Gelbstirn-, Südamerikanischer sägekauz, Blassstirnkauz
Der Gelbstirn- oder Südamerikanischer Sägekauz oder Blassstirnkauz (Aegolius harrisii) ist eine Art der Gattung Aegolius, die ausschließlich in Südamerika verbreitet ist.
Die Erstbeschreibung des Gelbstirnkauz erfolgte 1849 durch John Cassin unter dem wissenschaftlichen Namen Nyctale HarrisiiDas Typusexemplar hatte er von John Graham Bell (1812–1889). Erst später wurde er der von Johann Jakob Kaup 1829 neu geschaffenen Gattung Aegolius zugeschlagen. Dieser Name leitet sich von »aigōlios αιγωλιος« für »für einen Vogel als übles Vorzeichen, die auf Felsen und in Höhlen lebt und vermutlich eine Eule ist.«. »Harrisii« ist Edward Harris (1799–1863), »dabbenei« ist Roberto Raúl Dabbene (1864–1938) und »iheringi« ist Hermann von Ihering (1850–1930) gewidmet.
Der Vogel erreicht eine Körpergröße von etwa 20 Zentimeter. Die Oberseite des Vogels ist dunkelbraun mit einem hellen, cremefarbenen Schulterstreifen, der sich über den Nacken zieht. Die Bauchseite ist gelblich-braun mit einem dunklen Band auf der Brust. Namensgebend ist die Gesichtszeichnung mit hellgelber Stirn und Wangen. Über die Ökologie und Lebensweise ist nur sehr wenig bekannt, nachgewiesen ist er vor allem in offenem, meist kultiviertem Gelände bis 3.800 Metern Höhe.
Die nominierte Unterart des Gelbstirnkauzes kommt diskontinuierlich in den Anden von Venezuela südlich bis ins südliche Peru vor. A. h. iheringi ist ebenfalls diskontinuierlich in Bolivien, Paraguay, Ostbrasilien und in Südbrasilien, Nordostargentinien und Nordostparaguay verbreitet. A. h. dabbenei kommt im Nordwesten Argentiniens vor, und Vögel, die im Westen Boliviens beobachtet wurden, könnten ebenfalls dieser Unterart angehören. Die Unterart der Vögel, die lokal auf den Tepuis im südlichen Venezuela und Guyana vorkommen, ist nicht bekannt.
Der Gelbstirnkauz bewohnt eine Vielzahl von Landschaften, darunter offene Feuchtwälder, Trockenwälder, Waldränder, subtropische Regenwälder und vom Menschen veränderte Gebiete mit Obstbäumen und Palmen. In den Anden bewegt er sich zwischen 1.500 und 3.800 m und anderswo zwischen 600 und 1.000 m.
Das Jagdverhalten und die Ernährung des Gelbstirnkauzes sind nicht untersucht worden. Es wurde festgestellt, dass er Insekten, Nagetiere, Vögel und andere kleine Wirbeltiere erbeutet.
Die IUCN hatte den Gelbstirnkauz ursprünglich als vom Aussterben bedroht eingestuft, ihn aber 2004 auf die Liste der am wenigsten gefährdeten Arten heruntergestuft. Er gilt allgemein als selten, wird aber wahrscheinlich übersehen. Seine Population ist unbekannt und wird als stabil eingeschätzt.