Berg-Grubenotter
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ovophis monticola

Die Berg-Grubenotter (Ovophis monticola), auch als Berg-Lanzenotter bezeichnet, ist eine asiatische Schlangenart der Vipern und Grubenottern aus der Gattung Ovophis.

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Die im deutschen ebenfalls als Berggrubenottern bezeichnete Gattung Cerrophidion stammt aus Amerika.

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Herkunft der Tiernamen

Das Artepitheton „monticola“ entstammt dem lateinischen und bedeutet „Bewohner des Gebirges“ (lt. „colere“ – „bewohnend“; „montis“ – „Berg“).

Aussehen

Die Berg-Grubenotter besitzt einen stämmigen Körperbau und erreicht eine Gesamtlänge von circa 90 cm. Der Kopf ist bei Aufsicht dreieckig geformt und setzt sich deutlich vom Hals ab. Das Auge ist verhältnismäßig klein und besitzt eine bei Lichteinfall vertikal geschlitzte Pupille. Der Körper weist eine hellbraune Grundfärbung auf. Dorsal zeigt sich eine Reihe dunkelbrauner Flecken, die unregelmäßig angeordnet und teils miteinander verbunden sind. Die Flanken sind durch kleinere Flecken gezeichnet. Zwischen Schnauze und Mundwinkel verläuft ein helles Band, das sich durch das Auge zieht. Die Bauchseite ist weißlich bis grau gefärbt und bräunlich gesprenkelt. Der Schwanz ist oberseits dunkelbraun.

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Der Giftapparat besteht, wie für Vipern typisch, aus seitlich des Schädels befindlichen Giftdrüsen (spezialisierte Speicheldrüsen) und im vorderen Oberkiefer befindlichen, beweglichen Fangzähnen (solenoglyphe Zahnstellung).

Die Pholidose (Beschuppung) zeigt folgende Merkmale:

  • kopfoberseits kleine Schilde, die gekielt oder glatt sein können,
  • 8 bis 9 Oberlippenschilde ( Scuta supralabialia),
  • 23 bis 25, selten 27 Reihen Rückenschuppen ( Scuta dorsalia), die glatt oder schwach gekielt sein können,
  • 132 bis 158 Bauchschilde ( Scuta ventralia),
  • 21 bis 57 Unterschwanzschilde ( Scuta subcaudalia) und
  • 1 ungeteiltes Analschild ( Scutum anale).

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst Areale in Bangladesch, Bhutan, Kambodscha, Volksrepublik China (inkl. Tibet und Hongkong), Indonesien, Indien, Laos, Malaysien, Myanmar, Nepal, Taiwan, Thailand und Vietnam. Die besiedelten Habitate liegen in Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.600 m über dem Meeresspiegel und werden von Berghängen und Geröllhalden mit gras- und bambusbestandener Vegetation dargestellt. Weiterhin tritt Ovophis monticola als Kulturfolger in Erscheinung und kann in Teeplantagen, Mauerwerk, Gärten und gelegentlich sogar Wohnhäusern angetroffen werden.

Berg-Grubenotter Lebensraum-Karte
Berg-Grubenotter Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Ovophis monticola führt eine bodenbewohnende und weitgehend nachtaktive Lebensweise. Zum Beutespektrum der Schlange zählen in erster Linie Kleinsäuger wie Ratten und Mäuse sowie Echsen. Die Fortpflanzung erfolgt durch Oviparie, also eierlegend. Das Gelege umfasst 6 bis 18 zusammenklebende Eier und wird in einem Erdloch, einer anderen Bodenvertiefung oder unter verrottendem Pflanzenmaterial abgelegt. Die Eier messen 26 bis 40 mm in der Länge sowie 23 bis 24 mm in der Breite. Der Schlupf erfolgt im September, die Jungschlangen sind beim Schlupf etwa 18 bis 20 cm lang.

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Ovophis monticola ist nicht besonders aggressiv. Bei Provokation wird der Körper zusammengerollt und die Schwanzspitze zittert, was beispielsweise ein trockenem Laub ein rasselndes Geräusch erzeugt. Bei Annäherung setzt die Schlange sich durch Bisse zur Wehr.

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Lebensstil

Gift

Das Giftsekret von Ovophis monticola enthält Substanzen mit Einfluss auf die Hämostase (Pro- und Antikoagulantien) sowie Hämorrhagine (Metalloproteasen). Ein Giftbiss verläuft beim Menschen zumeist glimpflich, wenngleich ein letaler Verlauf nicht ausgeschlossen werden kann. Neben unspezifischen Allgemeinsymptomen (z. B. Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen) können lokale Schmerzen und Ödem, Blasenbildung, Nekrose, Koagulopathie, Hämorrhagien und Schock auftreten. Zur Therapie starker Intoxikationen stehen diverse Antivenine zur Verfügung, zum Beispiel 'Polyvalent Anti Snake Venom Serum' (Central Research Institute, Indien).

Fressverhalten und Ernährung

Referenzen

1. Berg-Grubenotter artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Berg-Grubenotter
2. Berg-Grubenotter auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/178669/7592174

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