Indische chamäleon
Das Indische Chamäleon (Chamaeleo zeylanicus) lebt in Indien und vereinzelt in Sri Lanka und Pakistan. Das leguanartige Schuppenkriechtier lebt in bewaldeten Regionen und Buschland. Der Bestand der Art ist nicht gefährdet.
Das Chamäleon besitzt einen verknöcherten Fortsatz auf dem Kopf, der bei Männchen oft signifikant größer ist als bei Weibchen. Das Indische Chamäleon lebt hauptsächlich auf Bäumen und ist mit einem Greifschwanz, der auch als „fünftes Bein“ bezeichnet wird, ausgestattet. Es hat an jedem Fuß fünf Zehen, von denen immer zwei bzw. drei zusammengewachsen sind. Diese Fußform und der Greifschwanz geben dem Chamäleon Halt im Geäst.
Wie andere Chamäleon-Arten auch, hat die indische Art eine lange Zunge und zwei voneinander unabhängige Augen. Beide Augen zusammen erblicken 342° des Umfelds. Es ergibt sich ein toter Winkel von lediglich 18° im Rücken des Tieres. Indische Chamäleons sind in der Lage, ihre Hautfarbe zu ändern. Dies geschieht zur Kommunikation unter Artgenossen oder zur Regulierung der Körpertemperatur. Dabei ist die Modifikation der Hautfarbe unabhängig von der farblichen Umgebung.
Es ist das einzige Chamäleon, das auf dem indischen Subkontinent endemisch ist.
Das Indische Chamäleon lebt in Indien südlich der Gangesebene von Gujarat bis Westbengalen. In Sri Lanka kommt es an der westlichen Küste, nördlich von Colombo bis zum Wilpattu-Nationalpark, sowie in mehreren kleinen Gebieten über das ganze Land verteilt vor. In Pakistan trifft man die Art im Südosten des Sindh an.
Indische Chamäleons sind tagaktive Lebewesen. Sie bewegen sich langsam, wippend oder schwankend (sie versuchen, schwankende Äste zu imitieren) und sind normalerweise Baumbewohner. Sie haben eine extrem lange und klebrige Zunge, mit der sie Insekten aus mehreren Metern Entfernung fangen können. Entgegen weit verbreiteter Missverständnisse ändern sie ihr Aussehen nicht in Abhängigkeit von ihrer Umgebung oder ihrem Hintergrund oder gar zur Tarnung und sind möglicherweise nicht einmal in der Lage, Farbunterschiede wahrzunehmen. Vielmehr dient die Färbung in erster Linie der Kommunikation mit anderen Vertretern ihrer Spezies, einschließlich der Signalisierung der Empfänglichkeit eines Weibchens (hellere Muster zeigen tendenziell die Bereitschaft zur Paarung an) oder der Unterwürfigkeit bei allgemeinen Streitigkeiten (bei Revier- oder Männchen-Weibchen-Streitigkeiten werden dunklere Farbtöne oft mit Unterwerfung, Wut oder dem Wunsch nach Einsamkeit in Verbindung gebracht). Außerdem können Indische Chamäleons ihre Färbung ändern, um ihre Körpertemperatur zu kontrollieren. Sie wechseln zu dunkleren Farben, um Wärme zu absorbieren, oder zu helleren, um sich abzukühlen.
Indische Chamäleons sind Fleischfresser (Insektenfresser). Sie ernähren sich von einer Vielzahl von Insekten, darunter Heuschrecken, Grillen und Termiten.
Über das Fortpflanzungsverhalten der Indischen Chamäleons ist wenig bekannt. Sie brüten normalerweise während der Wintermonate. Die Weibchen legen zwischen 10 und 40 Eier in ein Loch im Boden, wo sie etwa 3 Monate lang bebrütet werden. Die Jungtiere sind bei der Geburt unabhängig und benötigen keine elterliche Fürsorge.
Indische Chamäleons leiden stark unter dem Verlust ihres ursprünglichen Lebensraums durch die Ausbreitung von Landwirtschaft und menschlichen Siedlungen sowie durch illegalen Holzeinschlag.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtgröße der Population des Indischen Chamäleons. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.