz gefleckt. Der Oberkopf ist ockerbraun, der Rücken und die Schultern rötlich und der Bürzel fuchsbraun. Die Handschwingen und die Armschwingen sind rötlich braun mit schwärzlichen braunen Streifen. Der Schwanz ist rötlich braun mit schmalen schwärzlichen Binden. Die Kehle und die Brust sind schmutzig weiß, die Brust mit unklaren gräulichen Flecken. Die Flanken sind matt ockerbraun, die Unterschwanzdecken schwärzlich gestreift. Die Augen sind haselnussbraun bis rötlich braun, der Oberschnabel schwarz, der Unterschnabel bläulich fleischfarben und die Beine hell pflaumenfarbengrau. Beide Geschlechter ähneln sich im Aussehen. Jungtiere haben verschwommenere Gesichtsmarkierungen, eine geflecktere Brust und unklar gezeichnete Streifen an den Unterschwanzdecken.

Verteilung

Erdkunde

Der Rotrückenzaunkönig bevorzugt eher trockenes Laub abwerfenden Wald oder Waldränder, inklusive Plantagen. Seltener trifft man ihn in halbtrockenem Wald. In den Llanos Venezuelas kommt er auch in Galeriewald vor. In El Salvador kommt er außerhalb der Brutsaison im Dickicht von Palmen der Art Bactris subglobosa vor. Meist bewegt er sich in Höhenlagen von 300 bis 1500 Metern, in El Salvador in den Wintermonaten bis hinunter zum Meeresspiegel.

Rotrückenzaunkönig Lebensraum-Karte
Rotrückenzaunkönig Lebensraum-Karte
Rotrückenzaunkönig
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Zur Ernährung des Rotrückenzaunkönigs gehören vorwiegend Wirbellose, aber auch vegetarische Speisen wie Beeren. Sein Futter sucht er in den unteren Straten im Laubabfall und den verwundenen Ranken. Meist ist er alleine unterwegs. In Zeiten von Nahrungsknappheit wurde beobachtet, dass er Nestlinge des Hauszaunkönigs (Troglodytes aedon musculus) tötete, nicht um sie zu fressen, sondern offenbar einfach, um potentielle Konkurrenz um Nahrung auszuschalten.

Paarungsgewohnheiten

Die Brutsaison des Rotrückenzaunkönigs ist in Costa Rica von Mai bis Juni, in El Salvador von März bis Anfang Mai und in Venezuela von Mai bis Juli. Das kugelförmige Nest ist aus Gras gebaut und hat eine nach unten geneigte Eingangsröhre. Oft wird es in Kugelkopf-Akazien (Vachellia collinsii) oder Stierhorn-Akazie (Vachellia cornigera) gebaut, die aggressive symbiotische Ameisen beherbergen. Ein Gelege besteht aus zwei bis drei blaugrünen oder himmelblauen Eiern ohne Markierungen, selten auch aus vier. Informationen über die Bebrütungszeit und die Zeit, bis die Nestlinge flügge werden, sind nicht bekannt. Die Küken werden nur vom Weibchen gefüttert. Die Familie zerbricht recht schnell, nachdem die Jungtiere entflogen sind. Sein Nest wird öfters vom Streifenkuckucks (Tapera naevia) als Wirtsnest für dessen Eier benutzt.

POPULATION

Referenzen

1. Rotrückenzaunkönig artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rotr%C3%BCckenzaunk%C3%B6nig
2. Rotrückenzaunkönig auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22711455/132098165
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/690202

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