Blaubart-Helmkolibri
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Oxypogon cyanolaemus

Der Blaubart-Helmkolibri (Oxypogon cyanolaemus) ist eine Kolibriart aus der Gattung der Helmkolibris (Oxypogon), die in der Sierra Nevada de Santa Marta im Nordosten Kolumbiens endemisch ist. Sie galt von 1946 bis 2015 als verschollen.

Herkunft der Tiernamen

Osbert Salvin und Frederick DuCane Godman beschrieben den Blaubart-Helmkolibri unter dem heutigen Namen Oxypogon cyanolæmus. Als Fundort für das Typusexemplar, das der Geograph Frederic A. A. Simons im Jahr 1879 gesammelt hatte, gaben sie die Sierra Nevada de Santa Marta an. Bereits 1848 hatte John Gould den Gattungsnamen Oxypogon für den Grünbart-Helmkolibri (Oxypogon guerinii) und den Weißbart-Helmkolibri (Oxypogon lindenii) eingeführt. Dieser Begriff leitet sich von den altgriechischen Wörtern »ὀξύς oxýs« für »scharf, spitz« und »πώγων pṓgōn« für »Bart« ab. Das Artepitheton leitet sich gleichfalls von altgriechischen Wörtern ab, »κυανός kyanós« für »dunkelblau« und »λαιμός laimós« für »Kehle«.

Aussehen

Der Blaubart-Helmkolibri erreicht eine Länge von 11,2 bis 12,7 cm. Er hat einen sehr kurzen Schnabel von ungefähr 0,8 cm Länge. Die Oberseite ist hauptsächlich olivgrün. Der hervorstehende schwarz-weiße Kamm ist lang, spitz und struppig. Die verlängerten Halsfedern bilden einen weißen Bart. Ein deutlicher, weißer Rahmen im Gesicht verläuft vom Hinterkopf, um die Ohrdecken bis zu den Brustseiten. Der Bart ist durch einen violett-blauen Mittelstreifen gekennzeichnet. Die Kopfseiten sind dunkel. Der breite Kragen ist grauweiß. Die übrige Unterseite ist schmutzig grauweiß. Die Brust ist grau geschuppt mit vereinzelten olivfarbenen Scheiben. Steiß und Unterschwanzdecken sind grauweiß. Der verhältnismäßig lange Schwanz ist leicht gegabelt.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Das Blaubart-Helmkolibri kommt nur in der isolierten Sierra Nevada de Santa Marta im Norden Kolumbiens vor. Er bewohnt Páramo-Grasland in Höhenlagen zwischen 3.000 und 4.800 m (9.800 und 15.700 ft).

Blaubart-Helmkolibri Lebensraum-Karte
Blaubart-Helmkolibri Lebensraum-Karte
Blaubart-Helmkolibri
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Es ist nichts über die Bewegungen des Blaubart-Helmkolibri bekannt, wenn überhaupt.

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Über die Ernährung des Blaubart-Helmkolibri und seine Fütterungsmethode ist wenig bekannt. Er wurde beobachtet, wie er sich an einigen Arten blühender Kräuter und Sträucher von Nektar ernährte, sowohl durch Schweben als auch durch Festhalten an den Blüten. Seine Hauptnahrungsquelle scheint Libanothamnus occultus zu sein.

POPULATION

Erhaltung

Der Blaubart-Helmkolibri war lange nur von 62 Museumsexemplaren bekannt, die zwischen 1879 und 1946 gesammelt wurden. In der Folgezeit scheiterten Expeditionen zur Wiederentdeckung der Art, darunter zwischen 1999 und 2003, im Februar 2007 durch Niels Krabbe und 2011. Im März 2015 gelang es schließlich den kolumbianischen Ornithologen Carlos Julio Rojas und Christian Vasquez von der Naturschutzorganisation Fundacíon ProAves drei Exemplare des Blaubart-Helmkolibris zu beobachten und fotografieren. Die beiden Wissenschaftler untersuchten die Auswirkungen von Feuern, die von Viehzüchtern vom indigenen Volk der Kogi im Páramo, einem Ökosystem im südamerikanischen Hochgebirge, gelegt wurden, auf die Fauna. In dem weniger als zehn Hektar großen Areal waren nur noch wenige Flecken mit natürlicher Vegetation bedeckt. Die übrige Fläche war verkohlt. Für verwandte Arten der Gattung Oxypogon gilt der Nektar der Korbblütlergattung Espeletia als Hauptnahrungsquelle. Im Untersuchungsgebiet haben jedoch nur vereinzelte Espeletia-Exemplare die Feuer überstanden. Der Blaubart-Helmkolbiri wurde 2014 in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) der IUCN Red List aufgenommen. Als größte Gefährdung gilt die Nutzung des Páramos als Weideland, das Abbrennen der Vegetation und der dadurch verursachte Verlust von Futterpflanzen wie Espeletia oder Libanothamnus occultus.

Referenzen

1. Blaubart-Helmkolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Blaubart-Helmkolibri
2. Blaubart-Helmkolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22726798/126028398
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/620920

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen