Region

Spitzbergen (Inselgruppe)

8 Spezies

Spitzbergen ist eine zu Norwegen gehörende Inselgruppe im Nordatlantik wie im Arktischen Ozean.

Geografie

Die über 400 Inseln und Schären liegen nördlich des Polarkreises zwischen 74 und 81 Grad nördlicher Breite sowie zwischen 10 und 35 Grad östlicher Länge. Es soll noch einige weitere Inseln geben, deren Existenz aber bisher nicht an vorgegebener Position nachgewiesen werden konnte. Möglicherweise wurden sie aufgrund mangelnder Orientierungsmittel mit anderen Inseln verwechselt oder von einem Gletscher bedeckt.

Die größten Inseln sind Spitzbergen (norwegisch Spitsbergen), Nordostland (Nordaustlandet), Barentsøya, Edgeøya und Prins Karls Forland, die vergleichsweise nahe beieinander liegen und sich insgesamt über rund 450 km (243 sm) in nord-südlicher und 330 km (178 sm) in west-östlicher Richtung erstrecken.

Zur Inselgruppe Spitzbergen gehören des Weiteren auch die 240 km (130 sm) südlicher gelegene Bäreninsel (Bjørnøya) sowie die östlich gelegenen Inseln Hopen, König-Karl-Land (Kong Karls Land) und im äußersten Nordosten Kvitøya. Nördlich von Nordostland liegt der Archipel der Siebeninseln (Sjuøyane), zu dem mit Rossøya die nördlichste Insel Spitzbergens gehört.

Die Inselgruppe bildet insgesamt den nordöstlichen Abschluss der Grönlandsee, den nördlichen des Europäischen Nordmeers und den nordwestlichen der Barentssee. Im Norden liegt das Nordpolarmeer. Grönland und Norwegen sind jeweils mehr als 600 km (325 sm) und der Nordpol über 1000 km (590 sm) entfernt. Im Osten liegt 190 km (100 sm) von Nordaustlandet bzw. 65 km (35 sm) von Kvitøya entfernt die russische Victoria-Insel. Nach weiteren 170 km (90 sm) beginnt die russische Inselgruppe Franz-Josef-Land, südlich davon liegt die Doppelinsel Nowaja Semlja.

Während die Küsten Spitzbergens im Sommer in der Regel eisfrei sind, kann das Packeis im Winter bis zur Südspitze der Inselgruppe reichen.

Die höchste Erhebung von Spitzbergen ist der Newtontoppen mit einer Höhe von 1713 Metern, dicht gefolgt vom Perriertoppen mit 1712 Metern, dem Ceresfjellet mit 1675 Metern, dem Chadwickryggen mit 1640 Metern und dem Galileotoppen mit 1637 Metern. Alle fünf Berge liegen im Nordosten der Hauptinsel Spitzbergen im Gebiet Ny-Friesland.

Die Küsten der Inseln sind stark zerklüftet und von Fjorden durchsetzt. Das Boot ist ein wichtiges Verkehrsmittel, besonders im Sommer, wenn die sumpfige Tundra nicht auf dem Landweg durchquert werden kann. Mehr als 60 Prozent der Landfläche von Spitzbergen sind von Gletschern bedeckt. Einer von ihnen, der Austfonna, ist der nach Fläche größte Gletscher Europas.

Die Inselgruppe ist tektonischen Aktivitäten ausgesetzt, die gelegentlich zu kleineren Erdbeben führen. Am 6. März 2009 ereignete sich das bisher stärkste Beben mit der Stärke 6,5 auf der Richterskala. Dieses Erdbeben war zugleich das stärkste in ganz Norwegen seit Beginn der Aufzeichnungen (ca. 100 Jahre).

Einige der Gesteinsformationen auf der Inselgruppe entstanden vor mehr als 600 Millionen Jahren in Südpolnähe.

Klima

Das Klima um Spitzbergen ist arktisch. Es ist das ganze Jahr kühl bei zwar regelmäßigen, aber geringen Niederschlägen. Die Küstenregionen sind im Sommer nur für etwa sechs Wochen schneefrei, die Fjorde frieren im Winter nur zeitweise zu. Bei kühlen Sommern sind die Winter trotz der nördlichen Lage sehr mild, da der Westspitzbergenstrom, ein Ausläufer des Golfstromes, entlang der Westküste relativ warmes Wasser ins Nordpolarmeer transportiert. Er ist der Hauptgrund dafür, dass die Inselgruppe überhaupt bewohnbar ist.

