Iberiensteinbock
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Capra pyrenaica
Populationsgrösse
50,000
Lebensdauer
12-16 years
Gewicht
35-80
77-176
kglbs
kg lbs 
Höhe
65-75
25.6-29.5
cminch
cm inch 
Länge
100-140
39.4-55.1
cminch
cm inch 

Der Iberiensteinbock (Capra pyrenaica) ist eine auf der Iberischen Halbinsel verbreitete Art der Ziegen. Trotz der äußerlich recht deutlichen Unterschiede gleicht er genetisch stark dem Alpensteinbock.

Aussehen

Der Iberische Steinbock wirkt kleiner und zierlicher als der Alpensteinbock. Seine Kopfrumpflänge beträgt 100 bis 140 cm, seine Schulterhöhe 65 bis 75 cm und das Gewicht liegt bei etwa 40 kg (Weibchen) bzw. 80 kg (Böcke). Das Fell ist hellbraun gefärbt und ähnelt dem der Bezoarziege. Im Sommer ist es hell- bis rotbraun. Das Gehörn des Iberiensteinbocks ist anders geformt als das des Alpensteinbocks. Es wird beim Bock bis zu 75 cm lang. Sie krümmen sich zuerst nach außen und oben, später nach innen zurück und haben eine scharfe Hinterkante. Die Geiß besitzt nur kurze, kaum gebogene Hörner.

Verteilung

Erdkunde

Ursprüngliches Verbreitungsgebiet waren die Pyrenäen und mehrere Bergketten Spaniens und Portugals. Heute ist es durch heftige Bejagung jedoch stark geschrumpft, weshalb die gesamte Art potentiell gefährdet ist.Vier Unterarten werden unterschieden, von denen zwei ausgestorben sind. Der Portugiesische Steinbock (C. p. lusitanica) wurde bereits 1890 ausgerottet.

Mehr anzeigen

Der Pyrenäen-Steinbock (C. p. pyrenaica) wurde im 19. Jahrhundert auf der französischen Seite der Pyrenäen ausgerottet; in den 1980ern gab es auf der spanischen Seite noch 30 Tiere, in den 1990ern fiel die Zahl weiter; das letzte lebende Exemplar, ein Weibchen, starb am 6. Januar 2000, womit die Unterart ausgestorben war. Da die Population streng geschützt und bewacht war, sind die Gründe des Aussterbens rätselhaft; vermutet wird eine Anfälligkeit für Infektionen, die von Rinder- und Ziegenherden ausgingen. Versuche, diese Unterart durch Klonen wieder zum Leben zu erwecken, sind bisher gescheitert. 2013 wurden jedoch gewöhnliche Iberiensteinböcke in den französischen Pyrenäen wieder angesiedelt, je 40 Tiere im Bereich des Pyrenäen-Nationalparks und im Bereich des Mont Valier im Ariège.

Die zwei weiteren Unterarten sind einigermaßen gesichert: Der Andalusische Steinbock (C. p. hispanica) aus dem Südosten Spaniens zählt etwa 8000 Exemplare. Der Gredos-Steinbock (C. p. victoriae) aus Zentral-Spanien war 1905 bis auf zwölf Tiere ausgerottet; die wurden aber streng geschützt und konnten sich heute wieder zu einer Population von 3500 vermehren. Da dieser Bestand aber noch immer nicht wirklich gesichert ist, gilt die Unterart weiter als gefährdet.

Weniger anzeigen
Iberiensteinbock Lebensraum-Karte

Klimazonen

Iberiensteinbock Lebensraum-Karte
Iberiensteinbock
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Wie andere Steinböcke und Wildziegen bewohnt die Art felsiges oder bergiges Gelände.In Lebensweise und Ernährung unterscheidet sich die Art kaum vom Alpensteinbock. Wie dieser ernährt er sich von Gräsern, Kräutern und Blättern. Die Paarungszeit fällt in die Zeit zwischen November und Januar. In dieser Zeit leben die Tiere in gemischten Gruppen von etwa zehn Tieren, die aus Böcken und Geißen bestehen. Ab Februar verlassen die alten Böcke diese Gruppen. Im April, wenn die trächtigen Weibchen ihre Jungen gebären, verlassen auch die halbwüchsigen die Gruppen. Im Herbst bilden sich dann wieder größere gemischte Herden. Die Tragezeit beträgt sechs Monate und endet im Mai mit der Geburt eines Jungtieres (Kitz), in seltenen Fällen auch Zwillingen.

Fressverhalten und Ernährung

Iberiensteinböcke sind Pflanzenfresser (Blattfresser). Sie ernähren sich von Kräutern, Gräsern und Eicheln von Steineichen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Iberiensteinböcke sind polygyne Brüter. Während der Brunftzeit, die im November-Dezember stattfindet, konkurrieren die Männchen mit den Weibchen durch Kopfstöße um die Paarung. Die Trächtigkeit dauert etwa 161-168 Tage. Danach bringen die Weibchen 1 oder 2 Junge zur Welt. Während der Geburtssaison werden die Jährlinge zum Zeitpunkt der Neugeburten von den weiblichen Gruppen getrennt. Die Männchen sind die ersten, die sich trennen und zu ihren reinen Männergruppen zurückkehren, während die weiblichen Jährlinge schließlich zu ihren Müttern zurückkehren und die nächsten Jahre mit der Gruppe verbringen. Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa 1,5 Jahren, während die Männchen im Alter von 3 Jahren zur Fortpflanzung bereit sind.

POPULATION

Populationsgefährdung

Jagddruck, landwirtschaftliche Entwicklung und die Verschlechterung des Lebensraums sind die Hauptbedrohungen, aufgrund derer die Populationen des Iberiensteinbocks in den letzten Jahrhunderten erheblich abgenommen haben. Zu den künftigen Bedrohungen für diese Tiere gehören Überbevölkerung, Krankheiten und potenzielle Konkurrenz mit Hausvieh und anderen Huftieren sowie die negativen Auswirkungen menschlicher Störungen durch Tourismus und Jagd.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Iberiensteinbocks auf etwa 50.000 Individuen. Es gibt geschätzte Populationen der Art in den folgenden Gebieten: Sierra Nevada - 16.000 Individuen; Sierra de Gredos - 8.000 Individuen; Maestrazgo - 7.000 Individuen; Serranía de Ronda und Sierras de Grazalema - 4.000 Individuen; Puertos de Tortosa y Beceite Natural Park - 4.000 Individuen; Cazorla - 2.500 Personen; Sierra Tejeda y Almijara - 2.500 Personen; Sierras de Antequera - 2.000 Personen; Sierra Morena - 2.000 Personen und Muela de Córtes - 1.500 Personen. Im Jahr 2003 umfasste die portugiesische Population etwa 75 Individuen. Gegenwärtig wird der Iberiensteinbock auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und seine Zahl nimmt zu.

Referenzen

1. Iberiensteinbock artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Iberiensteinbock
2. Iberiensteinbock auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/3798/10085397

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen