Kea, Bergpapagei
Der Kea (Nestor notabilis), manchmal auch Bergpapagei genannt, ist ein vom Aussterben bedrohter Vogel aus der Gattung der Nestorpapageien (Nestor), der zur Familie der Strigopidae zählt.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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AllesfresserAls Allesfresser, Omnivore oder Pantophage werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammen...
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AasfresserAls Aasfresser oder Nekrophagen werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung hauptsächlich oder teilweise aus Kadavern von Tieren besteht, die sie nicht ...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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NesthockerIn
InselendemischOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Mo
MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
Po
PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
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SchwarmbildendSchwarmbildende Vögel sind Vögel, die sich zur Nahrungssuche versammeln oder gemeinsam reisen. Schwarmbildende Vögel werden typischerweise mit Tier...
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DominanzhierarchieSo
SozialKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitIn
Intelligente TiereDer etwa 46 Zentimeter lange Kea ist relativ unauffällig gefärbt und mit überwiegend olivgrünem Federkleid ausgestattet. Die Unterflügeldecken und der Bürzel sind orangefarben. Der Vogel besitzt einen recht schlanken, hakenförmigen Schnabel. Männliche Exemplare bringen es auf ein Körpergewicht von 900 bis 1100 Gramm, während die Weibchen rund 20 % leichter sind und ein Körpergewicht zwischen 700 und 900 Gramm aufweisen.
Die Heimat der Keas erstreckt sich über eine Fläche von rund vier Millionen Hektar entlang der alpinen Regionen der Südinsel Neuseelands, angefangen von Farewell Spit im Norden der Westküste bis hinunter in die Region um Waitutu im Südwesten der Südküste, sowie in den Bergen der Kaikoura Ranges im Nordosten der Südinsel.
Der Kea gehört zu den wenigen Papageienarten, die außerhalb der Tropen leben und auch in verschneiten Regionen überwintern können, doch in den Wintermonaten, wenn in den Bergen die Nahrung knapp wird, treibt es die Vögel mitunter auch ins Flachland.
Die Population der Keas wird vom neuseeländischen Department of Conservation auf zwischen 3000 und 7000 Exemplare geschätzt.
Kea sind sehr gesellige Vögel, die in Gruppen von bis zu 13 Vögeln leben und in Schwärmen von bis zu 20 Vögeln auf Nahrungssuche gehen. Sie sind tagaktiv. Morgens gehen die Vögel auf Nahrungssuche und ruhen sich in der Mitte des Tages aus. Abends kommen sie wieder zum Fressen heraus und kehren nachts zu ihren Schlafplätzen auf den Ästen zurück. Kea kommunizieren mit Hilfe von verschiedenen Lauten, Körperhaltungen und Gesten. Ihr Hauptruf klingt wie "keee-aa" und ist normalerweise zu hören, wenn die Vögel hoch in den Himmel aufsteigen. Am Boden kommunizieren Kea mit leisem Gemurmel und Pfiffen.
Die Keas sind Allesfresser, die sich bevorzugt von Pflanzen und tierischen Produkten ernähren, wie von frischen Trieben, Früchten, Blättern, Nektar und Samen, und im Boden nach Insektenlarven und Pflanzenknollen graben und in den Kaikoura Ranges auch Jagd auf Shearwater-Nestlinge (Sturmvögel) machen. Weiterhin ernähren sich Keas von Aas von Hirschen, Gämsen, Tahr und Schafen, wenn dazu Gelegenheit besteht.
Bei neuseeländischen Farmern kamen Keas bereits Mitte des 19. Jahrhunderts in Verruf, weil sie tote Schafe anfraßen und auch dabei beobachtet wurden, wie sie lebenden Schafen auf dem Rücken das Fell aufrissen, um an das Körperfett zu kommen und ebenfalls Fett aus der Nierengegend fraßen, was ihnen insgesamt schnell den Ruf von „Schafsmördern“ einbrachte. Der Ornithologe J. R. Jackson nahm bereits 1962 an, dass Keas kranke oder verletzte Schafe angreifen, machte aber auch deutlich, dass die Fallzahlen an Schafrissen von den Farmern in der Öffentlichkeit übertrieben wurden. Ein Video aus dem Jahr 1993 bestätigte eine wissenschaftliche Vermutung, dass die Vögel ihre starken Schnäbel und Klauen dazu nutzen, um damit die Haut auf dem Rücken der Schafe zu durchtrennen und das Fett darunter fressen zu können. Obwohl die Keas die Schafe dadurch nicht direkt töten, können die Schafe – je nach Größe der Verwundung – daran sterben. Anekdotisch wurde auch von Attacken der Keas auf Kaninchen, Hunde und sogar Pferde berichtet.