Im Sommer, der Anfang Juni sonnig beginnt und im September mit Nebel, Regen und Schnee endet, liegen die Temperaturen zwischen −2 °C und 17 °C. Im Winter ist es zwischen −25 °C und 5 °C kalt, und es gibt häufig Schneefall und Nebel. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei −6,7 °C.

Spitzbergen liegt weit nördlich des Polarkreises. In Longyearbyen dauert die Polarnacht vom 26. Oktober bis zum 16. Februar. Von Mitte November bis Ende Januar bleibt die Sonne mehr als sechs Grad unter dem Horizont, es tritt also nicht einmal eine Dämmerung ein. Im Sommer geht die Sonne vom 20. April bis zum 26. August nicht unter. Die jährlichen Sonnenstunden betragen 1150 Stunden, wobei die meisten auf die Zeit zwischen Mai und Juli fallen.

Fauna

An größeren Landsäugetieren kommen nur das Spitzbergen-Ren, der Eisbär und der Polarfuchs vor. Der Eisbär, dessen Population im Gebiet der Inselgruppe auf rund 3500 Tiere geschätzt wird, ist eigentlich ein maritimes Tier, da er sich hauptsächlich auf dem umliegenden Meereis aufhält. Er wandert mit der Packeisgrenze der Küste entlang, da sich dort seine bevorzugte Beute, die Robben, findet. Trotzdem muss auf der ganzen Insel jederzeit und überall mit dem Auftauchen des Beutegreifers gerechnet werden. Das zeigt auch das Auftauchen eines Eisbären im Ortsteil Nybyen im Juni 2010. Zum Schutz von Kreuzfahrttouristen gibt es Eisbärenwächter, die die Kreuzfahrer auf Landausflügen begleiten. Seit 1973 stehen die Eisbären auf Spitzbergen ganzjährig unter Schutz. Es ist verboten, Eisbären anzulocken oder aktiv aufzusuchen.

Die hier lebende Unterart der Rentiere, das Spitzbergen-Ren, ist kleiner als seine Verwandten in anderen Gebieten der Arktis. Es kommt nur auf der Inselgruppe Spitzbergen vor. Der Polarfuchs ist das kleinste der verbreiteten Säugetiere. Wegen des weißen Polarfuchsfells wurde er eine Zeit lang intensiv mit Fallen bejagt.

Im Zuge der Errichtung von Farmen zur Versorgung der sowjetischen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln wurde die Osteuropäische Feldmaus aus der Ukraine eingeschleppt und hat sich etabliert. Die Feldmaus wurde um Longyearbyen schon gesichtet, vermutlich ist sie durch Schiffe eingeschleppt worden. Moschusochsen wurden in den Jahren 1925, 1926 und 1929 eingeführt und entwickelten sich anfangs gut, starben jedoch im Jahre 1985 wieder aus. Ähnlich verliefen Versuche, den Schneehasen anzusiedeln. Andere Landsäugetiere sind sehr selten oder fehlen.

Die Zahl der Meeressäuger war vor dem Beginn des groß angelegten Walfangs bedeutend höher. Lange Zeit waren große Fangflotten unterwegs, die erst Grönlandwale und Nordkaper und später auch verschiedene Furchenwale bejagten. Narwale gab es schon immer nur wenige in diesem Gebiet, und die Anzahl der Weißwale, die noch im 19. Jahrhundert in den Fjorden der Inselgruppe gefangen wurden, ist heute stark dezimiert. Das Gleiche gilt im verstärkten Maß für Walrosse, die vollständig von den westlichen Küsten vertrieben wurden. Andere Robben, die auf Spitzbergen vorkommen, sind die Sattelrobbe, die Ringelrobbe, die Bartrobbe und vereinzelt auch die Klappmütze.

Die Vogelwelt ist arm an Arten, lediglich 30 brüten auf den Inseln. Am häufigsten sind die Alkenvögel, die in riesigen Kolonien brüten. Dazu gehören die Dickschnabellumme, die Gryllteiste, der Krabbentaucher (ca. 1 Million Brutpaare), der Papageientaucher und die Trottellumme. Außerdem kommen verschiedene Möwenarten vor (Dreizehenmöwe, Eismöwe, Elfenbeinmöwe u. a.), alle vier europäischen Raubmöwen, der Eissturmvogel, verschiedene Limikolen (am häufigsten der Meerstrandläufer), die Küstenseeschwalbe, Thorshühnchen, und der Sterntaucher. An Entenvögeln brüten die Kurzschnabelgans, die Ringelgans, die Weißwangengans, die Eiderente und selten die Prachteiderente auf Spitzbergen. Im Landesinneren kommt das Alpenschneehuhn vor, die einzige Vogelart, die auch den Winter hier verbringt. Als einzige Singvogelart besiedelt die Schneeammer die Inselgruppe.

