Kurzschnabel-ameisenigel
Der Kurzschnabeligel, auch Kurzschnabel-Ameisenigel (Tachyglossus aculeatus) ist eine eierlegende Säugetierart aus der Ordnung der Kloakentiere und der Familie der Ameisenigel (Tachyglossidae). Er bewohnt weite Teile Australiens, auch Tasmanien, und das südöstliche Neuguinea.
Kurzschnabeligel erreichen eine Kopfrumpflänge von 35 bis 53 Zentimeter und ein Gewicht von 2,5 bis 7 Kilogramm. Auffallendste Merkmale sind die gelben oder gelb-schwarzen Stacheln am Rücken und an den Flanken, die an die – nicht verwandten – Igel erinnern, sowie die lange, röhrenförmige Schnauze. Das übrige Fell ist bräunlich gefärbt und kann teilweise die Stacheln bedecken. Von anderen Ameisenigeln ist er leicht durch die Anzahl der Grabkrallen an den Pfoten zu unterscheiden, der Kurzschnabeligel besitzt fünf Krallen.
Kurzschnabeligel sind in Australien, einschließlich Tasmanien, und Papua-Neuguinea beheimatet. Sie bewohnen eine Reihe von Lebensräumen, darunter Wiesen, Heidelandschaften, Waldgebiete, Küstenwälder, trockene Gebiete im Landesinneren und die australische Wüste. Man findet sie auch in landwirtschaftlichen Gebieten und Stadtrandgebieten,
Diese Tiere bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen und sind vorwiegend dämmerungsaktiv, außerhalb der Paarungszeit sind sie Einzelgänger. Ihre Nahrung besteht fast ausschließlich aus Ameisen und Termiten, die sie mit ihrer langen, klebrigen Zunge aufnehmen und mit Hornplatten an der Zunge und am Gaumen zerkleinern – sie sind nämlich zahnlos.
Nach einem komplizierten Vorspiel kommt es im Juli oder August zur Paarung. Rund drei bis vier Wochen danach legt das Weibchen ein, selten zwei oder drei Eier, das in einem eigens dafür angelegten Beutel am Bauch weitere zehn Tage bebrütet wird. Nach dem Schlüpfen hält sich das Jungtier noch rund acht Wochen im Beutel der Mutter auf. Sobald seine Stacheln wachsen – im Alter von rund acht Wochen – verlässt es diesen und wird an einem sicheren Ort versteckt und regelmäßig gesäugt, bis es rund sieben Monate alt ist.
In menschlicher Obhut können Kurzschnabeligel 50 Jahre alt werden. Heute (Dezember 2016) werden Kurzschnabeligel in Deutschland lediglich in Duisburg, Frankfurt und Rockenhausen gepflegt.
Kurzschnabeligel zählen zu den weitestverbreiteten einheimischen australischen Säugetieren, da sie anspruchslos in Bezug auf ihren Lebensraum sind und mit ihren Stacheln einen guten Schutz gegen Fressfeinde besitzen.
Es werden insgesamt sechs Unterarten unterschieden:
Die Unterart auf Tasmanien wird manchmal als eigene Art betrachtet.
Für detaillierte Informationen siehe Ameisenigel.
Kurzschnabeligel sind Fleischfresser (Insektenfresser). Zu ihrer Ernährung gehören Ameisen, Termiten, Würmer und Maden.
Kurzschnabeligel sind polygyn und in der Brutzeit kann ein "Zug" von mehreren Männchen einem Weibchen folgen, in der Hoffnung, sich mit ihr zu paaren. Die Paarung findet normalerweise zwischen Juni und August statt. Die Trächtigkeit dauert etwa 23 Tage, dann legt das Weibchen ein einziges weichschaliges Ei zur Bebrütung in ihren Beutel. Nach etwa 10 Tagen schlüpft das Ei und das Echidna-Baby, ein "Puggle", ist etwa 1,5 cm (0,6 Zoll) lang. Der Puggle bleibt im Beutel seiner Mutter, bis sich seine Stacheln entwickeln, etwa im Alter von 3 Monaten. Wenn die Puggles alt genug sind, geht ihre Mutter zum Füttern hinaus und lässt sie in einer Behausung zurück. Bis zur Entwöhnung im Alter von etwa 7 Monaten werden Mopsmäuse weiterhin von ihren Müttern gesäugt. Sie werden unabhängig, wenn sie 1 Jahr alt sind.
Diese Art ist in den meisten Teilen ihres Verbreitungsgebiets keinen größeren Bedrohungen ausgesetzt. Aufgrund der europäischen Besiedlung und der damit einhergehenden Bedrohung durch Landrodung, Prädatoren und Konkurrenz durch eingeführte Arten sowie Straßensterben verschwindet der Kurzschnabeligel jedoch aus Teilen seines Verbreitungsgebiets.
Die globale Populationsgröße des Kurzschnabeligels wurde nicht quantifiziert. Laut der Roten Liste der IUCN ist diese Art in den meisten Teilen ihres Verbreitungsgebiets weit verbreitet und weit verbreitet und weist einen stabilen Populationstrend auf. Sie wird auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.