Keas gelten als besonders neugierig und verspielt. Das „Untersuchen“ von Gegenständen, die Touristen mitbringen und unbewacht liegen lassen, geht häufig nicht ohne Beschädigung einher. Geparkte Autos sind davon besonders betroffen. Hier werden unter anderem oft Dichtungsgummis an Türen und Fenstern und der Lack mit ihren kräftigen Schnäbeln bearbeitet. Vor allem Jungtiere finden daran großen Gefallen. Keas gelten als sehr intelligente Vögel. Sie sind in der Lage, Werkzeuge zu nutzen, ihr eigenes Spiegelbild zu erkennen, und sie haben ein sehr gutes technisches Verständnis. Das Öffnen von geschlossenen Rucksäcken und Mülltonnen gelingt ihnen problemlos. Außerdem wurde gezeigt, dass Keas im Stande sind, Wahrscheinlichkeiten richtig einzuschätzen und Vorhersagen zu treffen, in welcher Hand sich ein Gegenstand mit der größten Wahrscheinlichkeit befindet.
Wenn Keas ihren Partner gefunden haben, leben sie in der Regel ein Leben lang zusammen. Weibchen legen ab dem vierten Lebensjahr zwischen ein und fünf weiße, 39 mm im Umfang und 43 mm in der Länge große Eier pro Gelege und brüten diese zwischen 22 und 26 Tage lang aus. Ein Jungtier startet seine Flugversuch nach etwa 90 Tagen und verlässt das elterliche Nest im Alter zwischen 100 und 150 Tagen. Keas werden bis zu 22 Jahre alt.
Kea gelten als monogam und es wird angenommen, dass sie sich ein Leben lang paaren; es wurde jedoch berichtet, dass sich die Männchen mit mehr als einem Weibchen paaren. Die Nistplätze befinden sich normalerweise auf dem Boden unter großen Buchen zwischen Wurzeln oder in Felsspalten. Der Zugang zu den Höhlen erfolgt durch Tunnel, die 1 bis 6 Meter tief in eine größere Kammer führen, die mit Flechten, Moos, Farnen und verrottendem Holz ausgestattet ist. Die Legezeit beginnt im Juli und reicht bis in den Januar hinein. Das Weibchen legt 2-5 weiße Eier und bebrütet sie etwa 21-30 Tage lang. Während dieser Zeit wird sie vom Männchen gefüttert. Die Küken schlüpfen als Nesthocker (hilflos) und werden von ihren Eltern gefüttert, bis sie bereit sind, das Nest zu verlassen; dies geschieht normalerweise im Alter von 12 Wochen. Zu diesem Zeitpunkt werden die Jungen bis zu 6 Wochen lang vom Männchen gefüttert, bis sie unabhängig werden. Dann verlassen sie das Nest der Familie und ziehen in Schwarmbildenden umher, bis sie die Geschlechtsreife erreichen. Wenn Kea 3-4 Jahre alt sind, sind sie bereit, sich fortzupflanzen. Sie verlassen ihre Herde und lassen sich nieder, um Paare für die Zucht zu bilden.
Aufgrund des Konfliktes mit Farmern, die Keas für getötete Schafe verantwortlich machten, wurde seit den späten 1860er Jahren von der neuseeländischen Regierung ein Kopfgeld für getötete Keas gezahlt. Das führte dazu, dass bis in die frühen 1970er Jahre hinein schätzungsweise 150.000 Keas getötet wurden. Auch heute wird immer noch eine unbekannte Anzahl dieser Vögel getötet. Untersuchungen an Kadavern belegen, dass Vögel an Schussverletzungen mittels Schrotflinte, an stumpfen Verletzungen und an Vergiftungen sterben.
Hermeline, Possums, Katzen und Ratten stellen eine weitere Bedrohung für die Keas dar, die ihre meist in Erdhöhlen befindlichen Gelege plündern und damit die Nachzucht der Vögel empfindlich stören. Die Bekämpfung der von Europäern eingeschleppten Prädatoren zeigt, dass damit ein guter Schutz von Gelegen erreicht werden kann, von denen dann bis zu 70 % erfolgreich bebrütet werden.
Aufgrund der über eine große Fläche verteilt lebenden Keas ist es schwierig, eine verlässliche Anzahl von Individuen zu ermitteln. Dennoch zeigen Untersuchungen auf, dass die Populationsgröße vermutlich vergleichsweise klein ist. Die geschätzte Population schwankt je nach Quelle von 1000 bis 5000, von 3000 bis 7000 oder gar bis zu 15.000 Exemplaren. Die IUCN gibt die Population der Keas mit rund 4000 ausgewachsenen Tieren an und hat die Vögel deshalb auf die Rote Liste der schützenswerte Tieren gesetzt.
Laut der Roten Liste der IUCN liegt die Gesamtgröße der Kea-Population bei etwa 6.000 Individuen, darunter 4.000 ausgewachsene Tiere. Nach Angaben des Department of Conservation/Te Papa Atawhai liegt die Gesamtpopulationsgröße dieser Art bei 3.000-7.000 Individuen. Gegenwärtig sind Kea auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft und ihre Zahl ist heute abnehmend.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...