Folgende Vogelarten, von denen fast alle auch hier brüten, kommen auf dem Archipel vor und entsprechen dem Vorkommen auf Helgoland und Teilen der Nordseeküste:

In Süßwasseransammlungen leben unzählige kleine Krebstiere, wobei die Art Lepidurus (Apus) glacialis, die an Kaulquappen erinnert, besonders ins Auge fällt.

Flora

Die Pflanzenwelt ist typisch für die hiesige Tundrenvegetation. Die meisten der hier vorkommenden 130 Blütenpflanzen findet man auch im skandinavischen Gebirge und auf Nowaja Semlja. Es gibt Steinbrecharten, Fingerkraut, Weiße Silberwurz und viele Wiesenpflanzen wie Gräser, Löwenzahn und Wollgras. Es gibt mehrere Weidenarten, von denen jedoch nur die Polarweide (Salix polaris) häufig ist. Darüber hinaus ist die seltene Zwergbirke (Betula nana) der einzige „Baum“, der jedoch wie auch sämtliche Weidenarten nur am Boden kriecht und noch nicht einmal als Busch bezeichnet werden kann.

Moose bilden an vielen Stellen zusammenhängende Decken, die in den Senken im Landesinneren bedeutende Ausmaße erreichen. Den reichsten Bewuchs findet man entlang der Fjorde, die oft wolkenfrei sind, so dass das Sonnenlicht lange Zeit den Boden erreicht. Das umliegende Meer ist reich an Algen, die auch im Polarwinter unter der Eisdecke leben. Besonders auffällig sind Braunalgen, die bis zu drei Meter lang werden können. In Süßwassertümpeln leben Kieselalgen und Armleuchteralgen (Charophyceae). Schneealgen leben auf dem Schnee und färben ihn grün oder rot. Diese Färbung tritt vor allem im Sommer in der Nähe von Vogelkolonien auf, da der Kot der Tiere Stickstoff liefert.

An den Küsten wird eine große Menge von Treibholz angespült, das vorwiegend aus Nadelgehölzen besteht und sehr hart ist, die von den sibirischen Strömen ins Nordpolarmeer transportiert wurden.

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Spitzbergen ist eine zu Norwegen gehörende Inselgruppe im Nordatlantik wie im Arktischen Ozean.

Geografie

Die über 400 Inseln und Schären liegen nördlich des Polarkreises zwischen 74 und 81 Grad nördlicher Breite sowie zwischen 10 und 35 Grad östlicher Länge. Es soll noch einige weitere Inseln geben, deren Existenz aber bisher nicht an vorgegebener Position nachgewiesen werden konnte. Möglicherweise wurden sie aufgrund mangelnder Orientierungsmittel mit anderen Inseln verwechselt oder von einem Gletscher bedeckt.

Die größten Inseln sind Spitzbergen (norwegisch Spitsbergen), Nordostland (Nordaustlandet), Barentsøya, Edgeøya und Prins Karls Forland, die vergleichsweise nahe beieinander liegen und sich insgesamt über rund 450 km (243 sm) in nord-südlicher und 330 km (178 sm) in west-östlicher Richtung erstrecken.

Zur Inselgruppe Spitzbergen gehören des Weiteren auch die 240 km (130 sm) südlicher gelegene Bäreninsel (Bjørnøya) sowie die östlich gelegenen Inseln Hopen, König-Karl-Land (Kong Karls Land) und im äußersten Nordosten Kvitøya. Nördlich von Nordostland liegt der Archipel der Siebeninseln (Sjuøyane), zu dem mit Rossøya die nördlichste Insel Spitzbergens gehört.

Die Inselgruppe bildet insgesamt den nordöstlichen Abschluss der Grönlandsee, den nördlichen des Europäischen Nordmeers und den nordwestlichen der Barentssee. Im Norden liegt das Nordpolarmeer. Grönland und Norwegen sind jeweils mehr als 600 km (325 sm) und der Nordpol über 1000 km (590 sm) entfernt. Im Osten liegt 190 km (100 sm) von Nordaustlandet bzw. 65 km (35 sm) von Kvitøya entfernt die russische Victoria-Insel. Nach weiteren 170 km (90 sm) beginnt die russische Inselgruppe Franz-Josef-Land, südlich davon liegt die Doppelinsel Nowaja Semlja.

Während die Küsten Spitzbergens im Sommer in der Regel eisfrei sind, kann das Packeis im Winter bis zur Südspitze der Inselgruppe reichen.

Die höchste Erhebung von Spitzbergen ist der Newtontoppen mit einer Höhe von 1713 Metern, dicht gefolgt vom Perriertoppen mit 1712 Metern, dem Ceresfjellet mit 1675 Metern, dem Chadwickryggen mit 1640 Metern und dem Galileotoppen mit 1637 Metern. Alle fünf Berge liegen im Nordosten der Hauptinsel Spitzbergen im Gebiet Ny-Friesland.

Die Küsten der Inseln sind stark zerklüftet und von Fjorden durchsetzt. Das Boot ist ein wichtiges Verkehrsmittel, besonders im Sommer, wenn die sumpfige Tundra nicht auf dem Landweg durchquert werden kann. Mehr als 60 Prozent der Landfläche von Spitzbergen sind von Gletschern bedeckt. Einer von ihnen, der Austfonna, ist der nach Fläche größte Gletscher Europas.

Die Inselgruppe ist tektonischen Aktivitäten ausgesetzt, die gelegentlich zu kleineren Erdbeben führen. Am 6. März 2009 ereignete sich das bisher stärkste Beben mit der Stärke 6,5 auf der Richterskala. Dieses Erdbeben war zugleich das stärkste in ganz Norwegen seit Beginn der Aufzeichnungen (ca. 100 Jahre).

Einige der Gesteinsformationen auf der Inselgruppe entstanden vor mehr als 600 Millionen Jahren in Südpolnähe.

Klima

Das Klima um Spitzbergen ist arktisch. Es ist das ganze Jahr kühl bei zwar regelmäßigen, aber geringen Niederschlägen. Die Küstenregionen sind im Sommer nur für etwa sechs Wochen schneefrei, die Fjorde frieren im Winter nur zeitweise zu. Bei kühlen Sommern sind die Winter trotz der nördlichen Lage sehr mild, da der Westspitzbergenstrom, ein Ausläufer des Golfstromes, entlang der Westküste relativ warmes Wasser ins Nordpolarmeer transportiert. Er ist der Hauptgrund dafür, dass die Inselgruppe überhaupt bewohnbar ist.

Im Sommer, der Anfang Juni sonnig beginnt und im September mit Nebel, Regen und Schnee endet, liegen die Temperaturen zwischen −2 °C und 17 °C. Im Winter ist es zwischen −25 °C und 5 °C kalt, und es gibt häufig Schneefall und Nebel. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei −6,7 °C.

Spitzbergen liegt weit nördlich des Polarkreises. In Longyearbyen dauert die Polarnacht vom 26. Oktober bis zum 16. Februar. Von Mitte November bis Ende Januar bleibt die Sonne mehr als sechs Grad unter dem Horizont, es tritt also nicht einmal eine Dämmerung ein. Im Sommer geht die Sonne vom 20. April bis zum 26. August nicht unter. Die jährlichen Sonnenstunden betragen 1150 Stunden, wobei die meisten auf die Zeit zwischen Mai und Juli fallen.

Fauna

An größeren Landsäugetieren kommen nur das Spitzbergen-Ren, der Eisbär und der Polarfuchs vor. Der Eisbär, dessen Population im Gebiet der Inselgruppe auf rund 3500 Tiere geschätzt wird, ist eigentlich ein maritimes Tier, da er sich hauptsächlich auf dem umliegenden Meereis aufhält. Er wandert mit der Packeisgrenze der Küste entlang, da sich dort seine bevorzugte Beute, die Robben, findet. Trotzdem muss auf der ganzen Insel jederzeit und überall mit dem Auftauchen des Beutegreifers gerechnet werden. Das zeigt auch das Auftauchen eines Eisbären im Ortsteil Nybyen im Juni 2010. Zum Schutz von Kreuzfahrttouristen gibt es Eisbärenwächter, die die Kreuzfahrer auf Landausflügen begleiten. Seit 1973 stehen die Eisbären auf Spitzbergen ganzjährig unter Schutz. Es ist verboten, Eisbären anzulocken oder aktiv aufzusuchen.

Die hier lebende Unterart der Rentiere, das Spitzbergen-Ren, ist kleiner als seine Verwandten in anderen Gebieten der Arktis. Es kommt nur auf der Inselgruppe Spitzbergen vor. Der Polarfuchs ist das kleinste der verbreiteten Säugetiere. Wegen des weißen Polarfuchsfells wurde er eine Zeit lang intensiv mit Fallen bejagt.

Im Zuge der Errichtung von Farmen zur Versorgung der sowjetischen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln wurde die Osteuropäische Feldmaus aus der Ukraine eingeschleppt und hat sich etabliert. Die Feldmaus wurde um Longyearbyen schon gesichtet, vermutlich ist sie durch Schiffe eingeschleppt worden. Moschusochsen wurden in den Jahren 1925, 1926 und 1929 eingeführt und entwickelten sich anfangs gut, starben jedoch im Jahre 1985 wieder aus. Ähnlich verliefen Versuche, den Schneehasen anzusiedeln. Andere Landsäugetiere sind sehr selten oder fehlen.

Die Zahl der Meeressäuger war vor dem Beginn des groß angelegten Walfangs bedeutend höher. Lange Zeit waren große Fangflotten unterwegs, die erst Grönlandwale und Nordkaper und später auch verschiedene Furchenwale bejagten. Narwale gab es schon immer nur wenige in diesem Gebiet, und die Anzahl der Weißwale, die noch im 19. Jahrhundert in den Fjorden der Inselgruppe gefangen wurden, ist heute stark dezimiert. Das Gleiche gilt im verstärkten Maß für Walrosse, die vollständig von den westlichen Küsten vertrieben wurden. Andere Robben, die auf Spitzbergen vorkommen, sind die Sattelrobbe, die Ringelrobbe, die Bartrobbe und vereinzelt auch die Klappmütze.

Die Vogelwelt ist arm an Arten, lediglich 30 brüten auf den Inseln. Am häufigsten sind die Alkenvögel, die in riesigen Kolonien brüten. Dazu gehören die Dickschnabellumme, die Gryllteiste, der Krabbentaucher (ca. 1 Million Brutpaare), der Papageientaucher und die Trottellumme. Außerdem kommen verschiedene Möwenarten vor (Dreizehenmöwe, Eismöwe, Elfenbeinmöwe u. a.), alle vier europäischen Raubmöwen, der Eissturmvogel, verschiedene Limikolen (am häufigsten der Meerstrandläufer), die Küstenseeschwalbe, Thorshühnchen, und der Sterntaucher. An Entenvögeln brüten die Kurzschnabelgans, die Ringelgans, die Weißwangengans, die Eiderente und selten die Prachteiderente auf Spitzbergen. Im Landesinneren kommt das Alpenschneehuhn vor, die einzige Vogelart, die auch den Winter hier verbringt. Als einzige Singvogelart besiedelt die Schneeammer die Inselgruppe.

Folgende Vogelarten, von denen fast alle auch hier brüten, kommen auf dem Archipel vor und entsprechen dem Vorkommen auf Helgoland und Teilen der Nordseeküste:

In Süßwasseransammlungen leben unzählige kleine Krebstiere, wobei die Art Lepidurus (Apus) glacialis, die an Kaulquappen erinnert, besonders ins Auge fällt.

Flora

Die Pflanzenwelt ist typisch für die hiesige Tundrenvegetation. Die meisten der hier vorkommenden 130 Blütenpflanzen findet man auch im skandinavischen Gebirge und auf Nowaja Semlja. Es gibt Steinbrecharten, Fingerkraut, Weiße Silberwurz und viele Wiesenpflanzen wie Gräser, Löwenzahn und Wollgras. Es gibt mehrere Weidenarten, von denen jedoch nur die Polarweide (Salix polaris) häufig ist. Darüber hinaus ist die seltene Zwergbirke (Betula nana) der einzige „Baum“, der jedoch wie auch sämtliche Weidenarten nur am Boden kriecht und noch nicht einmal als Busch bezeichnet werden kann.

Moose bilden an vielen Stellen zusammenhängende Decken, die in den Senken im Landesinneren bedeutende Ausmaße erreichen. Den reichsten Bewuchs findet man entlang der Fjorde, die oft wolkenfrei sind, so dass das Sonnenlicht lange Zeit den Boden erreicht. Das umliegende Meer ist reich an Algen, die auch im Polarwinter unter der Eisdecke leben. Besonders auffällig sind Braunalgen, die bis zu drei Meter lang werden können. In Süßwassertümpeln leben Kieselalgen und Armleuchteralgen (Charophyceae). Schneealgen leben auf dem Schnee und färben ihn grün oder rot. Diese Färbung tritt vor allem im Sommer in der Nähe von Vogelkolonien auf, da der Kot der Tiere Stickstoff liefert.

An den Küsten wird eine große Menge von Treibholz angespült, das vorwiegend aus Nadelgehölzen besteht und sehr hart ist, die von den sibirischen Strömen ins Nordpolarmeer transportiert wurden.

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